Reg. Rat Hans Gföllner

Reg. Rat Hans Gföllner

* 21.10.1877 Linz
† 21.6.1931

Reg. Rat Hans Gföllner

# Entomologe; Lep.;
Hans Gföllner wurde am 21. Oktober 1877 in Linz geboren und besuchte hier die Volks- und Realschule. Als er im Jahre 1895 als Rechnungspraktikant in den Dienst der k.u.k. Statthalterei in Linz eintrat, dauerte es nur kurze Zeit, daß er als Mitglied dem Verein für Naturkunde in Österreich ob der Enns beitrat. 1898 wurde er in den Ausschuß dieses Vereins gewählt und verwaltete als Ausschußmitglied bis zur Auflösung des Vereins 1922 die Bibliothek. In dieser Zeit mußte er fünf Übersiedlungen (Realschule, Gymnasium, Handelsakademie, Mädchen-Lyzeum, Realschule, Museum) der ganzen Bestände durchführen. Bedenkt man, daß die von ihm betreute Fachliteratur heute einen wesentlichen Teil unserer naturwissenschaftlichen Museumsbibliothek darstellt, kann ihm für seine geleistete Arbeit gar nicht genug gedankt werden. Als der damalige Obmann des Vereins für Naturkunde und Referent für die zoologische Abteilung des Museums Emil Munganast über die vernachläßigte Bearbeitung der heimischen Hymenopteren klagte, verlegte Gföllner sein damaliges Interesse für Schmetterlinge ganz auf die Hautflügler und erstellte bis zu seinem Tod am 21. Juni 1931 eine ca. 12.000 Exemplare umfassende Landessammlung, die er dem Museum überließ. Gföllner hat hauptsächlich in der Umgebung von Linz gesammelt und bald erkannt, daß der Pfenningberg ökologisch gesehen eine interessante Artenzusammensetzung aufweist, da außer den boreoalpinen auch pontomediterrane Faunenelemente festzustellen waren. Sein früher Tod verhinderte leider die Veröffentlichung seines Datenmaterials. Seit dem Jahre 1912 war Reg.-Rat Hans Gföllner Mandatar des Museums Francisco Carolinum und im Jahre 1920 wurde er von der oö. Landesregierung zum wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landesmuseums ernannt, 1921 war er Mitbegründer der noch heute existierenden Entomologischen Arbeitsgemeinschaft. Gföllner interessierte sich hauptsächlich für Bienen, besammelte aber auch die übrigen Hymenopteren-Gruppen und ließ einen Teil der Chalcididae von Dr. Ruschka bearbeiten, der neben den Erzwespen auch noch Proctotrupidae und Braconidae bearbeitete.



geb. 21.10.1877 in Linz, gest. 21.6.1931 in (?).Regierungsrat.- Mitglied des Vereines für Naturkunde in Österreich ob der Enns und verwaltete dessen Bibliothek. In späteren Jahren arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am oberösterreichischen Landesmuseum. Sammlung mit ca. 12.000 Stück Hymenopteren, im besonderen interessierte ihn die Familie der Apidae. Unternahm gemeinsam mit Wolfschläger, Hauder und Knitschke häufig Exkur-sionen in die Linzer Umgebung (aus KLIMESCH, J., 1958: Roman Wolfschläger. - Z. d. Wr. Ent. Ges. 43: 82-84.)
Keine Publ.


