Grabstätte der Familien Handlirsch und Lenk
auf dem Dornbacher Friedhof in Wien XVII (Gruppe 11, Nr. 10). In Anerkennung der wissenschaftlichen
Bedeutung von Anton Handlirsch wurde das Grab 1984 von der Gemeinde Wien zum Ehrengrab erklärt. In
dem Grab sind außer Anton Handlirsch noch dessen Frau Martha Handlirsch (1869–1955) und der Großvater
mütterlicherseits von Martha Handlirsch, Dr. Franz Lenk (1806–1892), begraben. Foto: Archiv H. & U. Aspöck

Hofrat Prof. Dr. phil. h.c. Anton Handlirsch

* 20.1.1865 Wien
† 28.8.1935 Wien

Hofrat Prof. Dr. phil. h.c. Anton Handlirsch

H. wurde am 20.1.1865 in Wien geboren. Gefördert durch Brauer, Kohl und Mik wandte er sich schon frühzeitig der Entomologie zu. Nach Beendigung eines Pharmaziestudiums war H. vorerst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Naturhistorischen Hofmuseum in Wien tätig und wirkte an der Neueinrichtung dieses Museums mit. Die Museumslaufbahn endete für H. 1922 als Direktor dieses Hauses. Vor allem in den ersten Jahren seines Schaffens waren hymenopterologische Fragen im Vordergrund, obwohl sich auch später zwischen die großartigen Hemipteren- und Phyloegenieaufsätze immer wieder Grabwespenartikel mischten. Osterreichische Bienendaten enthalten nur eine Arbeit über Nomioides (1888) und die Überarbeitung der Hummelsammlung des Museums (1888). 1923 wurde H. zum Ehrendoktor der Universität Graz promoviert, 1924 habilitierte er an der Universität Wien, dort wurde er 1931 schließlich auch a. o. Professor. Am 28.8.1935 schied H. aus dem Leben. H. war ein Wissenschaftler mit systematischem Scharfblick und umfassenden Wissen, der nach Übernahme des Kustodiats für Hemiptera am Museum, den Hymenopteren nur mehr wenig Zeit zur Verfügung stellen konnte, in seinem neuen Betätigungsfeld jedoch Weltruf erlangte.



Tiergruppe: fossile Insecta
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002.
geb. 1865 (Wien). gest. 1935 (Wien). Vorwiegend tätig in Wien.
ASPÖCK H. (1980): mit Porträt und Veröff.-Verzeichnis (26 Zitate v. 1901-1936) Neu-ropteren betreffend.
geb. 20.1.1865 in Wien, gest. 28.8.1935 in Wien, Direktor d. Naturhist. Mus. Wien. - Biogr.: Arb. morphol. taxon. Ent., 2, 308, 1935; (M. Beier) Konowia, 14, 340-349, 1935; (F. Heikertinger) Kol. Rdsch., 21, 236-237, 1935; (M. Beier) Ent. Bl., 32, 177-178, 1936 m. Porträt; (K. Escherich) Anz. Schädlingsk., 12, 47, 1936 m. Porträt; (C. Calvert) Ent. News, 47, 168-169, 1936; (L. R. N.) Norsk ent. Tidskr., 4, 136, 1936; (T Esaki) Mushi, 10, 152-155, 1937; (Beier) Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 86-87, 438-440, 1937 m. Porträt; (M. Beier) Ann. naturhist. Mus. Wien, 49, (73)-(74), 1938. [Alles nach Index Lit. Ent. II].
43 Veröff. (1886-1900) über Anatomie der Insekten, Hymenoptera, Rhynchota, Reise-berichte und über Strobls "Steirische Hemiptera" (Index Lit. Ent. II).
geb. 20.1.1865 in Wien geboren, gest. 28.8.1935 in Wien, wirkliches Mitglied der Aka-demie der Wissenschaften in Wien (1922), Ehrendorktor der Universität Graz (1923); Franz-Joseph-Orden (1911); Präsident der Zool.-Bot. Ges. in Wien (1919-1929); Di-rektor des Naturhistorischen Museums in Wien, Ehrenmitglied zahlreicher In- und Ausländischer Entmologieschen Gesellschaften. Ursprünglich Pharmazeut; berühmt durch sein Hauptwerk "Die Fossilen Insekten und Phylogenie der rezenten Formen" (1906-1908); Veröff. aber auch über Grabwespen (1887-1894) u. a.
geb. 20.1.1865 in Wien, gest. 28.8.1935 in Wien im 71. Lebensjahr.
Er studierte an der Universität Wien Pharmazie und Naturwissenschaften; sein Interesse wandte sich frühzeitig der Entomologie zu; am Naturhistorischen Museum bekam er eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent; er war Mitveranstalter der großen internatio-nalen Entomologen Kongresse.
?? Veröff. (?) darunter "Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen.
HEIKERTINGER; F. 1936: Aus Entomologenkreisen. Prof. Dr. Anton Handlirsch +. - Koleopt.Rdsch. 21: 236-237.
BEIER, M. 1936/37: Nachrufe. Anton Handlirsch +. - Verh. zool.-bot. Ges. Wien 86/87: 438-440 (mit Porträt).
Biographisches: HEIKERTINGER, F., 1935: Prof. Dr. Handlirsch +. - Kol. Rundsch., 21: 236-237.


