Hofrat Dr. jur. Curt Max Fossel

* 29.3.1913 Graz
† 6.11.1997

Hofrat Dr. jur. Curt Max Fossel

# Entom.;
Dr. jur., Wirkl. Hofrat, bis 1977 Naturschutzambitionen als Beamter der Steiermärkischen Landesregierung, *1913 in Graz, + am 6.11.1997 in Graz im 85. Lebensjahr.
Hofrat Dr. Curt FOSSEL war nicht direkt faunistisch tätig aber durch seine Ausweisung zahlreicher Natur- und Tierschutzgebiete, durch die Herausgabe mehrerer Bücher u. a. über "gesetzlich geschützte Tiere der Steiermark" sowie durch die Erarbeitung des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes hat er ein bedeutendes Werk hinterlassen, das auch der Erhaltung der heimischen Fauna in vielfacher Weise dient.
Curt FOSSEL war die steirische Symbolfigur des Naturschutzes im 20. Jahrhundert, er war u. a. auch Ehrenpräsident des Österreichischen Naturschutzbundes - er folgte damit keinem geringeren als Nobelpreisträger Konrad LORENZ. Die innige Verbindung FOSSELs zum Naturschutz war wohl durch das Gründungsjahr des ÖNB 1913 vorgegeben - zugleich sein Geburtsjahr. Im Präsidium des ÖNB - damals war die Bundesorganisation in Graz - legte er die Geleise der Regionalisierung, die der heutigen Verwaltung von mehr als 500 Schutzgebieten Österreichs am ehesten gerecht wird.
Den ÖNB verstand FOSSEL lange Zeit als Dach für alle Naturschutzorganisationen innerhalb Österreichs. Als die Vielfalt der Umweltthemen zu groß wurde - zur Aufgabe vieler verdienstvoller Vereine wurde - begründete er 1973 mit anderen die ÖGNU - die Österreichische Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz - den mitgliederstärksten Verband Österreichs - dessen langjähriger Präsident der Grazer Bürgermeister Alfred STINGL war. Bereits 1963 war Hofrat FOSSEL im Vorstand der CIPRA (Internationalen Alpenschutzkommission - einer Verbindung von sieben Alpenländern). Über 10 Jahre vertrat er mit Sitz in Graz als CIPRA-Vorsitzender mitteleuropäische Naturschutzinteressen - aber auch in Strassburg im Europarat, - dem er als österreichischer Delegierter angehörte.
FOSSEL hinterlässt ein bestaunenswert großes Erbe - er lebt in Dutzenden von ihm begründeten namhaften Vereinen, Institutionen, Alpengärten, Parks etc. weiter - zuletzt bemühte er sich um die Erhaltung des Steirischen Jagdmuseums im Schloss Eggenberg.
1913 als jüngster Sohn des Landesgerichtspräsidenten Dr. Carl Borromäus FOSSEL und der Industriellentochter Gertrude von DIERZER in Graz geboren, beendete er 1932 das Realgymnasium in Graz mit einer schriftlichen Maturaarbeit über Naturgeschichte. Seit seiner Kindheit konnte er durch ausgedehnte Wanderungen mit seinen Eltern und Geschwistern, sowie mit Pfadfindern und durch Begleitung seines Vaters in Jagd- und Fischereirevieren die Vielfalt der Natur kennenlernen und charakterprägend erleben.
Zuerst Zuteilung beim Reichsstatthalter der Steiermark, dann beim Landesratsamt Leoben, wo ihm im Herbst 1939 nach der Einführung des deutschen Naturschutzrechtes u. a. das Naturschutzreferat übertragen wurde. Anfang 1942 zur Wehrmacht einberufen, infolge besonderer Umstände als Militärmusiker nur in Slowenien im Partisaneneinsatz. Ab 1946 mit der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Liezen betraut, wo er bis Herbst 1956 unter vielen anderen Aufgaben für den Naturschutz, die Heimatpflege und Volksbildung tätig war.
Literatur: GEPP, J. 1997: Zum Vermächtnis von Hofrat Curt FOSSEL, Totenrede im Grazer Dom; FOSSEL 1988.
Eduard Paul Tratz-Medaille an Curt Fossel (aus Naturschutzbrief Steiermark, 1977/93)
Curt Fossel Vizepräsident Naturschutzbund Österreich (aus Natur & Land Bd. 76)
Curt Fossel 80 (aus Natur & Land Bd. 79)
Nachruf Curt Fossel (aus Natur & Land Bd. 83)
Curt Fossel 75 (aus Natur & Land Bd. 74)
Curt Fossel 60 (aus Natur & Land Bd 59)
Berufstitel Hofrat an Curt Fossel (aus Natur & Land Bd 57)
Eduard Paul Tratz Medaille in Gold an Curt Fossel (aus Natur & Land Bd 63)
Kulturpreis für Curt Fossel (aus Natur & Land Bd 70)

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