Von l.n.r.oben: Hoffmann Fritz, Rud. Klos, Dr. Meixner
unten: Klos jun., Fr.Dr. Meixner, Gabriel Höfner, Fr. u. Frl. Klos

Univ.-Prof.Dr. phil. Josef Meixner

* 19.9.1889 Lancut (Galizien)
† 24.11.1946

Univ.-Prof.Dr. phil. Josef Meixner

Univ.-Prof. Dr. phil.
1909: Mitt. d. Naturwiss. Ver. f. Steierm., 45: 447.
Von MEUTH 1913 als früher Koleopterologe der Steiermark erwähnt.
1911: Mitt- d. Naturwiss. Ver. f. Steierm., 47: 400.
Von MEUTH 1913 als früher Koleopterologe der Steiermark erwähnt.
1911: Verh. d. zool.-bot. Ges.,: 6. Fig?.
Von MEUTH 1913 als früher Koleopterologe der Steiermark erwähnt.
geb. 1889, gest. 1946
Erwähnung in CHRISTIAN 2002 betreffend Höhlen-Arthropoden Österreichs (mit einem Zitat betreffend Höhlen-Arthropoden aus dem Jahre 1925).
Dr. phil., Univ.-Prof. in Graz, *19.9.1889 in Lancut (Galizien), + 24.11.1946 in Villach im 58. Lebensjahr.
Tiergruppen: vorwiegend Turbellarien und Coleoptera
Biographie zusammengefasst in KREISSL, FRANTZ & GEPP 2002. Nekrologe und Literatur: FRANZ 1955 (mit Schriftenverzeichnis); - KREISSL 1955 (mit Verzeichnis der koleopterologischen Veröffentlichungen); - KREISSL 1993. Duvalius meixneri; - MEIXNER 1902, (Fachgruppe); - MEIXNER, A. (Penecke); - KREISSL: Persönli-che Erinnerungen.
geb. 19.9.1889 in Lancut (Galizien), gest. 24.11.1946. Als Sohn eines Offiziers kam er mit seinen Eltern bald nach Wien und 1894 nach Graz. Hier besuchte er Volksschule und Gymnasium, studierte an der Universität Naturwissenschaften und promovierte mit dem Hauptfach Zoologie 1913. Als Einjährig-Freiwilliger-Korporal machte er 1914 den Feldzug gegen Russland mit, wurde in der Schlacht bei Grodeck verwundet und stand von 1915 bis Kriegsende als Leutnant an der italienischen Front. Nach dem Zusammen-bruch leistete er als Offizier der Volkswehr im Kärntner Abwehrkampf militärische Dienste. Ende April 1919 rüstete er ab und trat eine Supplentenstelle in Salzburg an, wurde aber schon im September 1920 mein Nachfolger als Assistent am Zoolog. Institut der Universität Graz. Er habilitierte sich 1925 und erhielt 1932 den Titel eines a. o. Pro-fessors. 1938 übernahm er die provisorische Leitung des Zoolog. Institutes und wurde 1939 zum ordentlichen Professor ernannt. Der zweite Weltkrieg hinderte die Ausfüh-rung der weitausschauenden Pläne sowohl in Bezug auf den Ausbau des Institutes, als auch der zoologischen Heimatforschung.
Einer der frühreren Teilnehmer der "Käferabende" in Graz um die Jahrhundertwende. Erwähnt von MEIXNER 1953 u. 1963 als Mitglied und Vortragender der Fachgr. Ent. Naturwiss. Ver. Steiermark (Graz) vor dem Zweiten Weltkrieg. Meixner war ein vielseitiger Zoologe, der Koleopteren und Strudelwürmer (Turbellarien) bearbeitete. 15 entomologische Veröff., zumeist über die Laufkäfergattung Trechus. Bearbeiter des Koleopterenbandes "Handbuch der Zoologie", das 1925 erschienen ist. Auch in der Kriegsgefangenschaft (1945/46) hielt er vor seinen Kameraden zahlreiche zoologische Vorträge in den Lagern Wolfsberg und Weißenstein in Kärnten; er verstarb am 24.11.1946, 57jährig in einem Villacher Spital.
KREISSL, Erich, 1954?: Universitätsprofessor Dr. Josef Meixner zum Gedenken. - Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum, ?: 3 9-40.
geb. 19.9.1889 in Lancut (Galizien), gest. 24.11.1946 in Villach im 58. Lebensjahr.
Er zog schon als Kind nach Graz, das ihm zur dauernden Heimat wurde; er war Assistent und späterer Leiter des Zoologischen Institutes der Grazer Universität und wid-mete sich vor allem dem Studium der Käfer, speziell der Laufkäfer.
30 Veröff. (1909-1943) u.a. über Käfer der Koralpe, die Fauna der Stub- und Koralpe, eine neue Trechusart der Steiermark, eine Landtricladenart aus der Steiermark.
FRANZ, H. 1955: Zum Gedenken an Prof. Dr. Josef Meixner. - Verh. zool.-bot Ges. Wien 95: 5-8 (mit Liste der Publikationen).



