Josef Breit

HR Josef Breit

* 4.1.1874 Wien
† 16.8.1962

HR Josef Breit

# Entomologe;
geb. 4.1.1874 in Wien, gest. 16.8.1962. HR.- Coleopterologe, spez. Carabiden, Staphyliniden später auch Clavicornia und Curculioniden (v.a. Otiorrhynchus). In Verbindung mit Gangl-bauer, Schuster, Späth, Bernhauer, Knirsch und Moczarski. Sammelreisen nach Kroatien, Bosnien, Hercegovina, Höhlen in Siebenbürgen, Gebirgszüge Bulgariens (Rila-Dagh und Vi-toscha-Dagh), Spanien, Gibraltar, Griechenland, Italien, Pyrenäen und Umgebung Wien. Ein Teil seiner Sammlung ging als Fundortbelege an das Naturhist. Museum, seine private Haupt-sammlung ging an das Museum G. Frey, Tutzing in München. Er war Mitglied der Zool.-Bot. Ges., der Deutschen und Münchner Ent. Ges. und des Wiener Koleopterologenver., weiter korrespondierendes Mitglied der Italienischen Ent. Ges.
HEIKERTINGER, F., 1944: HR Josef Breit 70 Jahre. - Kol. Rundsch., 29: 143-144. --
JANCZYK, F., 1963: HR Josef Breit +. - Ann. Naturhist. Mus. Wien, 66: 13. -- Erwähnung: STROUHAL 1955 (genannt als Koleopterologen-Sammler in den Jahren 1904 bis 1914, des-sen Material von dem Wiener Koleopterologen Franz Heikertinger bearbeitet wurde).

Nachruf Josef Breit (aus Annalen Naturhistorisches Museum Wien, 1963)



Am 4. Jänner 1944 beging Freund Josef Breit, herzlich beglückwünscht, das Fest der 70. Wiederkehr seines Geburtstages. In voller körperlicher und geistiger Frische - man ist in der Tat versucht, das Wort" "Jugendfrische" zu gebrauchen - weilt der Jubilar, ruhelos und tatenlustig wie immer, unter uns. Breit genoss das seltene Glück, schon am ersten Anfange seiner sammlerischen Betätigung in den Kreis der führenden österreichischen Koleopterologen eingeführt zu werden. Im Jahre 1888 schon, kaum 15 Jahre alt, fand er durch seinen Lehrer Alois Lach in den Zirkel um Gang1bauerr Eingang. So kommt es, dass er, obwohl uns an Lebensjahren nicht allzu beträchtlich voraus, hinsichtlich seiner Stellung in der lokalgeschichtlichen Koleopterologie noch ganz ausgesprochen zur "alten" Generation gehört, die heute nur noch durch Dr. Franz Spaeth und ihn vertreten ist. Er ragt noch in die Blütezeit der österreichischen Koleopterologie hinein, in die Zeit, da Ganglbauer sein großes Werk zu schreiben begann. Dieses Werk umschloss das gesamte Alpen- und Karpathengebiet; da jedoch aus vielen Teilen des Gebietes so gut wie kein zielbewusst aufgesammeltes Käfermaterial vorhanden war, hatte sich Ganglbauer entschlossen, in größerem Ausmaß eigene Aufsammlungen durchzuführen, die ihm frisches, reiches, genau und verlässlich bezetteltes Material als Arbeitsgrundlage liefern sollten. Sein Beispiel begeisterte die andern und es brach in den Jahren vor der Jahrhundertwende eine Zeit zielbewusster Sammelreisen an, die die österreichischen Entomologen ins besonders in die noch wenig durchforschten höheren Gebirgsgegenden, von Siebenbürgen im Osten, den Dinarischen Gebirgen im Süden bis in die Westalpen führte, die das systematische wie das zoogeographische Wissen mächtig förderte, ja erst zielbewusst begründete. An jenen Reisen hat Breit noch teilgenommen, vielfach in Gesellschaft seines älteren Freundes Alois Wingelmüller. Sie führten ihn auf den Monte Baldo, den Rollepass, den Monte Rosa und eine Anzahl anderer Gipfel, desgleichen in die Transsylvanischen Alpen; später weiter westwärts nach Spanien, die Balearen, Marokko, und ostwärts in die Dobrudscha, nach Griechenland und in den letzten Jahren ins besonders nach Bulgarien, wo er Gelegenheit hatte, auf Sammeltour mit dem gleichfalls entomologisch interessierten König Boris zusammenzutreffen. In einer Reihe von Vorträgen hat er über diese letzten Reisen anschaulich Bericht erstattet. So war ihm wie kaum einem Zweiten Gelegenheit gegeben, eine Käfersammlung zusammenzutragen, die wohl zu den reichsten und schönsten Privatsammlungen paläarktischer Käfer überhaupt gehört. Sein Interesse am Ausbau dieser hervorragenden Sammlung ist auch heute noch nicht erlahmt; auch eine namhafte Anzahl Neubeschreibungen rührt von ihm her. Wenn wir angesichts dieser Fülle von Arbeitskraft eines bedauern, so ist es nur das: dass er sich nie entschließen konnte, ein Spezialgebiet zur Sonderbearbeitung zu wählen, wie es unser Führer Ganglbauer so eindringlich gepredigt hat und wie es die meisten von uns auch getan haben. Aber er hat wohl auch so seinen Platz richtig ausgefüllt. F. Heikertinger. (1944; Koleopterologische Rundschau 29: 143-144.)


Im Jänner 1954 feierte der Altmeister der Wiener Koleopterologen, Dir. i. R. Hofrat Josef Breit, seinen 80. Geburtstag. In voller Rüstigkeit und geistiger Frische empfing er die zahlreichen Glückwünsche seiner Freunde auch aus Entomologenkreisen.(1954; Koleopterologische Rundschau 32: 166)


Josef Breit 80 (aus Entomologische Arbeiten Museum Frey Bd 5)
Todesanzeige Josef Breit (aus Entomologische Arbeiten Museum Frey Bd 13)

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