Kons. Emmerich Petz

Konsulent Emmerich Petz

* 2.5.1931 Ebensee
† 6.5.2004

Konsulent Emmerich Petz

Für sehr viele, die ihn kannten, war er einfach "der Emmi", und sein Tod traf uns, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Er starb durch einen Totalzusammenbruch seines Kreislaufsystems, genau an jenem Ort, dem ein großes Pensum seiner Liebe und Arbeit gewidmet war, im Vogelmuseum Aigen im Mühlkreis, bei einer seiner liebsten Tätigkeiten, der Führung einer Schulklasse durch sein Museum. Sein Leben war geprägt von seinem Geburtsort Ebensee in den Bergen des Salzkammergutes, von seinem Beruf als Lehrer, von seiner fünfköpfigen Familie, seinen sportlichen und naturkundlichen Interessen und einem ungeheuren Arbeitspensum. Sein breites naturkundliches Tätigkeitsfeld, das von der Geologie, der Mineralogie über die Botanik - im Besonderen der Gräser - zur Zoologie reichte, sei hier auf die Ornithologie beschränkt, und kurz skizziert: 40 Jahre lang betrieb er die Vogelberingungsstation Aigen. Bis 1990 sind rund 65.000 Vögel aus ca. 100 Arten durch seine Hand beringt worden. Etwa 200 Vogelarten hat er in seinem Arbeitsgebiet, dem Oberen Mühlviertel, nachgewisen, 104 davon als Brutvögel. Im Rahmen einer Planberingung hat er in Aigen und 15 Nachbardörfern 16.805 Rauchschwalben (Hirundo rustica) beringt. Er installierte 1981 die Sonderausstellung "Die Tierwelt des Böhmerwaldes" im Stift Schlägl, dazu konnte er auch die in den Kriegswirren 1944/45 "ausgelagerte" Vogelsammlung des Stiftes zurückführen. In den Wäldern des Stiftes hat er bis zu 1.700 Nistkästen betreut und aus ihnen bis 1990 genau 8.781 Nestlinge der Tannenmeise (Parus ater), der Kohlmeise (Parus major), des Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca) und vieler anderer Arten beringt. Vom Trauerschnäpper gelang ihm der Erstbrutnachweis für Oberösterreich (Petz 1965). 1993 hat er das Jahrestreffen der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde (heute "BirdLife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde") für 189 Teilnehmer in seinem ornithologischen Arbeitsfeld organisiert. Im selben Jahr konnte auch das von ihm und seiner Familie aufgebaute und von ihm selbst geleitete Vogelmuseum eröffnet werden. 1994 entwickelte er dazu gemeinsam mit der ARGE der Biologielehrer des Bezirkes Rohrbach auch Schüler-Arbeitsblätter. Über Jahrzehnte hat er sein umfangreiches ornithologisches Wissen in vogelkundlichen Seminaren im Rahmen des Oberösterreichischen Volksbildungswerkes weiterzugeben getrachtet. Die Räume des Stiftes Schlägl, sein Garten und die Wälder des Böhmerwaldes bildeten dazu einen unvergleichlichen Rahmen. Da er nur publizierte, wenn man ihn hart bedrängte, ist seine Publikationsliste viel zu kurz bezogen auf sein ungeheures Datenmaterial, das er ja "später" ohnehin auch edieren wollte. Dieses "später" gibt es nun leider nicht! Seine umfangreiche Tätigkeit im Bereich des Sportes und der Bergrettung seien hier nur erwähnt. Wie viele Idealisten werden wohl nötig sein, um seine Arbeit fortzusetzen? Werden sie sich finden? Ein Hausrotschwanz - vielleicht trägt er einen Ring aus seiner Hand - hat, als das Sterbliche von ihm der Erde übergeben wurde, die Gebete des Priesters und der Trauergemeinde unüberhörbar unterstützt! Vale Emmi! Vale! Dr. Walter Rieder Nachruf in den Vogelkundlichen Nachrichten aus Oberösterreich 2004 12/2; # Ornith; Autor Egretta;
Nachruf Emmerich Petz (aus Egretta, Bd. 47)
Datenblatt Emmerich Petz (aus Beitr. Naturkunde Oberösterreichs, Bd. 12)
Nachruf Emmerich Petz (aus Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich - Naturschutz aktuell, Bd. 12)
Totenbild Emmerich Petz

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