Prof. Erich Hable, Fotorecht: Joannea Graz

Prof. OSchR., VS.-Dir. i.R. Erich Hable

* 14.3.1911 Trieben
† 2.7.2001

Prof. OSchR., VS.-Dir. i.R. Erich Hable

# Zoologie;
Prof., OSchR., A-8841 Frojach 2 - *1911 in Trieben - VS.-Dir. i. R. vorwiegend in der Steiermark tätig.
Ornithologie (Brutbiol. und Populationsuntersuchungen bei Mornellregenpfeifer Eudromias morinellus; Greifvogelschutz; kontinuierliche Zugvogelregistrierung im oberen Murtal; Biotopschutz und Biotopmanagement; Leiter der Forschungsstätte "Pater Blasius Hanf" am Furtnerteich; stellv. Vorsitzender der Österr. Ges. für Vogelkunde (Kurzbezeichnung: ÖGV); Mitgl. des wiss. Beirates der ÖGV.; Landesorganisator der BVK. für Steiermark; Mitverfass. der "Roten Listen gefährdeter Vögel der Steiermark und Österreichs"; Verfasser und Bearbeiter der "Steirischen Zentralkartei ornith. Daten" und der "Autorenkartei steirischer Ornithologen"; Historische Themen: Steirische Ornithologen (ab dem Jahre 1320), Mariahof als Mittelpunkt steirischer Vogelforschung (im Druck), 165 avifaunistische Veröff. - Zentralkartei: 32.000 Daten - Literaturkartei: 1.100 Zitate - Stationskartei: 21.000 Daten - ZOBODAT: 860.
Säugetierkundliche Beobachtungen (Birkenmaus, Sicista betulina), die Säugetiere des Bezirkes Murau, Schwarzenbergische Almanach.
Erhaltene Preise: Theodor-Körner-Forschungspreis des BM. f. Untericht und Kunst, 1974; Erzherzog-Johann-Forschungspreis, Land Stmk 1983; Goldenes Ehrenzeichen des Landes Stmk. 1985; Großes goldenes Ehrenzeichen des Landes Stmk 1988; Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Frojach/Katsch, 1991; Ernennung zum Ehrenmitglied, Naturwiss. Ver. Kärnten, 1995; Hans-Koren-Kulturpreis des Landes Stmk 1996; Verleihung der Paul-Tratz-Medaille in Gold, Österr. Naturschutzbund, 1997.
(Erfassungsstand 2002)



