Univ.-Prof. Dr. Fritz Netolitzky

Univ.-Prof. Dr. Fritz Netolitzky

* 1.10.1875 Zwickau bei Reichenberg in Böhmen
† 5.1.1945

Univ.-Prof. Dr. Fritz Netolitzky

# Entom.;
1908:Mitt. d. Naturwiss. Ver. f. Steierm., 45: 436.
Von MEUTH 1913 als früher Koleopterologe der Steiermark erwähnt.
Coleopterologe
4 Veröff. (1871-1877) über Lepidoptera in Carinthia (Index Lit. Ent. II).
Dr. med., Univ.- Prof., geb. 1.10.1875, gest. 5.1.1945 im 70. Lebensjahr.
Tiergruppe: Coleoptera
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: FRANZ 1954; - HEBERDEY & MEIXNER 1933; - HEIKERTINGER 1948; - HORION 1941; - MEIXNER 1953; - MEIXNER 1958; - MÜLLER 1918; - NONVEILLER 1989; - STROUHAL 1954.
Zw. 1902 u. 1913 Vortragender der Ent. Sekt. des Naturwiss. Ver. Steiermark (Graz) (erwähnt von MEIXNER 1953).
gest. 5.1.1945 im 70. Lebensjahr. Universitätsprofessor i. R., Bearbeiter der Carabidengruppe Bembidiini.
HEIKERTINGER, F., 1948: An unsere Leser! - Koleopt. Rundsch. 31(1/3): 2.



NETOLITZKY zählt zu den bedeutendsten Koleopterologen seiner Zeit. Trotz seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen ist jedoch, bedingt durch das Ende des 2. Weltkrieges und die Nachkriegsjahre, kein Nachruf auf ihn erschienen (vgl. HEIKERTINGER 1948: 2). Damit fehlt auch ein Verzeichnis seiner vielen Veröffentlichungen. Auch sonst gibt es offensichtlich keine zusammenfassenden Unterlagen über sein Leben; somit kann auch hier nur das Wenige festgehalten werden, das aus den unten angeführten Unterlagen hervorgeht.
Nach seinem Studium in Graz war NETOLITZKY zunächst als k. u. k. Assistent an der Untersuchungsanstalt für Lebensmittel in Graz tätig und habilitierte sich an der hiesigen Universität. Um 1909 erhielt er einen Ruf an die Universität Czernowitz. Über den weiteren Verauf seines Lebens liegen uns keine Unterlagen vor. Ob und welche möglichen Parallelen zum Leben seines Kollegen und Freundes, Prof. K. A. PENECKE (der fast gleichzeitig an die Universität Czernowitz berufen wurde) vermutet werden dürfen, wissen wir nicht. Im Falle von Prof. PENECKE existiert jedoch ein ausführlicher Nachruf, der einen anschaulichen Einblick in das Schicksal eines Universitätsprofessors an dieser seinerzeitigen Grenzlanduniversität gewährt (s. MEIXNER A. 1958).
NETOLITZKY zählt auch zu jenen Personen, die sich bei der Erforschung der hochspezialisierten Koleopterenfauna in Höhlen große Verdienste erwarben. Diese werden von NONVEILLER 1989 gewürdigt. Dort sind auch jene Taxa angeführt, die NETOLITZKY zu Ehren benannt wurden.
Faunistische Leistungen: Aus jenen Jahren, in denen NETOLITZKY in Graz lebte, ist uns von ihm nur eine Veröffentlichung mit einem die Steiermark betreffenden Titel bekannt, nämlich ein Vortragsbericht über Sammeltouren in Höhlen von Steiermark und Dalmatien. Es handelt sich bei den steirischen Höhlen jedoch nur um solche in der ehemaligen Untersteiermark; diese Veröffentlichung enthält demnach keine faunistischen Angaben für die heutige Steiermark.
In seinen weiteren Publikationen, die vorwiegend der umfangreichen Laufkäfergattung Bembidion galten, sind hingegen immer wieder auch Fundorte aus der Steiermark genannt. Viele dieser Publikationen haben faunistisch-tiergeographischen Inhalt und sind Musterbeispiele für diesbezügliche Bearbeitungen. In vielen Fällen veranschaulichen Karten die jeweils bekannte Verbreitung. Ein Teil dieser Veröffentlichungen ist in Zusammenarbeit mit anderen namhaften Koleopterologen entstanden, so vor allem mit Paul MEYER. Als Abschluss seiner vielen Spezialarbeiten verfasste NETOLITZKY eine Bestimmungstabelle der Bembidion-Arten der Paläarktis. Mit dieser umfangreichen Arbeit, die 1942-1943 in den Bänden 28 und 29 der Koleopterologischen Rundschau erschienen ist, hat sich, wie FRANZ 1954: 112, treffend bemerkt, NETOLITZKY selbst kurz vor seinem Tod ein Denkmal gesetzt.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es kein zusammenfassendes Verzeichnis der Veröffentlichungen NETOLITZKYs. Ohne ein solches und eine gewissenhafte Durchsicht, in welchen Publikationen steirische Fundorte genannt sind, ist auch kein Überblick möglich, welche NETOLITZKY-Arbeiten in eine Erfassung der Literatur mit Angaben zur Koleopterenfauna der Steiermark aufzunehmen sind.
Der Autor hatte mit einer Zusammenstellung der Publikationen NETOLITZKYs begonnen, doch stellte sich bald heraus, dass die meisten Zitate seiner Veröffentlichungen, die sich bei anderen Autoren finden (so z. B. in MÜLLER G. 1918) unvollständig sind. Für eine exakte Aufnahme wäre eine Durchsicht aller jener Zeitschriften nötig, in denen NETOLITZKY seine Arbeiten veröffentlichte, und zwar jeweils Band für Band. Eine solche Aufnahme, die nur in einer Bibliothek geschehen könnte, in der die jeweiligen Zeitschriftenbände auch lückenlos vorhanden sind, übersteigt unsere Möglichkeiten bei weitem. Als Hinweis sei dazu erwähnt, dass sich die meisten Veröffentlichungen NETOLITZKYs in den Bänden der Wiener Entologischen Zeitung, der Koleopterologischen Rundschau und der Entomologischen Blätter finden. In den Entomologischen Blättern sind auch die zweifarbigen Verbreitungskarten erschienen, doch meist als Beilagen und ohne Pagina. Dass NETOLITZKY aber auch in weniger bekannten Zeitschriften veröffentlicht hat, zeigt die Arbeit "Die Bembidiini Ostpreussens"; diese gemeinsam mit VOGEL 1916 veröffentlichte Publikation erschien in den "Schriften d. physik.-ökonom. Ges. Königsberg in Pr." (zitiert nach HORION A. 1941).
Außer seinen eigenen Veröffentlichungen hat NETOLITZKY auch zu Publikationen von Fachkollegen Beiträge geliefert, so vor allem zur zoogeographischen Studie von HEBERDEY & MEIXNER 1933 über die Adephagen der östlichen Hälfte der Ostalpen.
NETOLITZKY hatte schon vor dem 1. Weltkrieg eine umfangreiche Sammlung von Bembidion-Arten und -Belegen zusammengetragen; ein Teil dieses Bestandes ging dann in Czernowitz zugrunde. Alles, was NETOLITZKY danach neu sammelte, blieb jedoch zum Glück erhalten und konnte vom Naturhistorischen Museum Wien erworben werden - und ebenso die Spezialsammlung des Bembidion-Spezialisten Paul MEYER, womit das Naturhistorische Museum Wien eine der weltgrößten Bembidion-Sammlungen besitzt (Näheres s. STROUHAL 1954: 91).
Literatur: FRANZ 1954; HEBERDEY & MEIXNER 1933; HEIKERTINGER 1948; HORION 1941; MEIXNER 1953; MEIXNER 1958; MÜLLER 1918; NONVEILLER 1989; STROUHAL 1954.


NETOLITZKY Fritz Dr., *1.10.1875 Zwickau bei Reichenberg in Böhmen, +5.1.1945 Wien; Autor Wiener Entomologischen Zeitung;

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