Hans Gföllner +
Am 21. Juni 1931 ist Regierungsrat Hans Gföllner nach vollendetem 53. Lebensjahre einem Herzschlag erlegen. Mit ihm ist ein Mann von seltenem Wohlwollen von uns gegangen, der stets selbstlos und bescheiden seine Person der Sache, der er diente, untergeordnet hat. Dabei half ihm sein echt österreichischer Humor über manche Fährlichkeiten des Lebens hinweg.
Hans Gföllner wurde am 21. Oktober 1877 in Linz geboren und besuchte hier die Volksschule und Realschule. Schon als Student zeigte er großes Interesse für die heimische Tierwelt und legte auch kleine Sammlungen an. Als er dann im Jahre 1895 als Rechnungspraktikant in den Dienst der k. k. Statthalterei in Linz eintrat, dauerte es nur kurze Zeit, dass er sich als Mitglied des Vereines für Naturkunde in Österreich ob der Enns meldete. Schon im Jahre 1898 wurde er in den Ausschuss dieses Vereines gewählt und verwaltete als Ausschussmitglied bis zur Auflösung im Jahre 1922 die Bibliothek. In dieser Zeit musste er fünf Übersiedlungen der ganzen Bestände durchführen. Nebenbei stellte er kleine Insektensammlungen und andere Lehrmittel, wie Skelette, die der Verein unentgeltlich an Volks- und Bürgerschulen abgegeben hat, zusammen. Der Verstorbene legte sich zuerst eine Schmetterlingssammlung an ; als er jedoch durch den damaligen Obmann des Vereines für Naturkunde, Referent für die zoologische Abteilung des Museums Francisco Carolinum, Oberkontrollor Emil Munganast, erfuhr, dass die oberösterreichischen Hymenopteren noch niemand bearbeitet habe, warf sich Gföllner ganz auf dieses Gebiet.
Es ist für seine Selbstlosigkeit bezeichnend, dass er nun von Haus aus nicht für sich sammelte, sondern das ganze Hymenopterenmaterial voll und ganz, wie es determiniert war, dem Museum übergeben hat. Gföllner hat hauptsächlich in der Umgebung von Linz gesammelt und erkannte gar bald, dass der Pfenningberg ökologisch zu den interessantesten Lokalitäten gehöre, weil dort außer den boreoalpinen auch pontomediterrane Faunen-Elemente, hauptsächlich an den Südhängen, festzustellen waren. Im besonderen interessierten Gföllner die Familie der Apidae und auch Ameisengäste. Leider hat der allzufrühe Tod es ihm nicht mehr ermöglicht, das Material zu publizieren. Das oberösterreichische Landesmuseum verdankt ihm rund 12.000 Stück Hymenopteren. Es war sein großer Kummer, dass ihm sein Beruf nicht mehr Zeit zu seiner Lieblingsbeschäftigung übriggelassen hat. Musste er doch kurz vor Kriegsende die Amtsleitung der Invaliden-Entschädigungskommission für Oberösterreich übernehmen. Dort hat er sich die größten Verdienste, schier erdrückt von einer Überfülle an Arbeit, für die armen Kriegsopfer erworben, die ihn auch zum Ehenmitglied ihrer Vereinigung ernannt haben.
Seit dem Jahre 1912 war Regierungsrat Hans Gföllner Mandatar des Museums Francisco Carolinum und im Jahre 1920 wurde er von der oberösterreichischen Landesregierung zum wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landesmuseums (des früheren Museum Francisco Carolinum) ernannt.
Wir verlieren an ihm einen treuen und selbstlosen Mitarbeiter und einen lieben Menschen, voll der seltensten Charaktereigenschaften.
aus Kerschner Th., 1932: Hans Gföllner (Nachruf). - Jb.OÖ.Mus.-Ver.: 84: 442-443.

Angaben zu Hans Gföllner aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1924

Kurzbiographie von Hans Gföllner [aus www.biographien.ac.at/]

Biografie Hans Gföllner
Wildbienen- und Wespenforschung in Oberösterreich, Stand 1987 (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10)
Wildbienenforschung in Österreich (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10 [2. Auflage] = Katalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck)
Entomologische Forschung in Oberösterreich, Stand 1958 (Z. Wiener Ent. Ges. Bd. 43)
Lepidopterenforschung in Oberösterreich, Stand 1922 (aus Jber. Oberösterr. Musealver., Bd. 79)
Nachruf Hans Gföllner (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 84)
Biografische Daten zu Hans Gföllner (aus Archiv Biologiezentrum Linz)

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