Hofrat Anton HANDLIRSCH studierte Pharmazie. Er befasste sich aber bald mit zoologischen Forschungen, angeregt vielleicht durch seinen Onkel Josef KAUFMANN. Er wurde Assistent am naturhistorischen Museum in Wien und heiratete 1892 Martha ALLOUNEK.
Antons Vater und Marthas Großvater waren beim Fürsten SCHWARZENBERG angestellt und die Familien kannten sich.
Durch sein Hauptwerk "Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen" erlangte er Weltgeltung. Er wurde mit dem Franz Josefs Orden ausgezeichnet, Mitglied wissenschaftlicher Akademien verschiedener Länder, Hofrat, Ehrendoktor der Universität Graz, Universitätsprofessor, kurzfristig Direktor des naturhistorischen Museums in Wien. Er war ein natürlicher, fröhlicher, seiner wissenschaftlichen Arbeit völlig hingegebener Mann. Er reiste gerne und war ein begeisterter Bergsteiger. Seine Naturliebe lebt bis in seine Urenkeln weiter. Hofrat Anton HANDLIRSCH ist in Wien am Dorfbacher Friedhof begraben, in dessen Nähe eine Gasse nach ihm benannt wurde. Er erlebte noch den Niedergang der alten Ordnung nach dem ersten Weltkrieg, den Verlust, seines Vermögens durch die Inflation. So wuchsen seine Kinder in eine vollständig geänderte Welt hinein.


Anton Handlirsch (*20.01.1865 in Wien +28.08.1935 in Wien)
Nach Beendigung eines Pharmaziestudiums war Handlirsch vorerst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Naturhistorischen Hofmuseum in Wien tätig. Gefördert durch Brauer, Kohl und Mik wandte er sich schon frühzeitig der Entomologie zu, wurde Assistent (1892), Kustos-Adjunct (1899), Kustos II. Klasse (1906) und I. Klasse (1918) und schließlich 1922 (gleichzeitig mit seiner Pensionierung) Direktor des Naturhistorischen Museums und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien.
1911 erhielt er den Franz-Josef-Orden, 1921 zum Hofrat ernannt, 1923 zum Ehrendoktor der Universität Graz promoviert, 1924 habilitierte er sich an der Universität Wien und wurde 1931 a.o. Professor. Von 1919-1929 leitete er als Präsident die Zoologisch-Botanische Gesellschaft in Wien.
Als Leiter der Hemipteren-Sammlung hat er sich schon im Jahre 1889 "dem Studium der Rhynchoten zugewendet" (Handlirsch 1901). Seine Monographie der Phymatiden ist für ein Studium dieser Gruppe bis heute unerlässlich (Handlirsch 1897). Morphologische Studien über die Stigmen und die Stridulationsorgane der Rhynchoten folgen (Handlirsch 1899, 1900a, 1900b). Weltweite Aufmerksamkeit hat seine Bearbeitung und Interpretation phylogenetischer Zusammenhänge von fossilen Insekten erlangt (Handlirsch 1906-08). Unter seiner Aufsicht wurde die Wanzensammlung am Naturhistorischen Museum Wien aufgestellt sowie durch Schenkung (coll. Löw), Ankäufe und eigene Sammeltätigkeit im damaligen Österreich erweitert. Der Ankauf der Sammlung Signoret im Jahre 1890 hat die Rhynchoten-Sammlung des Museums zu einer der bedeutendsten Sammlungen der Welt gemacht. Die Verdienste von Handlirsch wurden von der Stadt Wien mit der Benennung einer Gasse im 17. Gemeindebezirk gewürdigt.
aus Rabitsch, 2006, - Denisia 19, Linz


HANDLIRSCH, Anton (*1865 +1935), Ausübung der Venia an der Zoologie (Universität Wien): 1924-1934

Nachruf Prof. Dr. Anton Handlirsch (aus Koleopterologische Rundschau, 1935)

Angaben zu Anton Handlirsch aus Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien 1937

Nachruf Anton Handlirsch (aus Konowia 14 [1935])

Kurzbiographie von Anton Handlirsch [aus www.biographien.ac.at/]

Kurzlebensdaten Anton Handlirsch (aus Zapfe, Index Palaeontologicoram Austriae 1971 bzw. 1987)
Wildbienenforschung in Österreich (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10 [2. Auflage] = Katalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck)
Datenblatt Anton Handlirsch (aus Wikipedia, Stand November 2012)
Datenblatt Anton Handlirsch (aus Deutsche Biographie, Stand Juni 2014)
Anton Handlirsch - Biographie und Beziehung zur Neuropterologie (aus Entomologica Austriaca 23)
Anton Handlirsch - ein Wegbereiter der Paläoentomologie (aus Entomologica Austriaca 23)
Anton Handlirsch und die Hymenopteren (aus Entomologica Austriaca 23)
Hymenopterenforschung im Karpatenbecken (aus http://www.smmi.hu/termtud/ns/ns.htm)Zoologische Nomenklatur im Umbruch? (aus Entomologica Austriaca 24)
Die historische Portraitsammlung der Lepidoptera-Sammlung im Naturhistorischen Museum Wien - Vom Standesportrait bis zum "Entomologen-Selfie" des 19. Jahrhunderts (aus Quadrifinia 12, p. 97)
Wanzenkunde in Österreich (aus Denisia 19)
Nachruf Anton Handlirsch (aus Ent. Blätter 32)

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