Dr. phil. Rainer Schubert-Soldern

* 6.12.1900 Dresden
† 7.11.1974

Dr. phil. Rainer Schubert-Soldern

# Zoologe; wirkte 1950-72 als Vorstand des Inst. für Anatomie und Physiol. der Haustiere an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. (aus ÖBL 1815-1950). Dem Sohn eines Juristen, Kunsthistorikers und Leiters einer Dresdner Galerie war die wissenschaftliche Laufbahn vorbestimmt. Nach dem Studium der Zoologie in Berlin und Wien promovierte er 1926 in Wien, wurde Assistent am dortigen Zoologischen Institut und habilitierte sich 1950. Zur selben Zeit zum ao. Professor für Anatomie und Physiologie der Haustiere berufen, vereinigte er mit diesem Institut auch die Dozentur für Zoologie und wurde so Vorstand des Instituts für experimentelle Zoologie, vergleichende Anatomie und Physiologie. Die Emeritierung des begeisterten Lehrers und Forschers erfolgte 1972. Im Brennpunkt seiner Neigungen stand das lebende Tier, insbesondere das Wirbeltier, dem er geistvolle Untersuchungen zur Sinnesphysiologie, Morphologie und Evolution widmete. So galt sein Bemühen dem nicht alltäglichen Brückenschlag zwischen Naturwissenschaft und Philosophie. In diesem Rahmen war die Ornithologie nur ein Teilgebiet, in dem ihn abstraktes Denken, reiches Buchwissen sowie eigene, in die Tiefe gehende Wahrnehmungen und Beobachtungen an die Grenzen der zoologischen Erkenntnismöglichkeiten führten. Aus der Gabe hervorragender Rhetorik entstanden neben kleinerer Veröffentlichungen seine Bücher "Philosophie des Lebendigen" (1950), "Materie und Leben als Raum- und Zeitgestalt" (1959) und zusammen mit Erhart OESER "Die Evolutionstheorie, Geschichte - Argumente - Erklärungen" (1974). Schon diese Titel zeigen, daß er, sich in Grenzbereichen bewegend, vor allem philosophisch dachte. Rein thematisch hinterließ er nur 2 Arbeiten über Vögel: "Schwanzmeisen und andere Doppelformen" (Umwelt, Wien 1, 1947, S. 122-125), "Zur Frage des Nahrungskreises einheimischer Vögel" (Verh. Wien 94, 1954, S. 13-28). Stille Beobachtung an einzelnen Vogelformen hat er in den Vorlesungen gerne überzeugend verwertet, und er wurde von ihm nahestehender Seite treffend "ornithologisierender" Philosoph genannt, der "die Ornithologie als eine seiner Grundlagen für die Natur-Philosophie benutzte". Er gehörte dem Vorstand der "Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde" an. - Lit.: Würdigung (von H.M. STEINER). Egretta 13, 1970, S. 61. - Würdigung (von dems.). D. Bodenkultur ... 21, 1970, S. 7/8 (mit Bildnis). - Nachruf (von H. NEMENZ). Österr. Hochschul-Ztg. 15, 1974, S. 24. - Nachruf (von H.M. STEINER). Egretta 18, 1975, S. 25.

Kurzlebensdaten Rainer Schubert-Soldern (aus Zapfe, Index Palaeontologicoram Austriae 1971 bzw. 1987)
Rainer Schubert-Soldern 70 (aus Egretta, Bd. 13)

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