Wolfgang Aigner mit Hund Fipsi bei Josef Schmidt, Feier zum 85. Geburtstag im Gasthof Lokomotive am 17.3.1989; Foto: Archiv Franz Lichtenberger

Wolfgang Aigner

* 3.2.1925
† 25.3.1996

Wolfgang Aigner

# Entomologie;

Wolfgang AIGNER wurde am 3.2.1925 in Linz geboren und wuchs zusammen mit seinem Bruder Friedl (Winfried) in der Baumbachstraße 5 auf. Die Natur wurde ihnen schon von klein auf von ihren Eltern und ihrem Onkel mütterlicherseits, Robert ZEILMAYR, einem umfassend gebildeten, liebenswerten Menschen, der selbst Sammler war (sein Nachlaß befindet sich zum Teil ebenfalls im Oberösterreichischen Landesmuseum) nahegebracht. Der Vater hielt von Aquarienfischen und Fröschen über Schlangen und Nachtigallen allerlei Haustiere, deren Pflege von der gutmütigen und gutherzigen, geduldigen Mutter bewältigt wurde. W. AIGNER maturierte in Linz und mußte die letzten Kriegsjahre beim Militär verbringen. Nach dem Krieg war es sein großer Wunsch Veterinärmedizin zu studieren, was ihm von seinem Vater aus Angst vor den Verhältnissen in Wien, speziell vor der russischen Zone, in der die Tierärzliche Hochschule gelegen war, verwehrt wurde. Er begann ein Humanmedizinstudium an der Universität Graz, wo er seine Frau kennenlernte. Die Ehe scheiterte nach der Geburt dreier Töchter (1947, 1948, 1950), 1957 wurde ihm schließlich noch ein Sohn geboren. Das Studium hat er nicht beendet, sein Berufsleben verbrachte er bis zur Pension als Beamter beim Amt der Oberösterreichischen Landesregierung. Seine Goldwespensammlung (11.632 Exemplare) baute er sich bei seinen (Urlaubs-) Reisen in die Türkei und Griechenland auf. Leider war (ist) sie fast völlig unbearbeitet, Aigner, von mir angesprochen, wollte seine Bestimmungsarbeit erst in der Pension starten, wozu es freilich nie gekommen war. Er ließ auch keinen Kollegen der Arbeitsgemeinschaft einen Blick in die Sammlung werfen, sodass niemand so recht wusste, welche Schätze der oft als Eigenbrötler bezeichnete Tierfreund hortete. Der Chrysididenspezialist Josef SCHMIDT schimpfte mir gegenüber manchmal, dass AIGNER manchmal zu später Stunde bei ihm auftauchte, um sich Tiere bestimmen zu lassen, was dieser den Umständen entsprechend jedesmal ablehnte. Die Lepidopterensammlung, die an unser Haus ging, stammt größtenteils aus seiner jugendlichen Sammlertätigkeit, die 2500 umfassende Käfersammlung kamen aus den Aufsammlungen seines Bruders Friedl zustande. AIGNER war auch ein begeisterter Fischer. Insekten und Fische waren übrigens so ziemlich die einzigen Tiere, die er töten konnte, allen übrigen konnte und wollte er kein Haar krümmen. Sein jeweiliger Hund war sein ein und alles und gleichzeitig seine größte Sorge. Die fortlaufende Zerstörung der Biotope im Raum von Linz, die er ja von Kindesbeinen an kannte, betrübte und erbitterte ihn. Seine Pensionistenzeit verbrachte er hauptsächlich im Freien auf seinem Feuchtland-Pachtgrund mit Blockhütte in der Nähe von Sattledt (hauptsächlich aus Fischteichen bestehend), wo er Bienen, verschiedene Hühner, Gänse und Enten hielt, und Pflanzen zum Gedeihen zu bringen versuchte. Die Stadt, die langen Winter und verregnete Witterung waren ihm als Sonnenanbeter, der sich auch im Winter gerne an windgeschützten Stellen barhäutig sonnte, ein Greuel. Leider hatte er seit längerem gesundheitliche Probleme. Er starb am 25.3.1996 im 72-sten Lebensjahr. Kurze Zeit später kam seine Sammlung an unser Haus.
Datenblatt Wolfgang Aigner (aus Beitr. Naturkunde Oberösterreichs, Bd. 12)
Kurzinfo Wolfgang Aigner (aus Beitr. Naturkunde Oberösterreichs, Bd. 12)
Parte Wolfgang Aigner

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