Ottokar aus der Gaal

* 1265 Schloß Wasserburg in der Gaal
† 27.9.1320

Ottokar aus der Gaal

Ornithologie;
der "Steirische Reim-Chronist"; *1265 im Schloss Wasserburg in der Gaal, + 27.9.1320.
Als Verfasser der "Österreichischen Reim-Chronik" zählt OTTOKAR aus der Gaal zu den bedeutendsten steirischen Geschichtsschreibern des Mittelalters. Er wurde um das Jahr 1265 als zweiter Sohn des damaligen Burghauptmannes DIETMAR auf Schloss Wasserberg in der Gaal geboren und starb am 27. September 1320. Seine Grabstätte im Dom zu Seckau ist durch eine würdige Gedenkplatte des Landes Steiermark ausgezeichnet.
Sein Lebenswerk umfasst insgesamt 100.000 Reime (Verse), die von Festlichkeiten, Turnieren, Schlachten, bedeutenden Persönlichkeiten aber auch von Katastrophen seiner Zeit berichten. So verdanken wir dem Reimchronisten auch den ältesten Hinweis über eine Tiertragödie größten Ausmaßes. Im dritten Band seiner um 1309 erschienenen "Österreichischen Chronik" widmet er 105 Zeilen dem Einflug eines riesigen Pelikanschwarmes, der in Vaterndorf, - das ist das heutige Liebenau bei Graz - an den Ufern der Mur niederging. Der Chronist nennt sie "Onvögel", beschreibt sie aber so treffend, dass kein Zweifel aufkommt, dass es sich um Pelikane gehandelt hatte. Von beiden in Europa vorkommenden Arten neigt besonders der Rosapelikan zu Masseneinflügen. Welche Unmengen von Pelikanen damals, "als im Dezember die Veilchen blühten"! an den Ufern der Mur bei Liebenau einflogen und durch einen plötzlichen Kälteeinbruch umkamen, zeigt die Schilderung, dass die Ufer der Mur mit erfrorenen und verhungerten, schwanengroßen Vögeln so bedeckt waren, dass die Bauern der Umgebung damit ihren Fleischvorrat für ein Jahr eindecken konnten.
Erst nach 700 Jahren, nämlich 1995 wiederholte sich eine ähnliche Tiertragödie im Donaudelta. Wieder war es katastrophaler Nahrungsmangel, der mehr als 1.000 Rosapelikane zwang, landeinwärts neue Nahrungsplätze zu suchen. Sie gingen nahe der rumänischen Stadt Buzau nieder, doch kein "Reim-Chronist" unserer Tage berichtete darüber. Lediglich eine karge, wenige Zeilen umfassende Nachricht in einer Tageszeitung vermerkte das Geschehen, in einer Welt, die abgestumpft von den Greueltaten unserer Zeit ist.
Die 105 Verszeilen Nr. 96.163 bis 96.266 aus der Reimchronik sind in die heutige Schriftsprache übertragen und versuchen Einblick in die Gestaltung des Werkes zu geben (siehe Seite....).

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