Prof. Dr. Josef Deissinger

Prof. Dr. Josef Deissinger

# Entomologie;
Dr. phil.- Gymnasialprofessor in Graz, Studienrat. Faunistisch aktiv zwischen 1919 u. 1960.
Tiergruppen: Insecta, Cololeoptera
Nekrologe und Lit.: Coll. DEISSINGER, KREISSL (persönliche Erinnerungen, Festschrift 75 Jahre Bundesgymnasium Graz Pestalozzi, Graz 1981). HORION 1956. -- Biogr.: KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002



Professor DEISSINGER lebte, als der Verfasser ihn kennenlernte (um 1960), als Pensionist im damals erst locker verbauten Süden von Graz. Er war ein sehr humorvoller Herr, der sich mit hervorragendem Gedächtnis sofort an einige seinerzeitige Funde bemerkenswerter Arten erinnerte und in diesem Zusammenhang das Verschwinden dieser Arten durch die fortschreitende Belastung der Natur, vor allem durch chemische Stoffe, beklagte. Ein von ihm genanntes Beispiel war der Laufkäfer Dolichus halensis, der seinerzeit in der unmittelbaren (damals noch weitgehend unverbauten) Umgebung der Villa von Professor DEISSINGER (Stadtteil Puntigam, Graz XVII.) vorkam (Dolichus halensis gehört inzwischen zu den in der Steiermark aussterbenden Tierarten).
Faunistische Leistungen: J. DEISSINGER war einer jener steirischen Koleopterologen, über die wenig bekannt wurde. Er besaß jedoch eine sorgfältig aufgestellte Käfersammlung, die in einer für die damalige Periode typischen Art in hölzernen Zigarrenschachteln und diesen im Format angeglichenen Klappschachteln aus Holz und Pappendeckel untergebracht war. Jede dieser Schachteln war mit einer zusammensteckbaren Hülle versehen und so recht gut gegen Schädlinge gesichert. Leider drang im Laufe der Jahre in den Großteil dieser Schachteln Schimmel ein. Da es sich um landeskundlich wertvolle und meist gut etikettierte Exemplare handelt, lohnt sich jedoch eine Restaurierung der Exemplare. Professor DEISSINGER schenkte einen Teil seiner Sammlung noch zu seinen Lebzeiten dem Verfasser, der seinerseits alle aus der Steiermark stammenden Exemplare der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum weitergab. Ein Sammlungsteil, sowie Teile des entomologischen Literaturnachlasses befindet sich in der Coll. J. GEPP im Institut für Naturschutz. Die Funddaten der von DEISSINGER gesammelten Arten sind noch nicht ausgewertet, wenn man von einzelnen besonders bemerkenswerten Belegen absieht. Ein solcher liegt mit der Ölkäferart Mylabris variabilis PALLAS vor; Prof. DEISSINGER erbrachte den ersten Nachweis dieser Art für die Steiermark (Autal, Aug.1919; vgl. HORION 1956: 97).
Literatur: Coll. DEISSINGER; KREISSL: persönliche Erinnerungen; Festschrift 75 Jahre Bundesgymnasium Graz Pestalozzi, Graz 1981; HORION 1956.

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