Über den Lebenslauf Josef MEIXNERs und über seine großartigen wissenschaftlichen Leistungen, die durch seinen viel zu frühen Tod ein jähes Ende fanden, informiert der Nachruf von FRANZ 1955. In diesem werden J. MEIXNERs Verdienste um die Turbellarienforschung, seine koleopterologischen Arbeiten, seine umfangreichen Beiträge für die großen zoologischen bzw. biologischen Handbücher entsprechend gewürdigt. Angaben über Leben und koleopterologische Leistungen J. MEIXNERs finden sich auch in jenen Zeilen, die der Verfasser 1955 zum Gedenken an J. MEIXNER schrieb - der, ähnlich wie sein Bruder Dr. Adolf MEIXNER, ein selbstloser Mensch voller Güte und Hilfsbereitschaft war.
Über Josef MEIXNER als Koleopterologe und seine Käfersammlung sei folgendes ergänzt beziehungsweise präzisiert: In ein wissenschaftliches Sammeln von Käfern wurde J. MEIXNER durch Major Robert WEBER eingeführt, und zwar bereits im Alter von 13 Jahren. So hatte er von Anfang an die von ihm gesammelten Tiere bereits ordentlich beschriftet und bestimmt. Untergebracht hatte er sie in einfachen, doch relativ großen Schachteln aus Holz und Pappendeckel. Da die Sammlung rasch anwuchs, waren die Schachteln überwiegend recht voll. So war es für J. MEIXNER eine doppelte, sehr große Hilfe, als er 1915 vom damaligen Grazer Hofbäckermeister Franz TAX dessen große Käfersammlung als Geschenk bekam.
Über das weitere Schicksal dieser beiden Sammlungen finden sich in der Literatur verschiedene Angaben. Da es auch von praktischer Bedeutung ist, zu wissen, was noch existiert, sei daher näher ausgeführt:
Die umfangreiche Käfersammlung von F. TAX war in vier großen Schränken mit je 40 Laden untergebracht und nach dem (damaligen) System aufgestellt; die Exemplare sind bestens präpariert und durchwegs auch mit gedruckten Etiketten beschriftet. Für J. MEIXNER brachte der Erhalt dieser großen Sammlung nicht nur höchst wertvolles Vergleichsmaterial, sondern auch die Möglichkeit, seine eigene Sammlung dadurch zu entlasten, dass er einen Teil seiner Tiere in die Sammlung TAX einreihen konnte, nämlich überall dort, wo es noch freien Raum gab. Freilich reichte MEIXNERs Zeit für dieses Einreihen (das immer wieder auch ein Nachrücken der bereits vorhandenen Exemplare erforderte) bei weitem nicht aus; so kam nur ein Bruchteil aus Josef MEIXNERs Aufsammlungen in die Schränke der TAX-Sammlung.
Dies sollte gegen Ende des 2. Weltkrieges eine entscheidende Rolle spielen: Die vier TAX-Schränke wurden zum Schutz gegen Bombenangriffe in einen Teil des Kellers des Gebäudes Universitätplatz 2, in dessen erstem Stock das Zoologische Institut untergebracht war (und ist), verlagert; im anschließenden Kellerteil waren u. a. die Schachteln der MEIXNER-Sammlung aufgetürmt. Gegen Ende des Krieges, als auch Graz zunehmend bombardiert wurde, wurde auch dieses Gebäude von einer Bombe getroffen, und zwar gerade jener Teil, in dem sich damals das Vorstandszimmer des Zoologischen Institutes befand. Jene Schachteln der MEIXNER-Sammlung, die damals noch in diesem Zimmer waren, wurden zur Gänze zerstört, leider aber auch der Großteil der im Keller genau unterhalb gelagerten Sammlungschachteln. Die Schränke mit der TAX-Sammlung hingegen blieben unbeschädigt. Sie gelangten mit ihrem kompletten Inhalt später in das Landesmuseum Joanneum. Aufgrund der bereits von J. MEIXNER aus seiner Sammlung eingereihten Exemplare wurde die Sammlung nicht als "Coll. TAX", sondern als "Coll. TAX & MEIXNER" inventarisiert und bei Auswertungsarbeiten auch so zitiert (obwohl sich leider nur ein relativ kleiner Teil der Coll. MEIXNER darin befindet).
