Josef Höpfner

* 1784
† 1867

Josef Höpfner

# Ornithologie;
*um 1784 in Niederösterreich, + 1867 in Graz.
Dem Schriftwechsel von Dr. Erich KREISSL, langjähriger, verdienstvoller Leiter der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum in Graz mit dem Naumann-Museum in Köthen/Anhalt verdanken wir die Tatsache, dass der Name des Ornithologen und Sammlers Josef HÖPFNER der Vergessenheit entrissen wurde.
Zuerst war er in den Diensten des Grafen FRIEB in Neulengbach und wechselte ab 1806 zur Patrinominalherrschaft Laxenburg und Vösendorf. Seit 1810 war er in Kärnten ansässig, kaufte 1824 die Herrschaft Altenhofen aus Staatsbesitz und widmete sich deren Bewirtschaftung. Im Jahre 1845 verkaufte er den umfangreichen Grundbesitz und übersiedelte als Privatmann nach Graz.
Zeit seines Lebens sammelte er als anscheinend begüteter Interessent Vogelpräparate. Seine Sammlung umfasste gegen 1.000 Exemplare europäischer Vogelarten. Einen großen Teil dieser Sammlung - darunter den besonders wertvollen Riesenalk, Pinguinus impennis (L. 1758) - schenkte er 1839 dem Landesmuseum Joanneum in Graz. Dort befindet sich das sehr gut erhaltene Präparat auch heute noch. Bis 1990 war es in einer Spezialvitrine im öffentlichen Schauraum zu sehen. Wegen seiner Einmaligkeit wird es nunmehr unter Anwendung besonderer Pflege- und Vorsichtsmaßnahmen unter Verschluss gehalten.
Der flugunfähige Riesenalk war nach GLUTZ & BAUER 1982: im 18. und 19. Jahrhundert Brutvogel auf Funk Island (Kanada, Provinz Neufundland) und auf der 1830 bei einem Vulkanausbruch versunkenen Insel Eldey an der Südküste von Island. Bis ins 17. Jahrhundert brütete er auch auf St. Kilda (Äußere Hebriden, England). Weitere mögliche Brutplätze waren auf den Westmänner Inseln (Island) und auf den Färöern (Dänemark). Wie andere Alkenvögel wurde auch der Riesenalk vom Menschen wirtschaftlich genutzt. Im 18. und 19. Jahrhundert nahm der Fang von Alt- und Jungvögeln, sowie das Absammeln von Gelegen so rücksichtslose Formen an, dass die letzten zwei Riesenalke am 3. Juni 1844 erbeutet wurden. Derzeit sind nach HAHN 1963 in Museen und Sammlungen der Welt 78 Präparate vorhanden.
Literatur: GLUTZ v. BLOTZHEIM & BAUER 1982.
Zur Geschichte der Ornithologie Kärntens(aus Avifauna Kärntens. Die Brutvögel, 2006)

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