Wolfgang Schweighofer

Hauptschuloberlehrer Wolfgang Schweighofer

* 28.8.1956 Scheibbs

Hauptschuloberlehrer Wolfgang Schweighofer

Naturschutzpreis 2014 für Wolfgang Schweighofer (aus Lanius 34/3-4)

Wolfgang Schweighofer in eigenen Worten: Ich wollte eigentlich als Kind schon Forscher werden, nachdem ich als Volksschüler mehrfach das Buch von Hans Hass über seine Anfänge als Meeresforscher gelesen hatte. Daraus wurde aber nichts, nachdem mir meine Eltern glaubhaft versichert hatten, dass man damit kein Geld verdienen könnte. So wurde ich schließlich Hauptschullehrer für Deutsch und Biologie.
Bei Biologie-Fortbildungen stellte ich fest, dass ich eigentlich so wie die Kollegen auch keine Ahnung habe und speziell keine Artenkenntnis. Ich begann mich für Floristik zu interessieren, das hat am Ende zu meiner gut rezensierten autodidaktisch entstandenen "Flora des Bezirks Melk" geführt, erschienen im Jahr 2001. Schon damals kämpfte ich mit dem Problem der Isoliertheit weitab von den Forschungszentren Wien und Linz und ohne den fast nötigen universitären Background, habe das aber irgendwie lösen können. Danach wechselte ich das Feld, denn mir war klar, dass sich Schüler weniger für Pflanzen, als vielmehr für Tiere interessieren, und ich wollte als Lehrer an einer Hauptschule mit ÖKO-Schwerpunkt da natürlich auch Antworten geben können. Ich begann mit Ornithologie und kam dann bald einmal zu den Insektengruppen Heuschrecken, Libellen und Tagfaltern. Diese 3 Gruppen habe ich auch im Rahmen der Begleitforschung zur Errichtung des Wildnisgebietes Dürrenstein bearbeitet und dabei z.B. dort ein Vorkommen von Lycaena helle neu entdeckt und den Kiesbank-Grashüfer Chorthippus pullus nach etwa 100 Jahren für NÖ wiederentdeckt. Später habe ich im WGD zahlreiche Leuchtnächte auf Nachtfalter verbracht, auch am Dürrensteingipfel. 2 weitere Bücher sind entstanden: Die Libellen im Bezirk Melk (2011) und das Tagfalterbuch zum WGD (als Ko-Autor, 2013). In dieser Zeit hatte ich aber immer schon ein Auge auf die Bienen geworfen, die mich schon lange fasziniert hatten. Ich habe aber schnell eingesehen, dass man da nicht so schnell weiterkommt, und so habe ich entschieden, die Bienen auf das nächste Leben zu verschieben. Da es aber ungewiss ist, ob es ein nächstes Leben gibt, habe ich es nicht lassen können, zumindest ein Projekt "Bienen light" zu starten, indem ich mir Fachbücher gekauft habe. Ich habe festgestellt, dass man einen gewissen Teil der Bienen doch ganz gut bestimmen kann, z.B. oligolektische oder sonstwie auffällige Arten. Von Lasioglossum und dergleichen sollte man halt eher die Finger lassen, denn mir fehlt es hier natürlich an Vergleichssammlungen und entsprechenden Kontaktpersonen. Als Untersuchungsgebiet eignen sich die Topflächen im Bezirk Melk auch bei den Bienen sehr gut, wie Südhang Rindfleischberg bei Kleinpöchlarn, Südwesthänge im Pileachtal oder auch mein Garten. Aber ganz besonders toll ist das Betriebsgelände der Firma Gradwohl in Melk, das vor 12 Jahren von Karin Böhmer mit ihren Voitsauer Wildblumensammen (überwiegend pannonischer Herkunft) auf lösshaltigem Untergrund eingesät wurde. Da konnte ich eine Reihe von südöstlichen Arten finden, die das Gebiet im Zuge des Klimawandels gefunden haben und bei denen ich nie erwartet hätte, die bei uns jemals zu finden. Mittlerweile hat auch die eine oder andere Art von denen sogar OÖ erreicht, wie ich gelesen habe. Der Trend wird sich klimabedingt wohl sicher fortsetzen, was im Grunde eigentlich ja unerfreulich ist.

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