Dr. Franz Xaver Graf von Zedtwitz

* 12.3.1906 Wien
† 22.6.1942

Dr. Franz Xaver Graf von Zedtwitz

Aus altem Adelsgeschlecht stammend (der Vater war österreichischer Oberst), verlebte er die ersten Jahre auf dem Familiengut Krugsreuth (Böhmen) und besuchte später die Privatgymnasien Stella matutina in Feldkirch (Vorarlberg) und Kremsmünster (O.-Ö.) sowie das Staatsgymnasium zu Asch (Böhmen). Die Studien ab 1924 in Prag, Wien und Kiel beendete er 1929 in Berlin mit einer Dissertation über "Vergleichend-messende Untersuchungen an Muriden und Arvicoliden" und wurde unter L. HECK Assistent am Berliner Zoologischen Garten. Nach HECKs Pensionierung gab er 1932 den Posten auf, um als Zoologe freier Schriftsteller zu werden. Zu fruchtbarer Beschäftigung im Bereiche der Feder war ihm einiges Geschick mitgegeben auf einen kurzen Lebensweg, der ihn streckenweise auch nach Lettland führte (nachdem er 1932 die Tochter eines russischen Staatsrates und späteren lettischen Gesandten in Berlin geheiratet hatte). Die Säugetierkunde mag seinen Neigungen näher gelegen haben; doch erwuchsen Aufsätze und Bücher auch aus der Freude am Vogelleben und feldornithologischen Erfahrung. Erste Verlautbarungen aus der Zoo-Praxis standen im Zool. G., N.F. 2/3, 1930 und 4, 1931. Von ornithologischen Veröffentlichungen können genannt werden: "Brutbiologische Beobachtungen an Laro-Limikolen" - während eines Sommeraufenthaltes auf der Insel Oesel (Orn. Mber. 42, 1933) sowie die Bücher "Vogelklinder der Waika-Riffe" - A. TOOM, dem ersten "Vogelkönig", gewidmet (1933) und "Schwingen über Feld und Flur" (1935). Andere Bucherzeugnisse des leidenschaftlichen Jägers und eifrigen Tierphotographen waren "Quer durch die Tierwelt" (1932), "Wunderbare kleine Welt, Vom heimischen Getier" (1934), "Tiergeschichten" (1936), "Die Deutsche Tierwelt" (1937), "Zaubervoller Balkan" (1937), "Die Gemse" (1937), "Erlebte Natur" (1939), "Gams in ihrer Bergheimat" (1939). Erinnerungen an frühe Schülerjahre sind verwertet in "Feldmünster - Roman aus einem Jesuiteninternat" (1940). Als der 2. Weltkrieg ausbrach, wurde er Kriegsberichterstatter. Aus Rußland kehrte er nicht mehr zurück. Er war ein kluger Kopf, ein unruhiger, stets kritisch reger Geist, eine selbstsichere, musisch begabte Persönlichkeit. Von 1929 bis 1932 führten ihn die Deutsche Gesellschaft für Säugetierkunde, von 1930-1936 die DOG in den Mitgliederlisten. - Lit.: Nachruf (von H. DATHE). Zool. G., N.F. 15, 1943, S. 174 (mit Bildnis). - Bildnis in W. SCHUSTER, Vogelf. v. Großhess. u. Nassau, 1941.
Zur Geschichte des Vereins Jordsand (aus Seevögel 22/3)

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