Einige wenige Schachteln der MEIXNER-Sammlung, die nur teilweise zerquetscht waren, gelangten später an Herrn Franz SATTLER, Leibnitz, der sich als Käfersammler und Zoologiestudent bemühte, wenigstens einen Teil des Inhaltes zu retten. Diese Exemplare aus der Sammlung von Josef MEIXNER gelangten später mit der Coll. SATTLER auch in das Joanneum.
Durch den erwähnten Bombentreffer wurde auch eine sehr wertvolle Funddaten-Kartei vernichtet. Diese Kartei ging auf Univ.-Prof. K. A. PENECKE zurück und hätte für die Erstellung eines neuen Verzeichnisses der Käferfauna der Steiermark dienen sollen. Lediglich die Adephaga daraus konnten zur Veröffentlichung gelangen, nämlich in der u. g. Arbeit von HEBERDEY & MEIXNER 1933.
Auch zu Ehren von J. MEIXNER wurden Tierarten bzw. -rassen benannt; dem Autor ist außer Duvalius meixneri (siehe unten) diesbezüglich noch Neotrechus paganetii meixneri MÜLL., 1912 bekannt.
Faunistische Leistungen: Zur Kenntnis der Fauna der Steiermark hat J. MEIXNER Entscheidendes beigetragen. Von seinen Veröffentlichungen über Turbellarien der Ostalpen seien die von 1913 und 1921 angeführt; von seinen koleopterologischen Publikationen sind in landeskundlicher Hinsicht vor allem seine Trechus-Studien (1912, 1922 und 1939) zu nennen.
Großes Aufsehen in Fachkreisen erregte MEIXNERs Beschreibung von Arctaphaenops angulipennis aus dem Dachsteinmassiv, dem ersten Höhlenlaufkäfer aus den Nordostalpen. Die Folge war eine beträchtliche Veränderung und Erweiterung des tiergeographischen Kenntnisstandes über die Möglichkeiten eines Persistierens präglazialer Faunenelemente in jenen Teilen der Ostalpen, die während der Eiszeiten vergletschert waren.
Gemeinsam mit seinem späteren Assistenten R. HEBERDEY veröffentlichte MEIXNER 1933 die tiergeographische Arbeit über die Adephagen der Ostalpen - eine beispielgebende Gebietsbearbeitung für diese Koleopteren-Gruppe, mit einer Fülle steirischer Daten. An weiteren faunistischen Veröffentlichungen sei auf MEIXNERs Beiträge zur Kenntnis der Fauna der Koralpe sowie der Stubalpe (1909 und 1911) hingewiesen. Mit Trechus noricus (1912) und Bythinus oreophilus (1912) hat MEIXNER zwei Besonderheiten der steirischen Käferfauna entdeckt und beschrieben.
In der Fachgruppe für Entomologie hat Josef MEIXNER nicht nur als Schriftführer, sondern auch mit Vorträgen gewirkt. Dort und besonders im Zoologischen Institut der Universität Graz, in dem er seit seiner Studentenzeit tätig war (zuletzt als Ordinarius), war MEIXNER trotz seiner steten Arbeitsüberlastung immer zu Auskünften und darüber hinaus zu fachlicher Anleitung interessierter Koleopterologen und auch Anfängern auf diesem Gebiet bereit und ebenso zu Hilfe bei Bestimmungen und dgl. Auch der Verfasser, der erstmals als junger Mittelschüler mit einer Frage zu Prof. MEIXNER kam, verdankt ihm die Einführung in ein wissenschaftlich richtiges, zielführendes Sammeln und Bestimmen von Tieren, vielerlei sonstige Hilfen und wertvolle fachliche Anregungen. Ein Ergebnis letzterer war die nach jahrzehntelanger Suche gelungene Entdeckung und Beschreibung eines neues Höhlenkäfers aus der Steiermark, der MEIXNERs Namen trägt (Duvalius meixneri, siehe unten).
Literatur: FRANZ 1955 (mit Schriftenverzeichnis); KREISSL 1955 (mit Verzeichnis der koleopterologischen Veröffentlichungen); KREISSL 1993. Duvalius meixneri; MEIXNER 1902, (Fachgruppe); MEIXNER, A. (Penecke); REISSL: Persönliche Erinnerungen.

Angaben zu Josef Meixner aus Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien 1955

Kurzbiographie von Josef Meixner [aus www.biographien.ac.at/]
Nachruf Josef Meixner (Mitt. Abt. Zool. & Botanik Landesmus. Joanneum Graz Heft 4)
Geschichte der Zoologie in Graz (aus Zoologie - Mitt. Dtsch. Zool. Ges. 2016)

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