Johann Jakob Heckel

* 23.1.1790 Mannheim am Rhein, Baden
† 1.3.1857 Wien

Johann Jakob Heckel

Nach dem Studium der Landwirtschaft widmete er sich den Naturwissenschaften mit den Schwerpunkten Botanik und Ornithologie. Er gilt als hervorragender Zeichner und Präparator. Später spezialisierte sich Heckel auf die Fischkunde. Er arbeitete mit den großen Ichthyologen seiner Zeit wie zum Beispiel Georges Cuvier, Achille Valenciennes und Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte eng zusammen.

Bekannt ist Heckels Arbeit an der Cichliden-Sammlung seines Kollegen Johann Natterer, die dieser auf seinen Brasilienreisen gesammelt hat.

Heckel starb im Alter von 67 Jahren an einer bakteriellen Infektion, die er sich wahrscheinlich bei der Bergung eines Walskelettes zugezogen hatte. Kriegsnöte vertrieben die Eltern nach Pest, und der Vater, ein Musiklehrer, erwarb eine kleine Landwirtschaft in Gumpoldskirchen bei Baden. Der Sohn widmete sich von 1806-1808 dem Studium der Ökonomie in Keszthely, um nach des Vaters Tod 1811 die Bewirtschaftung des Besitzes zu übernehmen. Der Aufenthalt in Feld und Flur erweckte in ihm Freude an der Beobachtung der Natur und am Präparieren von Vögeln und Fischen. Die Folge war Berührung mit Johann NATTERER, der ihm 1820 eine Präparatorenstelle am k.k. Hofnaturalien-Kabinett in Wien verschaffte. Als er unter dem Einfluß von L.J. FITZINGER sich hier hauptsächlich systematischer Untersuchungen über die Gattungen und Arten der Fische hingab, wurde 1836 die Betreuung der bis dahin wenig ansehnlichen Fischsammlung in seine Hände gelegt. Die Ichthyologie erlebte dann durch seine Leistung eine erste und bedeutende Blütezeit in Östereich. Geringer und weniger auffallend war der Anteil an der ornithologischen Entwicklung Doch knüpfte sich an seinen Namen auch ein neuer, zweckmäßiger Aufbau und eine in die Augen springende Vermehrung der Vogelsammlung durch die Aufstellung von Eiern, Nestern und Skeletten, die namentlich die Unternehmungen J. ZELEBORS seit 1852 lieferten. In jüngeren Jahren war HECKEL selbst vielfältig geübter Sammler. So brachte er von einer Reise 1819/20 durch Deutschland, Schweiz und Italien 60 Stücke von 15 Vogelarten mit, unter denen für die damalige Zeit wertvolle südeuropäische Formen hervorragten. In die Typen des Museums konnten durch ihn u.a. eingereiht werden: die Weißbartgrasmücke - Sylvia leucopogon Heckel (nach B. MEYER 1822) und die Zwerggans - Anser brevirostris Heckel (nach Ch.L. BREHM 1830 und 1831 ex Msk. HECKEL). Auf Grund der Nomenklaturregeln gelten allerdings MEYER und BREHM als Autoren, da sie die Beschreibung erstmals im Druck erscheinen ließen. Heute sind die beiden Formen Sylvia cantillans (PALLAS) und Anser erythropus (L.). Noch im fortgeschrittenen Alter zeigte er Verständnis für Fragen, die die damaligen Ornithologen bewegten. Das zeigt seine Arbeit "Über die Verbreitung des Nest und des Ei der Salicaria fluviatilis, MAYER", (gemeint war WOLF und MEYER) (Naum. 3, 1853). Er berichtete darin - in einer Zeit, die dem Ei ein entscheidendes systematisches Kriterium zuschrieb - daß J. ZELEBOR im Mai 1852 den ersten überzeugenden oologischen Nachweis für Brut dieser Form bei Wien erbracht habe durch ein dem toten Körper des Schlagschwirls entnommenes und dem Hofmuseum übergegebenes Ei. Als hochbetagter Zoologe - er war seit 1851 Kustos-Adjunkt - stand HECKEL in geister Verbindung mit Fachgenossen wie J.F. NEUMANN, J.S. v. PETÉNYI und H. SCHLEGEL. - Lit.: L.J. Fitzinger, Gesch. d. k.k. Hofnaturalienkabinetts, Sb. Akad. d. Wissensch. Wien 1, 1856-5, 1880. - Allg. Dt. Biogr. 11, 1880, S. 205. - A. v. Pelzeln und L. Lorenz v. Liburnau, D. Typen d. k.k. Naturh. Hofmus. , Ann. Wien 1, 1886-3, 1888. - A. v. Pelzeln, Gesch. d. Säugetier- und Vogelsammlung d. k.k. Naturhist. Hofmus.., ebend. 5, 1890. - L. Lorenz v. Liburnau , Ornis v. Österr.-Ung. u. d. Okkupationsländer im k.k. Naturh. Hofmus. In Wien, ebend. 7, 1892. - Österr. Biog. Lex. ... 2, 1959, S. 234/35 (mit älteren Quellen).

Kurzbiographie von Johann Jakob Heckel [aus www.biographien.ac.at/]

Kurzlebensdaten Johann Jakob Heckel (aus Zapfe, Index Palaeontologicoram Austriae 1971 bzw. 1987)
Datenblatt Johann Jakob Heckel (aus Wikipedia, 2012)
Nachruf Johann Jacob Heckel (aus Verh. u. Mitt. Siebenb. Ver. f. Naturwiss. Hermannstadt Bd. 8)
Nachruf Jakob Heckel (aus Österr. Kaiserl. Wiener Zeitung 18.3.1857)
Biografie Johann Jakob Heckel (aus Österreichs Fischerei 62)

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