Direktor Paul Ronnicke

* 12.12.1867 Tornow in Ostpreußen
† 20.6.1932

Direktor Paul Ronnicke

# Entom.;
Druckereidirektor, geb. 12. 12.1867 in Tornow in Ostpreussen, gest. 20.6.1932 im 66. Lebensjahr. Tiergruppe: Lepidoptera
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: MEIXNER 1933 (Nachruf), 1953, 1963.
Lernte in Berlin den Steindruck, ging dann nach München und 1892 nach Wien, wo er ein Privat-Atelier für Chromo-Lithographie eröffnete. 1913 berief ihn die Lithographische Anstalt August Mathey nach Graz als Direktor, wo er den Betrieb durch sein technisches und kaufmännisches Geschick durch den Ersten Weltkrieg steuerte. Infolge von Unstimmigkeiten mit dem neuen Chef wechselte er 1923 die Firma und trat 1928 in den Ruhestand, um die selbständige Vertretung einer Wiener Anstalt zu übernehmen.
Erwähnt von MEIXNER 1953 u. 1963 als Obmann (1920-1922) und besonders verdientes Ehrenmitglied der Fachgr. Ent. Naturwiss. Ver. Steiermark (Graz). Ronnicke war auch ein angesehenes Mitglied des Wiener Entomologen Vereines; von 1920-1932 deren Obmann; er führte in Graz auch entomologische "Tauschtage" (ab 1918) durch. Gestorben durch einen Kraftwagenunfall auf einer Sammelfahrt. Seine Makrolepidopte-rensammlung, in der auch jene von Rudolf Klos inkludiert war, erging 1938 an das Landesmuseum Joanneum.
Geb.12.121867 in Tornow (Ostpreussen), gest. 20.6.1933 im 66. Lebensjahr. Lernte in Berlin Steindruck, war dann in München und seit etwa 1892 in Wien tätig wo er ein Privatatelier für Chromolithographie gründete. 1913 nach Graz berufen als Direktor einer großen litographischen Anstalt bis 1923. 1928 trat er in den Ruhestand um die selbstständige Vertretung einer Wiener Anstalt zu übernehmen. Schon als Lehrling in Berlin hat er Schmetterlinge gesammelt, in Wien lernte er dann Bohatsch, Hirschke, Rebel u.a. kennen. In Purkersdorf bei Wien, mehr noch in Graz Zucht von selterenen Falterarten und Hybriden. Wenig Veröff. Mitglied im W.Ent.Ver., seit 1913 Fachgruppe für Entomologie des naturwiss. Ver. -1918 Einführung der Tauschtage -1920 zum Ob-mann gewählt -1922 zum engeren Gesamtverein und schließlich Ernennung zum Eh-renmitglied.
MEIXNER, Adolf 1933:Paul Ronnicke +.- Mitt.naturwiss.Ver.Stmk, 70: 1-3.



RONNICKE wurde nach seiner Ausbildung als Lithograph und nach Berufsjahren in Deutschland und in Wien (Privatatelier für Chromolithographie) 1913 als Direktor einer Druckerei nach Graz berufen. Hier verbrachte er zwei Jahrzehnte seines Lebens; 1933 starb er unerwartet als Opfer eines Verkehrsunfalles.
Schon in seiner Jugendzeit begann RONNICKE Schmetterlinge zu sammeln. Sein in der Berufsausbildung geschärfter Blick für Formen und Farben war ihm bei seiner Sammeltätigkeit sehr hilfreich. Bald verlegte er sich mit großem Erfolg auch auf die Zucht seltener Falterarten und Hybriden, durch welche er, zusammen mit einer umfangreichen Tauschtätigkeit, seine Sammlung ständig erweitern konnte. Obwohl RONNICKE eingehende Literaturstudien betrieb und auch praktische Forscherarbeit leistete, gibt es von ihm nur wenige, knappe Veröffentlichungen in entomologischen Zeitschriften; zu früh hat sein plötzlicher Tod dieses Werk unterbrochen.
RONNICKE war schon in Wien ein hochangesehenes Mitglied des Wiener Entomologischen Vereins. Der Fachgruppe Entomologie im Naturwissenschaftl. Verein gehörte er seit 1913 an, 1920-1922 war er deren Obmann. Er trug die Hauptlast an Vorträgen und Vorführungen bei den Veranstaltungen, organisierte 1918 die Einführung von Tauschtagen und damit den intensiven Verkehr zwischen den Sammlern. - Seit 1922 gehörte RONNICKE auch dem Vorstand des Gesamtvereins an; seine beruflichen Erfahrungen waren eine wesentliche Hilfe bei Herstellung und Vertrieb der "Mitteilungen" und der "Heimatbücher" des Vereines. Für seine stets selbstlose Hilfe wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Faunistische Leistungen: RONNICKE hinterließ eine umfangreiche Sammlung, in der auch die von ihm angekaufte Sammlung von R. KLOS aufgegangen war und die sich heute in der Abteilung für Zoologie des Landesmuseums Joanneum befindet. Außerdem hat RONNICKE auch durch seine Tätigkeiten im Naturwissenschaftl. Verein bzw. dessen Fachgruppe für Entomologie - hier u. a. durch intensive Bemühungen um den Nachwuchs - viel zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna des Landes beigetragen.
Literatur: MEIXNER 1933 (Nachruf), 1953, 1963.

Nachruf Paul Ronnicke aus: Zeitschrift des Österreichischen Entomologen-Vereines 18.Jahrgang, 1933, 73
Nachruf Paul Ronnicke (Meixner, 1933, Mitt. Naturwiss. Ver. Steiermark 70: 108-110)
Nachruf Paul Ronnicke (Mitt. Naturwiss. Ver. Steiermark Bd. 70)
Sammlungseingänge Biologie 1920-1945 im Joanneum (aus Joannea Zoologie 20)

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