Dr. Walter Klemm

w. Amtsrat i.R. Dr. h.c. Walter Klemm

* 4.8.1898 Olmütz/Nordmähren
† 20.5.1981 Wien

w. Amtsrat i.R. Dr. h.c. Walter Klemm

Objekte für Sammlung Biologiezentrum gesammelt Mollusca Paratyp bei Seidl


# "Naturschutz-Entomologie-Österreichs";
Walter KLEMM wurde am 4. August 1898 in Olmütz in Nordmähren als Sohn eines altösterreichischen Beamten geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und wurde 1916, noch als Schüler, zum Militär einberufen. Seine Matura legte er 1917 in einem Studienurlaub ab. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges übersiedelte KLEMM mit seinen Eltern nach Wien. 1919 fand er eine Anstellung im Staatsdienst, die ihm seinen Lebensunterhalt ermöglichte; drei Jahre später wurde er als Rechnungsbeamter pragmatisiert. Die harte Nachkriegszeit hinderte ihn jedoch daran, seine Absicht Naturwissenschaften zu studieren zu verwirklichen. Bald wurde er Mitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft und fand Zugang zum Wiener Kreis von Fachzoologen, unter denen vor allem Hofrat Dr. Rudolf STURANY seine Interessen auf die Mollusken lenkte. Mit Zunahme der Kenntnisse spezialisierte er sich auf die paläarktischen Land- und Süßwasserschnecken. Nach dem Tod von Hofrat STURANY verlagerte sich das Zentrum der österreichischen Molluskenkunde mehr und mehr auf KLEMM, dessen Spezialsammlung auf über 70.000 Katalognummern mit mehr als zwei Millionen Exemplaren und damit zu einer der bedeutendsten dieser Art angewachsen war. Sie gelangte 1978 an das Naturhistorische Museum in Wien [viele Nachweise daraus sind bereits in der ZOBODAT enthalten (sh. Beitrag MALITZKY, GUSENLEITNER & AUBRECHT in diesem Band)]. 1959 trat KLEMM als Wirklicher Amtsrat in den Ruhestand. KLEMM war zweimal verheiratet; er hatte keine Kinder und starb am 20. Mai 1981 in Wien.
Die 1960 erschienene Bearbeitung der Mollusken für den Catalogus Faunae Austriae, die erste Zusammenfassung der Weichtierfauna des heutigen Österreichs, war ein bedeutender Schritt für die österreichischen Molluskenforschung. Die Krönung des Schaffens ist jedoch seine 503 Seiten umfassende Arbeit über die Verbreitung der rezenten Land-Gehäuseschnecken Österreichs. Insgesamt hat KLEMM in seinen 37 malakologischen Veröffentlichungen eine Untergattung und 37 neue Arten bzw. Rassen beschrieben. Zunächst nur als Ausgleich gedacht, veröffentlichte KLEMM zum Teil gemeinsam mit Prof. H. HAMANN vom OÖ. Landesmuseum zwischen 1953 und 1976 fünf Arbeiten über Ameisen. Er wurde Korrespondent des Naturhistorischen Museums in Wien und Ehrenmitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, der Zoologischen Gesellschaft in Braunau am Inn, mit der ihn über eine Spanne von zwei Jahrzehnten enge, ja freundschaftliche Beziehungen vor allem zu Prof. Fritz SEIDL verbanden, und der Deutschen Malakologischen Gesellschaft in Frankfurt. Im März 1969 wurde er in Würdigung seiner malakologischen Arbeiten zum Ehrendoktor der Universiät Wien promoviert. 15 Autoren haben bisher nahezu dreißig Arten und Rassen sowie zwei Gattungen zu Ehren von KLEMM benannt (KREISSL 1978; BOETERS 1987).
KLEMM stellte eine Vergleichssammlung von 146 in Oberösterreich vorkommenden Schneckenarten zusammen, die Dr. Josef GUSENLEITNER 1998 dem Biologiezentrum überließ. Als Sammler scheint KLEMM bei 270 Serien u.a. der Kollektionen GANSLMAYR und ZIMMERMANN auf (exklusive jener der Kollektion SEIDL).


Malakologe und Myrmekologe (Wien). Mehrere Veröff (1953-1972) über Ameisen Österreichs.
KLEMM, W., 1953: Eine seltene Ameise, Harpagoxenus sublaevis (Nylander) im Lande Salzburg. - Mitt. naturw. ArbGem. Haus d. Natur, Salzburg, 3 u.4: 1-3 (Erg. Schedl, W. schr. Mitt. 2000).
geb. 4.8.1898 (MALICKY schr. Mitt. 2000).
Spezialgebiet Formiciden. TRATZ, P. E., 1950: Anschriftenverzeichnis der in Salz-burg tätigen Fachleute. - Mitt. d. Nat.wiss. ARGE Jg. 1950, Zool. Arb.gr.: 76.
Wien, Hym: Formicidae weltweit - Coll: Formicidae 50.000. Fahrender Malakofau-nist.
Biographie in den Berichten der Zoolog. Abt. d. Joanneums von Kreissl! Nach Mild-ner März 2000.
Nachruf Walter Klemm (Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum Graz Heft 10)
Datenblatt Walter Klemm (aus Beitr. Naturkunde Oberösterreichs, Bd. 12)
Geschichte der malakologischen Sektion am Museum Senckenberg, Stand 1967 (aus Archiv für Molluskenkunde 97)
Nachruf Walter Klemm (aus Archiv für Molluskenkunde 118)
Mollusken am Haus der Natur in Salzburg (aus Denisia 42)
Die Mollusken-Sammlung am Biologiezentrum Linz (aus Denisia 42)
Die Geschichte der Molluskensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien (aus Denisia 42)

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