w. AR Bundespolizeidirektion Linz i.R. Otto Christl

* 5.2.1898 Gottschee Krain
† 19.6.1966

w. AR Bundespolizeidirektion Linz i.R. Otto Christl

# Entomologie;
Otto Christl
Am 19. Juni 1966 starb in Linz nach einem arbeitsreichen Leben unser lieber Freund und Mitarbeiter, Wirkl. Amtsrat der Bundespolizeidirektion Linz i. R. Otto Christl. Geboren in Gottschee als Sohn eines Bildhauers, kam er bald in unsere Stadt, besuchte hier die Volksschule und Realschule, um dann nach der Matura in Wien zu studieren. Nach dem Tode seines Vaters trat er in Linz in den Dienst der Polizeidirektion. Christl war ein überaus vielseitiger Mensch, er war unter anderem auch schriftstellerisch tätig und machte sich besonders durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Zirkusgeschichte einen geachteten Namen im In- und Ausland. Über 20 Jahre war er Mitarbeiter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum, davon eine Reihe von Jahren als Schriftführer. Die Jahre, in denen Christl in unserer Arbeitsgemeinschaft wirkte, waren trotz äußerer Geschehnisse besonders durch seine Kameradschaft und wahre Hilfsbereitschaft gegen jedermann gekennzeichnet. Seine Tätigkeit als Entomologe führte ihn im allgemeinen wenig aus unserer Stadt hinaus, aber dafür war er umso mehr in Linz tätig. Durch viele Jahre, ganz besonders aber in den Jahren 1936 bis 1938, durchforschte er das Gebiet des Freinbergs, wo er unermüdlich die Lichtquellen bei der Barbarakapelle besuchte, und den Bauernberg. Es ist naheliegend, dass diese intensive Tätigkeit des Lichtfanges an engbegrenzten Örtlichkeiten Forschungsergebnisse zeitigte, die unter Verwendung anderer Methoden nie auch nur annähernd erreicht worden wären. Es wurden dabei nicht nur eine ganze Reihe von Schmetterlingsarten wieder bestätigt, die um die Jahrhundertwende oder noch früher erstmalig hier festgestellt wurden, sondern es kam auch eine Anzahl neuer Spezies dazu. Zwei Arten: Stegania cararia Hb. Linz-Stadt 24. Juni 1938 und Earis vernana Hb. Linz-Stadt 12. Juli 1945 konnten von Christl nicht nur für unser Stadtgebiet, sondern auch für das Land Oberörterreich nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser mühevollen Sammeltätigkeit wurden alle verzeichnet, der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft zur Verfügung gestellt, und bilden heute eine der Grundlagen zur Lepidopterenfauna Oberösterreichs. Die sehr sauber gehaltene Sammlung Christls wurde durch jahrelange Krankheit des Besitzers und daher fehlender Kontrolle in hohem Ausmaß zerstört. Die Verdienste, die sich Christl durch seine Tätigkeit erworben hat, bleiben aber bestehen und werden auch in späterer Zeit noch Zeugnis ablegen von der Arbeitsfreude eines feinsinnigen Idealisten und Heimatforschers, der trotz anstrengenden Berufs und der Fürsorge um seine Familie noch Zeit fand, sich einer selbst gestellten Aufgabe zu verschreiben, was in der heutigen Zeit nur mehr selten zu finden ist.
aus Kusdas K., 1967: Otto Christl (Nachruf). - Jb.OÖ.Mus.-Ver. 112/II: 22.
Entomologische Forschung in Oberösterreich, Stand 1958 (Z. Wiener Ent. Ges. Bd. 43)
Nachruf Otto Christl (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 112b)

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