Gottlieb Marktanner-Turneretscher

* 7.7.1858 Unterankenreute (Württemberg)
† 23.4.1920

Gottlieb Marktanner-Turneretscher

Kustos an der Abteilung für Zoologie, Botanik und Phytopaläontologie am Landesmuseum Joanneum, *7.7.1858 in Unterankenreute (Württemberg), + 23.4.1920 in Graz im 62. Lebensjahre.
Tiergruppen: verschiedene, vor allem Ophidia (Serpentes)
Nach seinem Studium, das der gebürtige Würtemberger an der Universität Graz 1883 mit der Lehramtsprüfung abschloss, wirkte er zunächst als Mittelschullehrer in Graz, in Salzburg und in Olmütz. Von 1886 bis 1890 arbeitete er als Volonteur am Naturhistorischen Museum Wien und von 1891 bis 1898 an der Steiermärkischen Landesbibliothek. Ab 1894 betreute er als Kustos die Botanische Abteilung des Joanneums und von 1898 bis 1920 die damalige Zoologisch-Botanisch-Phytopaläontologische Abteilung.
Über die gewaltige Arbeitsleistung von Prof. MARKTANNER in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg geben die Jahresberichte des Joanneums, sein Bericht über die von ihm geleitete Abteilung in der 1911 erschienenen Festschrift "Das Steiermärkische Landesmuseum und seine Sammlungen" sowie sein 1902 publizierter "Illustrierter Führer durch die Zoologisch-Phytopaläontologische und Botanische Abteilung des Landesmuseums Joanneum in Graz" einen sehr aufschlussreichen Einblick. In faunistischer Hinsicht erwarb sich MARKTANNER bleibendes Verdienst vor allem dadurch, dass er sich bereit erklärt hatte, alle im Rahmen einer seinerzeit für gut gehaltenen, mehrjährigen Aktion zur Vertilgung von Giftschlangen eingesandten Exemplare zu determinieren. Im Rahmen dieser Aktion wurden über 40.000 Schlangen aus den verschiedensten Teilen der Steiermark (inkl. damalige Untersteiermark) an das Joanneum eingesandt und Stück für Stück von MARKTANNER bestimmt. Über die Ergebnisse berichtete er 1903 und in Nachträgen dazu 1905 und 1908. Auch wenn es bei dieser ungeheuren Zahl eingesandter Präparate nicht möglich war, die jeweiligen genauen Fundorte zu erfahren, sondern eine Erfassung nur nach den Aufgabeorten der Postsendungen erfolgen konnte, verdanken wir es doch der Arbeitsleistung und den Veröffentlichungen MARKTANNERs, dass wir vor allem über die Verbreitung der Kreuzotter in der Steiermark sehr genau Bescheid wissen. Die seitherigen landeskundlichen Forschungen haben im wesentlichen immer wieder das von MARKTANNER erarbeitete Bild über die Verbreitung der Arten bestätigt.
Literatur: MECENOVIC 1969; Österr. Biogr. Lexikon.
Zur Geschichte der Botanik am Joanneum Graz/Austria im 19. Jahrhundert (aus Wiss. Mitt. Abt. Geologie und Paläontologie Joanneum Heft 55)
Constantin Freiherr von Ettingshausen – ein Forscherleben bzw. zur Geschichte der Botanik am Joanneum Graz (aus Faszination versunkener Pflanzen, Joanneum Graz, ?1998)

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