Dr. Hermann Krauss

Dr. Hermann August Krauss

* 1.8.1848
† 1939

Dr. Hermann August Krauss

Der Arzt und Entomologe Hermann Krauss (1848-1939) war von 1876 bis 1880 Assistent am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum. Er hat 1878 das Männchen einer Saga-Art beschrieben, das er für das bis dahin unbekannte Männchen der sich durch Jungfernzeugung (partheno-genetisch) fortpflanzenden großen Raubheuschrecke Saga pedo Pallas hielt. Getäuscht hatte Krauss das Fundort-Etikett 2Fiume, Mann 1853". Eine spätere Nachuntersuchung hat gezeigt, dass es sich hier um eine Fundortverwechslung gehandelt hat und dass dieses "pedo2-Männchen zu einer anderen Art gehört, nämlich zu der in der gleichen Arbeit von ihm selbst beschriebenen Saga longicaudata. Die longicaudata-Exemplare hatte ein Botaniker der Hof-Cabinete, Carl Georg Theodor Kotschy (1813-1866), von seinen Forschungsreisen in Kleinasien mit anderem entomologischem Material aus dem Taurus-Gebirge - ebenfalls 1853 - mitgebracht. Bei Saga pedo liegt eine obligatorische Parthenogenese vor. Männchen dieser Art, die auch im östlichen Österreich auf Wärmeinseln vorkommt, sind bis heute nicht bekannt geworden.
Krauss hat nach Beendigung seiner Tätigkeit am Wiener Museum 1881 in seiner Heimatstadt Tübingen eine ärztliche Praxis eröffnet. Seine große Orthopterensammlung erhielt die Württembergische Naturaliensammlung. Einige Typen von ihm beschriebener Arten werden im Naturhistorischen Museum in Wien aufbewahrt. (aus Denisia 8, 2003: p. 58).



Dr. med., faunistische Aktivität von 1890 bis 1915 überliefert.
Tiergruppen: Coleoptera und Pisces
Faunistische Leistungen: Schon während seines Medizinstudiums in Graz sammelte H. KRAUSS mit wissenschaftlichem Interesse Käfer und gehörte zu jenem Kreis von Koleopterologen, die sich um die Jahrhundertwende regelmäßig zu einer Tischrunde trafen.
Es war dies jene Zeit, in der die Zoologische Sektion des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark nach dem frühen Tod ihres auch faunistisch engagierten und überaus kenntnisreichen Obmannes, Professor Dr. August MOJSISOVICS v. MOISVAR (+1897) ihre Tätigkeit eingestellt hatte und es andererseits noch keine Entomologische Sektion gab (diese wurde erst Ende 1902 gegründet). So hatte der "Grazer Käferabend", wie die genannte Tischgesellschaft bezeichnet wurde, eigentlich die Funktion einer Fachgruppe. Wieviel in diesen Jahren von Grazer Koleopterologen, u. a. bei der Erforschung der Koleopterenfauna der Höhlen der ehemaligen Untersteiermark (und darüber hinaus) geleistet wurde, geht aus den Veröffentlichungen von A. MEIXNER 1953, 1958 u. 1963 sowie aus dem Verzeichnis von MEUTH 1913 hervor. In letzterem sind auch jene koleopterologischen Publikationen von Dr. KRAUSS, die sich auf die Steiermark (in ihren damaligen Grenzen) beziehen, angeführt und kurz kommentiert.
H. KRAUSS hat eine Reihe neuer Käferarten beschrieben; Beispiele sind der Höhlenlaufkäfer Anophthalmus erebus, die Kurzflüglerart Leptusa gracilipes, die Pselaphidenart Bryaxis cateniger, die Weichkäferart Podistra birnbacheri und der Rüsselkäfer Donus rubi. Umgekehrt wurden mehrere Arten bzw. Rassen ihm zu Ehren benannt, wie z. B. der Rüsselkäfer Dichotrachelus vulpinus ab. kraussi PENECKE.
Es war dem Verfasser zunächst unbekannt, dass sich Dr. H. KRAUSS auch mit Fischen wissenschaftlich beschäftigte. Die diesbezüglichen Arbeiten hat Herr cand. ing. Gerhard WOSCHITZ (Wien) ausfindig gemacht. Dank seiner Bemühungen kann daher ergänzt werden, dass es eine von Dr. KRAUSS erstellte "Fischerei-Karte" von Steiermark gibt (im Besitz der Steiermärkischen Landesbibliothek). Weiters verfasste Dr. KRAUSS eine Arbeit über die Fische der steirischen Drau und ihres Gebietes. 1915 erschien von ihm ein Artikel "Der Semling (Bachbarbe), Barbus petenyi" in den Mitteilungen des Landesverbandes steirischer Fischerei-Bezirksvereine.
Literatur: MEIXNER 1953; MEIXNER 1958; MEIXNER 1963; MEUTH 1913, NONVEILLER 1989.


Dr. med., faunistische Aktivität von 1890 bis 1915 überliefert.
Tiergruppen: Coleoptera und Pisces
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: MEIXNER 1953; - MEIXNER 1958; - MEIXNER 1963; - MEUTH 1913, - NONVEILLER 1989
Medizinstudium in Graz. Südbahnarzt in Marburg an der Drau, der regelmäßig die Fachgruppenabende der ent. Sekt. des Naturwiss. Ver. für Steiermark (Graz) besuchte.
Koleopterologe, Neubeschreibungen u. a. von der Koralpe; in weiterer Folge bearbeitete er Höhlenkäfer der damaligen Südsteiermark. Einer der frühen Teilnehmer der "Käferabende" des Naturwiss. Ver. Steiermark (Graz) vor der Gründung der Ent. Fachgr. (erwähnt von MEIXNER 1953), später Fachgruppenmitglied (MEIXNER 1963).
Orthopterenforschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Zur Geschichte der Heuschreckenforschung in Österreich, Stand 2017 (aus Denisia 39)

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