Am 2. Juli 2001 verstarb OSR Prof. Erich Hable im 91. Lebensjahr. Eine kurze Darstellung seines Lebenslaufes möge verdeutlichen, in welch vielfältiger Weise Prof. Hable tätig war und wie er vor allem versucht hat, seine Liebe und Begeisterung für unsere Natur an viele Menschen in den verschiedensten Bereichen weiterzugeben, sie dafür zu begeistern und dazu zu ermuntern, für den Erhalt unserer Umwelt etwas beizutragen. Er war ein hervorragender Multiplikator der Wissenschaft, der in unzähligen Führungen, Vorträgen, Schulungen und schriftlichen Beiträgen seine Anliegen um Verständnis und Liebe zur Natur unermüdlich vermittelte. Am 14. März 1911 wurde er in Trieben geboren. Er besuchte die Volksund Bürgerschule, dann die Lehrerbildungsanstalt in Graz. 1932 erlangte er das Lehrbefähigungszeugnis und machte auch eine Prüfung für Leiter an Bäuerlichen Fortbildungsschulen und die Hauptschulprüfung für Naturgeschichte, Erdkunde und Pädagogik. Seine erste Anstellung bekam er 1930 an der Volksschule Mühlen bei Neumarkt. Von 1932 bis 1945 war er Volksschuldirektor in Schönberg bei Oberwölz, während dieser Zeit leitete er auch die Bäuerlichen Fortbildungsschulen in Schönberg und Winklern. Im Krieg wurde er als Biologielehrer an die Lehrerbildungsanstalt in Wagna und nach Marburg an der Drau berufen. Ab 1948 war er Volksschuldirektor in Frojach und gleichzeitig unterrichtete er Maturaklassen des Musisch-Pädagogischen Realgymnasiums in Murau bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1976. Von da an widmete sich Prof. E. Hable ganz seiner naturwissenschaftlichen Arbeit an der Forschungsstätte Pater Blasius Hanf am Furtnerteich. 1951 gründete 6 E. Hable eine Arbeitsgemeinschaft für Naturkundelehrer an Pflichtschulen im Bezirk Murau, die er bis 1976 leitete. Ab 1961 übernahm er die Funktion eines Naturschutzbeauftragten für den Bezirk Murau. In den 28 Jahren, in denen er diese Funktion innehatte, plante und beantragte er mit viel Erfolg, oft auch gegen Widerstand und mit wenig Hilfe, die Errichtung von 50 Naturdenkmälern, sechs Landschaftsschutzgebieten und vier Geschützten Landschaftsteilen, darunter so bedeutende Vogelschutzgebiete wie Zirbitzkogel, Furtnerteich und Hörfeld. Als Mitglied des Naturschutzbeirates der Steiermärkischen Landesregierung und des Bezirkes Murau konnte er Wesentliches zur Weichenstellung im steirischen Naturschutz beitragen. 1976 gründete er die Bezirksstelle des Österreichischen Naturschutzbundes für den Bezirk Murau und leitete diese bis 1996. Als Gründungsmitglied war er auch am Zustandekommen der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde maßgeblich beteiligt, deren zweiter Vorsitzender er von 1977 bis 1988 war. Ebenso war er Ausschuss- und Ehrenmitglied des Jagdschutzvereines der Bezirksstelle Oberwölz. 1963 wurde auf seine Initiative am Furtnerteich in Mariahof die Forschungsstätte „Pater Blasius Hanf“ errichtet, die er mit seiner Stellvertreterin, Frau Ilse Präsent, bis 1990 leitete. In den Jahren 1987/88 wurde die Station renoviert und geringfügig ausgebaut. Unter dem ausgestalteten und neu gedeckten Dach entstand ein schöner Vortrags- sowie ein Arbeitsraum auf der Seeseite. Die fachliche Bedeutung dieser Station ist international anerkannt und die Bildungsarbeit an der Forschungsstätte sucht ihresgleichen: Studienaufenthalte für Fachleute und Studierende wurden geboten, Tagungen und Fachgespräche fanden statt sowie zahlreiche Fachbeiträge von Zoologen und Botanikern, die die Station als Stützpunkt für ihre Beobachtungen, Untersuchungen und Aufsammlungen benützten, sind in Fachzeitschriften erschienen. Studenten- und Schülergruppen aller Schultypen, aber auch Einsatzgruppen der Bergund Naturwacht, der Jagdschutzvereine, der Naturschutzjugend, alpiner Vereine und der Pfadfinder nahmen an Schulungsprogrammen und Führungen teil. All dies wurde von Prof. Erich Hable und seiner Stellvertreterin Frau Ilse Präsent betreut. Aus den drei Gästebüchern der Forschungsstätte ist ersichtlich, dass im Zeitraum 1963 bis 1988 ca. 11.250 Gäste die Forschungsstätte besuchten. Wenngleich der überwiegende Teil von ihnen aus Österreich stammt, so scheinen auch Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland, aus den Niederlanden, England, Dänemark, Norwegen, Belgien, Frankreich, Italien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien auf; doch auch Ornithologen aus den USA, Kanada, der Republik Südafrika und Australien sind in den Gästebüchern verzeichnet.

(aus Joannea 4, 2001, Graz)
Gratulation Erich Hable (aus Monticola Bd. 8)
Erich Hable zum 90er (aus Monticola Bd. 8)
Erich Hable 80 (Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum Graz Heft 45)
Nachruf Erich Hable (aus Carinthia II, Bd. 192/112)
Nachruf Erich Hable (aus Joannea Zoologie Bd. 4)
Nachruf Erich Hable (aus Egretta, Bd. 45)
Koernerpreis an Erich Hable (aus Naturschutzbrief Steiermark, 1976/90)
Eduard Paul Tratz-Medaille an Erich Hable (aus Monticola, Bd. 3)
Eduard-Paul-Tratz-Medaille an Erich Hable (aus Natur & Land Bd. 83)
Nachruf Erich Hable (aus Natur & Land Bd 87)

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