Univ.-Prof. Dr. med. Maximilian Salzmann

* 9.12.1892 Wien
† 17.4.1954

Univ.-Prof. Dr. med. Maximilian Salzmann

# Entom.;
Dr. med., Univ.-Prof. für Augenheilkunde in Graz, geb. 9.12. 1892 in Wien, gest. 1954 im 92. Lebensjahr.
Tiergruppen: Diptera und Hymenoptera
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: "Kürschners Gelehrtenkalender" 1925; - MADL 1900; - MAURER 1981; - MECENOVIC 1959; - MECENOVIC 1969; - MEIXNER 1953 (und 1963?); - REICHL 1955; - SCHEDL 1972.



Dem Autor ist kein Nachruf auf SALZMANN bekannt und es stehen auch sonst nur wenige Unterlagen mit persönlichen Daten zur Verfügung. SALZMANN hat offensichtlich in Wien die Schulen und anschließend das Medizinstudium absolviert; jedenfalls konnte er sich 1895 an der Universität Wien als Privatdozent habilitieren. 1906 wurde er zum ao. Prof. ernannt fünf Jahre später, 1911, wurde er ordentlicher Professor und Vorstand der Universitäts-Augenklinik in Graz. In dieser Funktion war er mehr als zwei Jahrzehnte tätig und erwarb sich, nicht zuletzt durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, einen sehr bedeutenden Ruf in der Ophthalmologie.
SALZMANN war ein naturwissenschaftlich sehr interessierter Mensch mit einer ausgeprägten Neigung zu genauer Beobachtung und zum Sammeln. Er verstand es auch vorzüglich, seine Beobachtungen mit Zeichenstift und Pinsel in exakter Weise festzuhalten, verbunden mit einer starken Vorliebe für Blumen, Früchte und auch Insekten. Diese seine Ambition ließ ihn neben seinen außergewöhnlichen beruflichen Leistungen auch zu einem anerkannten Botaniker werden. Als Mitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark war er vor allem in der Fachgruppe für Botanik sehr aktiv tätig. Er hielt Vorträge, referierte über neue Literatur, leitete Fachgruppenexkursionen und war mehrfach, jeweils über Jahre, Vorstand der genannten Fachgruppe. Aufgrund dieser seiner Leistungen wurde er im Jänner 1938 (s. Bd.75: 324) Ehrenmitglied des Vereins. Auch wurde zu seinem Andenken als Botaniker eine Pflanzenart nach ihm benannt, nämlich die Brombeerart Rubus salzmanni MAURER.
Neben seinen botanischen Studien hatte SALZMANN auch ein offensichtlich reges Interesse für Insekten. Unter seinen Zeichnungen bzw. Aquarellen finden sich auch solche von Schmetterlingen und Raupen. Zweiflügler (Diptera) und Hautflügler (Hymenoptera) beobachtete er nicht nur, sondern legte sich von diesen Tieren auch eine Sammlung an. Es liegt nahe anzunehmen, dass er auf diese Tiergruppen kam, weil viele Arten Blütenbesucher sind. Diesbezüglich wäre also eine Parallele zu Prof. Karl FRITSCH gegeben.
Faunistische Leistungen: SALZMANN sammelte in der Steiermark vor allem in der Umgebung von Graz. Obwohl seine Sammlung nicht sehr umfangreich war (sie beinhaltete rund 1400 Exemplare), handelt es sich doch um einen wertvollen Bestand, denn es gab nur wenige Entomologen, die in der Mittelsteiermark Hautflügler und Zweiflügler sammelten bzw. sich mit diesen Tieren wissenschaftlich beschäftigten. Zum Glück hat SALZMANN den Großteil der von ihm gesammelten Exemplare auch mit Funddaten versehen, wenngleich in abgekürzter Form; das meiste ist jedoch ergänzbar, und damit bilden die Belege der Coll. SALZMANN eine nicht unwesentliche Unterlage für landeskundliche Arbeiten über die genannten Tiergruppen. Nennenswert ist diesbezüglich vor allem die Bearbeitung der Pflanzenwespen durch Prof. W. SCHEDL (Innsbruck); in den bisherigen Teilen seiner diesbezgl. Veröffentlichung ist SALZMANN mit den von ihm gesammelten Symphytenarten immer wieder vertreten. Ein weiteres Beispiel für die erst zum geringen Teil erfolgte Bearbeitung von SALZMANNs Sammlungsbelegen sind die Schmalbauchwespen (Gasteruptiidae). In der Bearbeitung dieser Gruppe durch M. MADL (Naturhistorisches Museum Wien) 1990 lagen insgesamt nur relativ wenige steirische Belege vor und auch hier sind wieder SALZMANNs Funde bedeutsam. Bei einer von SALZMANN 1913 in Schladming gefundenen Art (Gasteruptium jaculator) stellt das von ihm gefundene Exemplar den Erstnachweis für die Steiermark dar (auch wenn sich dies erst bei der Bearbeitung durch MADL herausstellte). Auf jeden Fall verdient es SALZMANN aufgrund seiner entomologischen Leistungen auch als einer der wenigen steirischen Hymenopterologen gebührend genannt zu werden.
Literatur: "Kürschners Gelehrtenkalender" 1925; MADL 1900; MAURER 1981; MECENOVIC 1959; MECENOVIC 1969; MEIXNER 1953 (und 1963?); REICHL 1955; SCHEDL 1972.
Wildbienenforschung in Österreich (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10 [2. Auflage] = Katalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck)
Fragmente zur Geschichte der Systematischen Botanik in Graz, Austria (Vortrag von Herwig Teppner, 2015)
Sammlungseingänge Biologie 1920-1945 im Joanneum (aus Joannea Zoologie 20)

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