Pater Thassilo Weymayer

* 21.3.1825 Zeiring (heute Oberzeiring)
† 21.7.1874

Pater Thassilo Weymayer

# Entom.;
Pater; Capitular des Benediktiner-Stiftes Admont, k.u.k. Gymnasialprofessor in Graz, geb. 21.3.1825 in Zeiring (heute Oberzeiring), gest. 21.7.1874 im Stift Admont im 50. Lebensjahr.
Tiergruppen: Coleoptera, Mammalia, Aves, Amphibia (und Reptilia), Pisces u. a.
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002 Nekrologe und Literatur: MORGE 1974; - TOMASCHEK Johann Dr., mündl. Mitt., Bibliothekar im Stift Admont; - STROBL 1906; - WEIMAIER 1859; - WEYMAYER 1873.



Der Name WEYMAYR wird recht unterschiedlich geschrieben, sogar in seinen eigenen Veröffentlichungen. Hier wird die Schreibweise nach seinem Vater verwendet.
Der Autor bekam durch Herrn cand. Ing. Gerhard WOSCHITZ, Wien, der sehr gründlich nach Unterlagen über die ursprüngliche Fischfauna der Steiermark suchte, dankenswerterweise Kenntnis von den unten zitierten Schriften WEYMAYERs über Admont, in denen faunistische Angaben über das Gebiet enthalten sind. Merkwürdigerweise findet sich weder in den Veröffentlichungen von Pater STROBL noch von Prof. MORGE ein Hinweis auf diese Publikationen, und auch von anderen Autoren wurden sie unseres Wissens in landeskundlich-zoologischem Zusammenhang nicht genannt. P. Thassilo WEYMAYER ist aber zweifellos bei der Aufzählung steirischer Faunisten mitzuführen. (Seine mineralogische Tätigkeit hingegen wird mehrfach erwähnt.)
WEYMAYER wuchs als Sohn von Josef WEYMAYER (Jurist, Syndikus, Bezirkskommissär) in Zeiring (heute Oberzeiring) auf und besuchte das Stiftsgymnasium Admont (das damals nach Judenburg verlegt war). 1844 tritt er als Novize in das Stift Admont ein und legt dort 1848, nach abgeschlossenem Theologiestudium, die Ordensgelübde ab. 1848-1849 ist er Adjunctus des Stiftsbibliothekars, ab 1849 Lehrer der Sängerknaben im Stift Admont und ab 1851 (bis 1859) dort auch Direktor/Präfekt. Schon damals beginnt er mit naturwissenschaftlichen (meteorologischen und botanischen) Aufzeichnungen. Nach einem Jahr Lehramtsstudium in Wien wird er 1860 Professor für Mathematik, Physik, Naturgeschichte am damaligen Grazer Gymnasium (dem "Taubenkobel", Vorläufer des Akadem. Gymnasiums). 1873 kehrt er ins Stift zurück und stirbt dort 1874.
WEYMAYER war Mitglied des Historischen Vereins sowie des Naturwissenschaftlichen Vereins und der Landwirtschaftsgesellschaft.
Faunistische Leistungen: In der von Prof. Gregor FUCHS 1859 herausgegebenen u. g. Schrift verfasste Pater Thassilo WEYMAYER (Schreibweise dort "WEIMAIER") das Kapitel "Versuch einer Topographie des Admontthales", gegliedert in 32 Abschnitte. Im Abschnitt 9, p. 125-139 behandelt er die Fauna des Gebietes und führt absatzweise Gattungen und auch Arten aus den folgenden Tiergruppen an: Säugetiere, Vögel, Amphibien (und Reptilien), Fische und Wirbellose Tiere. Von letzteren nennt er Beispiele aus folgenden Insektengruppen: Käfer, Hautflügler, Schmetterlinge, Zweiflügler, Netzflügler (im damaligen Umfang), Geradflügler und Schnabelkerfe. Anschließend folgen noch etliche weitere Arthropoden (Spinnen, Krebse, Tausendfüßer) sowie Würmer, Schnecken und schließlich Süßwasserpolypen und Rädertiere bzw. Infusorien. Öfters sind bei den genannten Arten noch nähere Angaben angefügt, woraus hervorgeht, dass Pater WEYMAYR einen profunden Überblick über die Fauna des Gebietes und eine große Artenkenntnis besessen haben muss.
In der Publikation von 1873, für die Pater Thassilo WEYMAYER selbst als Autor zeichnet, nennt er im Abschnitt "Topographisches/Allgemeines" vor allem jagdbare Tiere sowie Fische. Auch hier finden sich einige nähere Angaben, so über die jährlichen Erlegungszahlen und bei Wolf und Luchs auch über die letzten Erlegungen autochthoner Exemplare im Gebiet (1824 bzw. 1829).
Pater Thassilo WEYMAYER hat mit diesen seinen Veröffentlichungen eindeutig zur Kenntnis der Fauna der Steiermark beigetragen und sollte daher bei Zusammenstellungen über die landeskundliche Literatur im allgemeinen sowie über die einzelner Tiergruppen im besonderen nicht länger übersehen werden.
Literatur: MORGE 1974; TOMASCHEK Johann Dr., mündl. Mitt., Bibliothekar im Stift Admont; STROBL 1906; WEIMAIER 1859; WEYMAYER 1873.

(Nähere persönliche Daten siehe KREISSL & FRANTZ: Steirische Faunisten).
In der von Prof. G. FUCHS 1859 erschienenen Schrift: Kurzgefasste Geschichte des Benediktiner-Stiftes Admont, - Leykam Graz - behandelt WEYMAYER die Fauna des Gebietes und führt damals einheimische Vogelarten an, darunter auch den so seltenen Mornellregenpfeifer Eudromias morinellus. Der faunistische Beitrag beweist, dass WEYMAYER eine profunde Artenkenntnis besessen hatte und etliche, auch für die heutige Zeit interessante ornithologische Artennachweise erbrachte.

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