Oben von links nach rechts: Robert Spitz, Moritz Kitt, Ernst Fitz, C. Schawerda, Hans Kautz, Otto Bubacek, Karl Auer v. Welsbach, Ludwig Prohaska, Fritz Grögl. Vorne von links nach rechts:  C.A. v. Siegenfeld, Julius Kitt, Carl Schima, Emil Kindervater; Fotoarchiv: Hans Malicky

Dir. Ernst Fitz

* 1869 Teplitz
† 23.10.1939

Dir. Ernst Fitz

# Entomologie;
Direktor Ernst Fitz +
Ein langjähriges Mitglied der Zool.-Bot. Gesellschaft in Wien ist von uns gegangen. Direktor Ernst Fitz, geboren 1869 in Teplitz, starb nach längerem schwerem Leiden am 23.10.1939.
Nach Absolvierung des Gymnasiums wandte sich Fitz dem kaufmännischen Berufe zu und trat ih die Dienste der Poldihütte. Er war ein anerkannter Fachmann in geldlichen Angelegenheiten und besaß ein außergewöhnliches Organisationstalent, so daß ihm schon in jungen Jahren von seinem Dienstgeber die Lösung schwierigster Fragen übertragen wurde. Nach langjähriger, erfolgreicher Tätigkeit trat er nach dem Weltkrieg als Direktor der Poldihütte in den Ruhestand. Er erwarb einen größeren Grundbesitz, unglückliche Verhältnisse waren daran schuld, daß er diesen nach kurzer Frist mit großem Verlust verkaufen mußte; und dann verlor er auch noch während der Inflationszeit sein nicht unbeträchtliches Vermögen. Der einstens reiche Mann war verarmt. Er aber verzagte nicht, trotz seines bereits vorgeschrittenen Alters suchte er, vertrauend auf sein Wissen und Können, eine neue Betätigung; es gelang ihm, bei der Ersten Brünner Maschinenfabrik unterzukommen, woselbst er mehrere Jahre lang vorzügliche Aufbauarbeit leistete.
Fitz war ein begeisterter Naturfreund. Als er vor mehr als 25 Jahren seinen besten Freund, Obermedizinalrat Dr. Karl Schawerda, kennengelernt hatte, dessen Schmetterlingssammlung sah und mit ihm Ausflüge machte, da wurde auch er ein begeisterter Lepidopterologe. Im Jahre 1907 unternahm er mit seinen Freunden Schawerda und Meißl eine Forschungsreise nach Bosnien, die seltene Larentia bogumilaria Rbl. wurde damals zum erstenmal in größerer Anzahl erbeutet und auch sonstige beachtenswerte Fänge wurden gemacht. Fitz hat über diese Reise ein recht lustiges Tagebuch in Versen geschrieben; dieses enthält auch ein von ihm verfaßtes und vertontes Gedicht auf die Larentia bogumilaria, das oft im Freundeskreis gesungen wurde. Er hatte eine besondere Vorliebe für die Gattung Larentia und besaß eine sehr beachtenswerte Spezialsammlung, die später in den Besitz seines Freundes Schawerda überging. Letzterer hat zwei Arten nach ihm benannt, die Larentia fitzi und den Kleinschmetterling Alucita fitzi.
Als Fitz in den letzten Jahren seines Lebens keine größeren Ausflüge mehr machen konnte, beschäftigte er sich mit Schwämmen, die er in den Waldungen der nächsten Umgebung von Wien sammelte. Auch auf diesem Gebiete erwarb er sich ein großes Wissen, an vielen volkstümlichen Ausstellungen hat er sich beteiligt, Führungen übernommen und auch Vorträge gehalten.
Fitz war ein ganzer Mann; eine elegante Erscheinung, mit guter Kinderstube, ruhig veranlagt, dabei jedoch sehr willensstark. Wem er einmal seine Freundeshand gereicht hatte, der konnte jederzeit auf ihn bauen, dem hielt er dies Treue bis in den Tod. Er war ein deutscher Mann, der sein ganzes Leben lang streng völkisch eingestellt war und stets sein Bestes hergab zum Wohle seines, des deutschen Volkes. Wir danken ihm für seine Leistungen, er möge versichert sein, daß wir seiner stets in Stolz und Treue gedenken werden.
aus Kautz H., 1940/1941: Direktor Ernst Fitz (Nachruf). - Verh.Zool.-Bot.Ges.Wien 90/91: 336-337.


Nachruf Ernst Fitz aus: Zeitschrift des Österreichischen Entomologen-Vereines 24.Jahrgang, 1939, 161-162
Angaben zu Ernst Fitz aus Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien 1944

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