Franz Schliefsteiner

* 24.7.1904
† 3.2.1990

Franz Schliefsteiner

# Ornithologie;
Präparator, *24.7.1904, + 3.2.1990 in Neuberg/Mürz.
SCHLIEFSTEINER zeigte schon als Kind am elterlichen bäuerlichen Hof neben seiner Arbeit ein besonders großes Interesse für die Vogelwelt. Unter damals schwierigen Verhältnissen lernte er von Jägern und Förstern des kaiserlichen Jagdschlosses die heimischen Vogelarten und ihren Gesang kennen.
Entscheidend für sein weiteres Leben und seinen Beruf war die Begegnung mit dem damaligen kaiserlich-königlichen Hofpräparator Eduard HODEK aus Wien, der in der Nachbargemeinde Allenberg ein Ferienhaus besaß, das mit erlesenen Vogelpräparaten ausgestattet war. HODEK war nicht nur ein ausgezeichneter Präparator, sondern wusste auch über die Ornis der alten Donaumonarchie bestens Bescheid. Können und Ruf verschafften HODEK die Gunst des Kronprinzen RUDOLF, der ihn zum Jagdbegleiter für die Balkanreise wählte. Diese Persönlichkeit beeindruckte den jungen SCHLIEFSTEINER so, dass er HODEK bat, ihn in die Lehre zu nehmen. Diesem Berufswunsch widersetzte sich vorerst sein Vater. Erst nach mehrmaliger persönlicher Aussprache HODEKs mit dem Vater, gab dieser seine Zustimmung. Nach Vollendung der Lehrzeit ließ er sich als Präparator in Neuberg nieder. Nach 1938 übte er seinen Beruf in Breslau aus und wurde in wissenschaftlichen Kreisen wegen seiner fachlichen Kenntnisse bekannt. Eine besondere Freundschaft verband SCHLIEFSTEINER mit dem Präparator Alfred PRÖKEL der Vogelwarte Helgoland.
1939 wurde er zur Deutschen Marine eingezogen und benützte seine Stationierung an der holländischen Küste auch zu ornithologischen Beobachtungen. Das Kriegsgeschehen brachte ihn auch nach Nordafrika und Dänemark und weitete seine Artenkenntnis. Schwer verwundet erreichte er nach Kriegsende Österreich und arbeitete in Neuberg wieder als gesuchter Präparator und Ornithologe. Von ihm stammt der erste exakte Nachweis der Maskenstelze, Motacilla flava feldegg, deren Präparat er dem Naturhistorischen Museum in Wien widmete.
In seinem Ruhestand unternahm er ausgedehnte Sammelreisen nach Afrika, Amerika und Asien. Seine umfangreiche Sammlung an Vogelpräparaten und eine bemerkenswerte Gelegesammlung von Seeschwalben sind im sehenswerten "Naturmuseum Neuberg" des jüngeren Bruders Herbert enthalten und geben Zeugnis von einem Mann, in dessen Leben die Vogelwelt eine dominierende Rolle spielte.

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