Doz. Dr. Peter Weish, Autor Stapfia 88/2008 - Der Pfad des Jaguars, Tropenstation La Gamba, Costa Rica.

Doz. Dr. Peter Weish

* 29.11.1936 Wien

Doz. Dr. Peter Weish

# österr. Naturwissenschaftler (Biologie, Chemie und Physik), Autor und Umweltaktivist; Peter Weish wurde 1936 in Wien geboren und studierte an der Universität Wien Biologie, Chemie und Physik. 1966 promoviert er und beginnt seine berufliche Laufbahn am Institut für Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf.

1969 begannen seine ersten kritischen Auseinandersetzungen mit den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Atomenergie. In Publikationen wie dem wissenschaftlichen Tagebuch "Radioaktivität und Umwelt" oder "Radioaktivität als Krankheitsfaktor" fokussiert er das kritische Umweltbewusstsein im Rahmen der damals beginnenden Ökologiebewegung auf die Endlichkeit der Ressourcen.

1970 wird Weish Universitätsassistent am Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur. Nachdem in der Ludwig Boltzmann-Gesellschaft in Wien ein Institut für Umweltwissenschaften und Naturschutz eingerichtet wird, wechselt er in dieses multidisziplinäre Umweltinstitut. Neben seinem Engagement gegen die Atomindustrie im In- und Ausland widmete er sich dort auch der Umwelthygiene, der Umwelterziehung und dem Naturschutz.

In der 1976 beginnenden öffentlichen Diskussion über die zivile Nutzung der Atomkraft in Österreich spielt er eine entscheidende Rolle. So bildeten die von ihm und Mitarbeitern formulierten 100 Fragen im "Problemkatalog für die Inbetriebnahme von Zwentendorf" die Basis für die vom Bundeskanzleramt veranstalteten öffentlichen Expertendiskussionen. In parlamentarischen Expertenhearings deckte er das Fehlen eines radioökologischen Gutachtens für Zwentendorf auf. Weish leistete einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit und hat den Ausgang der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf nachhaltig beeinflusst.

Seine strahlenbiologischen und radioökologischen Sachverständigenaussagen waren auch international anerkannt und gefragt. So hatte seine Arbeit entscheidenden Einfluss auf das Genehmigungsverfahren für das geplante, aber letztlich nie errichtete Kernkraftwerk Wyhl in der BRD. Seine fächerübergreifende Umweltausbildung setzte er später in der Technologiebewertung der Nukleartechnik ein. Weish habilitierte 1992 an der Universität Wien für das Fach Humanökologie mit der Arbeit "Beitrag der Humanökologie zur Technikbewertung am Beispiel der Kernenergie".

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität und der Universität für Bodenkultur ist er Vorsitzender des Forums "Anti Atom International" und seit 1992 Präsident des Forum Österreichischer Wissenschafter für Umweltschutz.

In den letzten Jahren beschäftigte sich Weish verstärkt mit der Gentechnik, speziell mit der Anwendung von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft. Er war Mitproponent des Gentechnikvolksbegehrens und Mitglied der Gentechnikkommission.

Peter Weish ist verheiratet und hat zwei Töchter
Peter Weish - Eduard-Paul-Tratz-Medaille (aus Mitteilungen Haus der Natur Salzburg, Bd. 11)
Eduard-Paul-Tratz-Medaille an Peter Weish (aus Natur & Land 75)
Peter Weish 75 (aus Natur & Land Bd 97)
Zeitzeuge Naturschutzbund Peter Weish (aus Natur & Land Bd 99)
Naturschutzpreis an Peter Weish (aus Natur und Land Bd 99/3)
Peter Weish im Interview (aus Natur und Land 2018/1)

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