Prof. Dr. Wilhelm Hoffer

* 12.7.1888 Graz
† 9.3.1951

Prof. Dr. Wilhelm Hoffer

# Entomologie; Ornithologie;
Gest. 9.3.1951; Sohn von Eduard Hoffer, bedeutender Jagdhistoriker, Mitschöpfer der 1931 im Leykam-Verlag Graz erschienenen Bachofen-Hofferschen "Jagdgeschichte der Steiermark", erreichte, dass das "Museum für Biotechnik und Jagdkunde" dem Joanneum zugeteilt wurde und überführte Teile des Naturalienkabinetts der Landesoberrealschue (LOR) dorthin. Begründete die Zeitschrift "Der Anblick" (ADLBAUER K. schr. Mitt. 2000).
Aus dem Nachlass von Dr. E. Kreissl.



Dr. phil., Gymnasialprofessor, *12.7.1888 in Graz, + 9.3.1951 in Graz im 63. Lebensjahr.
Tiergruppen: Mammalia und Aves
Als jüngster Sohn von Eduard HOFFER wurde er schon von klein auf mit der Natur vertraut. Dies bestimmte auch seine Berufswahl: Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde nach Absolvierung des Studiums Professor für Naturgeschichte, zunächst (1916) in Pettau, später in Graz (zuletzt, 1945, an der damaligen 5. Oberschule f. J., der Nachfolgeanstalt der alten Landesoberrealschule, an der sein Vater so lange gewirkt hatte).
Am Beginn seiner beruflichen Tätigkeit beschäftigte sich W. HOFFER, offensichtlich noch unter dem Einfluss seines Vaters, gleichfalls mit Insekten. So übermittelte er z. B. 1915 div. in der Umgebung von Pettau gefangene Arten an die Entomologische Sektion des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark - darunter die (damals) für das Land neue Schmetterlings-(Spanner-) Art Fidonia roraria (vergleiche GADOLLA 1916).
In der Folge galt sein zoologisches Interesse und sein Lebenswerk den jagdbaren Säugetier- und Vogelarten. Er war auf diesem Gebiet mit ebenso großem Wissen wie Engagement tätig und wurde zu einem international anerkannten Fachmann. In einer Laudatio zu seinem 60. Geburtstag (CZERNIN 1948) wird dazu treffend ausgeführt:
"Was HOFFER... in unermüdlicher Schaffenskraft geleistet hat, kann in wenigen Worten kaum umrissen werden. Gegen 1000 Aufsätze und Artikel in den verschiedensten in- und ausländischen Fachzeitschriften und Tageszeitungen, zahlreiche Vorträge - darunter über 30 Radiovorträge - eine stattliche Reihe wissenschaftlicher Arbeiten nicht nur auf jagdlichem, sondern auch auf zoologischem und mineralogisch-petrographischem Gebiet zeugen von seinem Können. Seine organisatorischen Fähigkeiten erwies er bei den Jagdausstellungen: Graz 1928, 1936, Wien 1934, Berlin 1929 und 1939 sowie Leipzig 1930."
HOFFERs bedeutendste Veröffentlichung ist die gemeinsam mit Baron BACHOFEN-ECHT verfasste, vierbändige "Jagdgeschichte Steiermarks" (1930). In diesem einzigartigem Werk werden im 2. Teil des 3. Bandes und in den dazugehörigen Tabellen und Karten die einzelnen Wildarten mit zahlreichen faunistischen Angaben behandelt.
Ergänzend veröffentlichte HOFFER 1931 seine "Zoogeographische Studien am jagdbaren Wilde Steiermarks", gleichfalls mit übersichtlichen und instruktiven Tabellen und Karten.
Außer seinen publizistischen und organisatorischen Leistungen hat HOFFER die Jagdzeitschrift "Der Anblick" begründet und bis zu seinem Tod als deren Hauptschriftleiter herausgegeben. Darüberhinaus war HOFFER der Initiator des Steirischen Jagdmuseums im Schloss Eggenberg in Graz, dessen Entstehung er mit großer Energie betrieb, wenngleich die Verwirklichung dieses Vorhabens erst nach seinem zu frühen Tod möglich wurde.
Aufgrund seiner bedeutenden jagdwissenschaftlichen Leistungen wurde HOFFER mehrfach geehrt; u. a. wurde er 1937 zum korrespondierenden Mitglied der damals kgl. Rumänischen Akademie der Wissenschaften ernannt. - Bedauerlicherweise existiert weder ein Verzeichnis noch eine Kartei von HOFFERs vielen Veröffentlichungen.
Der Verfasser kannte HOFFER in den letzten Kriegsjahren nicht nur als seinen Naturgeschichtsprofessor, sondern auch in seinem Bemühen um die Rettung der von seinem Vater aufgebauten, umfangreichen zoologischen Sammlung der ehemaligen Landesoberrealschule. Von dieser Sammlung gab es damals noch bedeutende Reste, die sich im Stift Rein befanden. HOFFER versuchte mit Hilfe von interessierten Schülern, dringend nötige Konservierungsarbeiten durchzuführen, doch ging in den Wirren des Jahres 1945 letzlich der gesamte noch vorhandene Bestand zugrunde.
Faunistische Leistungen: Neben den oben genannten Veröffentlichungen sei seine Schrift über Einwanderung, Ausbreitung und Lebensweise der Bisamratte in Steiermark (1936) genannt und, als ein Beispiel für seine vielen Beiträge in Jagdzeitschriften, der Artikel "Die Fasane in Steiermark" (1926).
Literatur: CZERNIN 1948; GADOLLA 1916; GÜNTER 1916 (S. 3 u. 9).; HORNECK in litt; MAITZ 1951 (und Nachruf im selben Heft von "Der Anblick"); MERAN in litt.; KREISSL: persönliche Erinnerungen.


Eine ausführliche biographische Darstellung seines Lebens und Würdigung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen siehe: KREISSL & FRANTZ: verstorbene Faunisten d. Stmk. Unvergängliche Verdienste erwarb sich HOFFER Wilhelm als Mitautor des vierbändigen Werkes "Jagdstatistik und Geschichte des steirischen Wildes" (siehe auch BACHOFEN-ECHT). Besonders der dritte Band des Werkes bringt zahlreiche historisch-wertvolle Angaben über jagdbare Vogelarten der Steiermark. Mit W. HOFFERs Namen bleibt auch die verdienstvolle Gründung des Steirischen Jagdmuseums verbunden.
Literatur: CZERNIN 1948; CZERNIN 1951.

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