Theodor Samwald

* 15.10.1908 Wien
† 19.1.1967

Theodor Samwald

Der Bundesbahnbeamte stellte die vom Vater ererbte Liebe zur heimischen Ornis mit bewundernswerter Ausdauer in den Dienst der Vogelzugforschung. Von 1949 bis 1953 Obmann des österreichischen Zentralverbandes für Vogelkunde und Vogelpflege, übernahm er seit der Gründung der österreichischen Vogelwarte 1953 an der Außenstelle Neusiedl die Beringungstätigkeit, die ihn fortab jede Freizeit, jedes Wochenende und jeden Urlaub auf der biologischen Station verbringen ließ. In die Schilfbestände hauptsächlich des Nordufers gehauene Schneisen waren seine Jagdgründe. Der Fang mit den an den Laufstegen befestigten Spiegel- und Japannetzen erfolgte zu jeder Jahreszeit. Die Beute bestand zu rund drei Viertel aus den Kleinvögeln des tieferen Rohrgürtels: Beutelmeise, Bartmeise, Mariskensänger, Drosselrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl usw. An vielen Tagen gingen bis zu 350 Vögel in die Netze. Kennzeichnung der Einzelvögel (mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell) und Registrierung solch hoher Fangergebnisse waren dann nur möglich durch die Mithilfe von Frau Margarete SAMWALD. Der Eifer des Beringers wurde auch nicht gebrochen, als am 25.2.1960 das von der burgenländischen Landesregierung erbaute Hauptgebäude der biologischen Station Neusiedlersee (in der die Vogelwarte untergebracht war) in Flammen aufging und als am 20.10.1962 ein Schilfbrand erneut zwei Bracken mit Geräten und Aufzeichnungen vernichtete. Eine europäische Höchstleistung bedeuteten daher 8300 Beringungen bis Ende 1966 mit 620 eigenen Wiederfängen bis 1964. Besondere Befriedigung gewährte dem Feldforscher eine am 26.11.1955 erbeutete Lasurmeis - Parus cyanus; es war die erste wieder, seitdem F. LACHNIT je 1 Stück dieser Art 1925 und im Frühwinter 1928/29 (Egretta 3, 1960 und 6, 1963) ebenfalls am Nordufer des Sees gefangen hatte. L. war einer der Großstadtmenschen, die Naturnähe bewahrend und einem alten Jagdinstinkt folgend, den überlisteten Vogel lebenswarm in der Hand spüren müssen. Die Leidenschaft erfaßte ihn so stark, daß er seit 1960 auch bei Marchegg der Beringung oblag. Zum Gebrauch der Feder drängte es ihn kaum. Er schrieb nur "Vom Zug der Beutlmeise", zusammen mit K. BAUER und B. HUFNAGEL (Vwa. 21, 1961) und "Beiträge zur Beringungstätigkeit an der Österreichischen Vogelwarte in Neusiedl am See" (Wissensch. Arbeiten d. Burgenlandes 34, 1965). - Lit.: K. Rom, Vogelberingung am Neusiedler See, Gef. W. 87, 1963, S. 153/54. - Nachruf (von L. Aschenbrenner). Egretta 10, 1967, S. 42. - Nachruf (von Schriftleitung). Vwa. 24, 1967/68, S. 96.
Nachruf Theodor Samwald (aus Egretta, Bd. 10)
Nachruf Theodor Samwald (aus Burgenländische Heimatblätter 29)

Show condensed biography

back

Find out more

Find out more about this person.

All collected specimens:

All determined specimens (including re-identifications):

All specimens in the collection:

All publications: