Prof.Dr.med. August Leopold von Reuss

* 5.11.1841 Bilin (Bílina, Böhmen)
† 4.9.1924

Prof.Dr.med. August Leopold von Reuss

August Leopold von Reuss (* 5. November 1841 in Bilin (Bílina), Böhmen; gest. 4. September 1924 in Wien) war ein österreichischer Augenarzt. Reuss war der Sohn von August Emanuel von Reuss und entstammte einer alten Ärzte- und Gelehrtenfamilie, sein Vater war August Emanuel von Reuss. Er studierte ab 1859 an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag und 1863 bis 1865 an der Universität Wien. In Prag wurde er Mitglied des Corps Austria. Im Jahr 1865 promovierte er in Wien und 1867 als Chirurg. Er war ein Schüler von Ernst Wilhelm von Brücke und Eduard Jäger von Jaxtthal. Von 1866 bis 1870 war er tätig als klinischer und privater Assistent von Carl Ferdinand von Arlt. 1870 habilitierte er im Fach Augenheilkunde und war anschließend als Privatdozent tätig. In den Jahren 1872 bis 1922 war er Vorstand der Augenabteilung der neu gegründeten Wiener Poliklinik, wo er vielbesuchte Vorlesungen hielt. 1884/85 war er zweiter Leiter der II. Augenklinik. Im Jahr 1885 erhielt Reuss eine außerordentliche Professur und wurde 1889 stellvertretender Direktor der Poliklinik, deren Leiter er von 1909 bis 1918 war. Im Jahr 1904 erhielt er einer Titular- und 1914 eine Ehrenprofessur. Daneben war er ab 1881 als städtischer Armenaugenarzt tätig und betrieb eine ausgedehnte Praxis. Reuss begann seine Arbeiten von der exakt-mathematischen Seite der Augenheilkunde her (Optik, Ophthalmometrie, Hornhautkrümmung) und entwickelte eine eigene Methode der Augendurchleuchtung. Er wandte sich auch berufs- und schulbedingten Augenleiden zu (Einfluss der Naharbeit auf die Entwicklung der Kurzsichtigkeit bei Schülern, Farbensinn, Farbenblindheit und Refraktion beim Eisenbahn- und Marinepersonal) und wurde durch seine Verbesserungsvorschläge ein Pionier der Schulhygiene. Bedeutsam sind auch seine Untersuchungen des Gesichtsfeldes bei Nervenkrankheiten, besonders bei traumatischen Neurosen. Er verfasste 76 wissenschaftliche Arbeiten, zahlreiche augenärztliche Aufklärungsschriften und mehrere botanische Aufsätze.
Nach Reuss sind die Reuss Farbtafeln benannt, mit deren Hilfe früher der Grad der Farbenblindheit festgestellt wurde. Sein Sohn August Reuss (1879-1954) war Professor für Pädiatrie in Graz und Wien sowie u. a. Leiter der Reichsanstalt für "Mutterschutz und Säuglingsfürsorge" in Wien-Glanzing. Mit seinem Buch Die Krankheiten des Neugeborenen, erschienen in Berlin 1914, wurde er zum Pionier der Wiener Neonatologie.
(aus Wikipedia);

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