Dr. phil. Nikolaus Poda von Neuhaus

* 3.10.1723 Wien
† 29.4.1798

Dr. phil. Nikolaus Poda von Neuhaus

# Entom.;
Von HOFFMANN 1912 als früher Lepidopterologe der Steiermark erwähnt.
geb. 1723 (Wien), gest. 1798 (Wien). Vorwiegend tätig in Wien und Graz.
ASPÖCK H. (1980): mit einem Zitat (1961) Neuropteren betreffend.
geb. 3.10.1723 in Wien, gest. 29.4.1798 in Wien
Erwähnung bei KLAUSNITZER 2002 als Coccinelliden-Kundler Österreichs (mit einem Zitat betreffend Cocinnelliden Österreichs aus dem Jahre 1761).
Dr. phil., *3.10.1723 in Wien, + 29.4.1798 in Wien im 75. Lebensjahr.
Tiergruppe: Insecta
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: KREISSL & FRANTZ 1995.
geb. 1723, gest.1798
Erwähnung bei THALER & GRUBER 2002 als Arachnologe Österreichs.
1761: Koleopt. Pupl. Käfer Steiermarks (Insecta musei graecensis, quae in ordines genera et species juxta systema Caroli Linnaei digessit N. P. e societate Jesu philosophiae doctor et matheseos professor). Von MEUTH 1913 als früher Koleopterologe der Steiermark erwähnt.
Lehrer am Jesuitengymnasium zu Graz (erwähnt von MEIXNER 1953).



Seiner Herkunft nach war PODA Angehöriger einer Südtiroler Adelsfamilie. Schon mit 18 Jahren trat er in den Jesuitenorden ein und hatte die Möglichkeit, ein naturwissenschaftliches Studium zu absolvieren. Nach dem Erlangen des philosophischen Doktorates war er zunächst in Klagenfurt, dann in Linz und schließlich in Graz als Professor der Mathematik tätig. In Graz begründete er an der damaligen Jesuitenuniversität ein naturwissenschaftliches (in erster Linie physikalisches) Museum und war außerdem Direktor der Sternwarte. 1760 wurde PODA an die Bergakademie in Schemnitz (damals Ungarn) berufen; dort lehrte er Markscheidekunst und Bergwerksmechanik. 1766 kehrte er nach Wien zurück und hielt dort nach der Aufhebung des Jesuitenordens mathematische Privatkollegien; er veröffentlichte auch eine Reihe von montanwissenschaftlichen Schriften, u. a. auch über den steirischen Erzberg. PODA stand mit namhaften Gelehrten seiner Zeit in Verbindung und trug auch zu deren Publikationen bei. Er starb 1798 in Wien (Ausführlichere Fassung seines Lebenslaufes siehe unten).
Faunistische Leistungen: Nur drei Jahre nach der maßgeblichen 10. Auflage von LINNÉs "Systema naturae" veröffentlichte PODA 1761 seine Schrift "Insecta musei graecensis". Wie er im Vorwort ausführte, enthält diese Arbeit den Großteil der von ihm in der Umgebung von Graz innerhalb von 3 Jahren gesammelten Insekten; sie ist demnach auch als ein faunistisches Verzeichnis zu werten. Darüberhinaus enthält seine Arbeit bekanntermaßen eine Anzahl von ihm erstmals beschriebener Insekten, deren locus typicus die Umgebung von Graz ist (nähere Angaben s. u.). Auch an dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich über das von PODA errichtete "Museum Graecensis" in der späteren Literatur leider keine weiteren Angaben finden ließen und alle Bemühungen, etwas über diese Sammlung und ihren Verbleib (oder Untergang) in Erfahrung zu bringen, erfolglos blieben. Demgemäß werden auch die Typen der von PODA beschriebenen Arten zurecht als verschollen bezeichnet (NB: die Gründung des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum im Jahre 1811 erfolgte erst 50 Jahre nach der Veröffentlichung von PODAs Werk). Als namhafter Gelehrter seiner Zeit wird PODA in vielen Schriften genannt.
Literatur: KREISSL, E. & FRANTZ, K. 1995: Nikolaus PODA von Neuhaus, der Beginn steirischer Entomologie. - Mitt. Abt. zool. Landesmus. Joanneum, 49.


Nikolaus Poda von Neuhaus (*04.10.1723 in Wien +29.04.1798 in Wien)
Obwohl einer der ersten Entomologen Österreichs, sind nur wenig Details seiner Biographie bekannt, sogar das Geburtsdatum ist umstritten. Poda stammte aus einer Südtrioler Adelsfamilie und wurde in Wien geboren. Nach seinem Eintritt in den Jesuitenorden (1740) folgten Lehr- und Wanderjahre an verschiedenen Standorten in Kärnten und der Steiermark. Zwischen 1748 und 1753 studierte er Mathematik und Theologie an der Unviersität Wien, 1752 erfolgte die Priesterweihe. Danach war er als Lehrer zunächst in Klagenfurt und Linz, dann in Graz, Schemnitz (Banska Stiavnica, Slowakei) und später als Privatlehrer in Wien tätig. Die Geschichte der Wanzenerforschung in Österreich beginnt - wie auch für andere Insektengruppen - mit seiner "Insecta Musei Graecensis" (Poda 1761), einer Arbeit in der er nach dreijähriger Sammeltätigkeit über die Insekten der Umgebung von Graz berichtet und auch mehrere Wanzen erstmals beschreibt, von denen vier heute noch gültig sind.
aus Rabitsch, 2006, - Denisia 19, Linz


Nachruf Nikolaus Poda von Neuhaus (Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum Graz Heft 49)
Arachnologische Forschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Coccinelidenforschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Entomologische Forschung in Oberösterreich, Stand 1958 (Z. Wiener Ent. Ges. Bd. 43)
Lepidopterenforschung in Oberösterreich, Stand 1922 (aus Jber. Oberösterr. Musealver., Bd. 79)
Hymenopterenforschung im Karpatenbecken (aus http://www.smmi.hu/termtud/ns/ns.htm)
Nikolaus Poda und die mineralogisch-paläontologische Sammlung der Jesuitenuniversität Graz von 1766 (aus Joannea Mineralogie 3)
Aus der Geschichte der Dipterologie (aus Die Fliegen der paläarktischen Region 1/1949)

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