Franz Koller, Hans Gratsch, Linz 1975; Bild aus Archiv Ernst Hüttinger

Franz Koller

* 27.4.1909 Ottau, Bezirk Krumau, Böhmen
† 12.11.1977

Franz Koller

# Entom.;
FRANZ KOLLER ZUM GEDENKEN
Am 12. November 1977, unmittelbar vor Eröffnung der 44. Linzer Entomologentagung, verstarb völlig unerwartet Franz Koller im Spital der Elisabethinen in Linz.
Franz Koller wurde am 27. April 1909 in einer altösterreichischen Familie zu Ottau, Bezirk Krumau, Böhmen, geboren. Nach Besuch der Volksschule in Ottau und dem Untergymnasium in Krumau entschied er sich für den Lehrerberuf, maturierte 1931 an der Lehrerbildungsanstalt Budweis und erwarb 1934 die Lehrbefähigung an Volksschulen.
Als Volksschullehrer war er 1931 bis 1940 an verschiedenen Orten des Bezirkes Krumau dienstverpflichtet: Untermoldau, Blumenau, Neuofen, Glöckelberg, Tweras und Ernstbrunn.
Ab 1941 hatte Koller Militärdienst zu leisten. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946 war er zuerst Volksschullehrer in Linz, ab 1950 Sonderschullehrer an drei verschiedenen Schulen in Linz. Seine Verdienste in seinem Beruf als Lehrer wurden mit der Verleihung des Titels Schulrat 1965 von der Schulbehörde gewürdigt.
Das Interesse für die Entomologie erwachte in Franz Koller schon in der Jugend. Leider hatte er in seiner alten Heimat keine Kontakte mit Gleichinteressierten oder Museen. Erst nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft begannen enge Verbindungen mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum, dessen ehrenamtlicher Mitarbeiter er wurde. In den ersten Jahren nach dem Krieg stellte er vom Landesmuseum aus viele Schulsammlungen her.
Kollers ursprüngliches Interesse in der Entomologie gehörte den Käfern. Durch Anregung von H. H. F. Hamann wandte er sich der Erforschung der heimischen Wildbienen zu, über Käfer und Bienen verfaßte er seine wissenschaftlichen Publikationen. Diese wurden angehenden Entomologen zur Anregung, sich nicht nur mit Schmetterlingen zu beschäftigen, sondern sich auch vernachlässigten Insektenordnungen zuzuwenden. In den letzten Jahren beschäftigte er sich vorzugsweise mit Wanzen, kam jedoch nicht mehr dazu, seine Ergebnisse zu publizieren.
In geographischer Hinsicht widmete sich Koller besonders der Erforschung der Insekten Oberösterreichs. Sammelreisen führten ihn zuerst mehrmals ins Burgenland, nach Friaul und Triest, später in die Pyrenäen, nach Sardinien und zuletzt, obwohl seine Gesundheit mit einem Herzschrittmacher erhalten wurde, in die Türkei.
Kollers entomologische Arbeiten wurden mit seiner Ernennung zum Wissenschaftlichen Konsulenten der oberösterreichischen Landesregierung am 18. März 1963 gewürdigt.
In unserer Entomologischen Arbeitsgemeinschaft war er ein heiterer, bescheidener Freund, für den die Erforschung der Insekten aus Liebe und Interesse zur Natur geschah.
Kollers entomologischer Nachlaß kam gemäß seines letzten Willens an das OÖ. Landesmuseum, Käfer, Bienen, Goldwespen und Wanzen, wobei der größte Teil des Materials aus Wanzen besteht.
aus Ebmer A.W., 1978: Franz Koller zum Gedenken (Nachruf). - Natkdl.Jb.Stadt Linz 23: 97-98



Franz Koller wurde am 27. April 1909 in Ottau in Böhmen geboren. Nach gymnasialer Ausbildung erwarb er 1934 die Lehrbefähigung für Volksschulen. In diesem Beruf war er auch in verschiedenen böhmischen Orten des Bezirkes Krumau bis 1940 dienstverpflichtet. Nach angeschlossenem Militärdienst und Kriegsgefangenschaft begann Koller 1946 als Volksschullehrer in Linz zu arbeiten. Das Interesse für Entomologie erwachte in Franz Koller schon in der Jugend. Leider hatte er in seiner alten Heimat keine Kontakte mit Gleichgesinnten oder Museen. Ursprünglich an Käfern interessiert, wandte er sich auf Anregung von Hamann der Erforschung heimischer Wildbienen zu und publizierte allein und auch mit Hamann mehrere einschlägige Arbeiten über Oberösterreichs Bienen (1950, 1955, 1956, 1958, 1959). Als Franz Koller am 12. November 1977 plötzlich verstarb, kam seine Sammlung, bestehend aus Käfern, Wanzen und Hautflüglern ans OÖ. Landesmuseum, die Grabwespen gingen schon früher in den Besitz von Dr. Josef Gusenleitner über.


Heteroptera- Coleoptera- und Hymenoptera-Sammler (zus. 15.000 Belege), Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 1976-1977, lt. Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen-Archiv, nach Dostal Jän. 2000.
geb. 27.4.1909 in Ottau, gest. 12.11.1977 in Linz; Schulrat, wohnhaft in Linz; sein Tätigkeitsfeld umfasste Käfer, Bienen, Schmetterlinge und später auch Wanzen; 1963 Ernennung zum wissenschaftlichen Konsulenten der oberösterreichischen Landesregierung.
7 Veröff. (1955-1961)
EBMER, Andreas Werner P., 1978: Naturk. Jahrb. Stadt Linz, 23: 97-98 (mit Poträt).
Erwähnung in MITTER 2002 als Koleopterologe Oberösterreichs. (mit Porträt).


Franz Koller (*27.04.1909 in Ottau/Böhmen +12.11.1977 in Linz)
Nach der Matura (1931) in Budweis und der Lehrbefähigung (1934) Volksschullehrer an verschiedenen Schulen in Böhmen und ab 1946 in Linz. Er sammelte zunächst Käfer, dann Bienen und später auch Wanzen. Die Belege (besonders zwischen 1967-1972 aus Nieder- und Oberösterreich) befinden sich am Oberösterreichisches Landesmuseum/Biologiezentrum Linz.
aus Rabitsch, 2006, - Denisia 19, Linz


Nachruf Franz Koller
Angaben zu Franz Koller aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1983
Coleopterologische Forschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Wildbienen- und Wespenforschung in Oberösterreich, Stand 1987 (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10)
Wildbienenforschung in Österreich (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10 [2. Auflage] = Katalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck)
Totenbild Franz Koller
Parte Franz Koller
Nachruf Franz Koller (aus Naturkdl. Jb. Stadt Linz 23)
Wanzenkunde in Österreich (aus Denisia 19)

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