Namen zum Bild - Museumsbedienstete 1933

Fachinspektor Alois Himmelfreundpointner

* 27.9.1897 Linz
† 20.9.1958

Fachinspektor Alois Himmelfreundpointner

Mollusken; Objekte für Sammlung Biologiezentrum gesammelt, & Kurt INS


# Entomologie;
Alois Himmelfreundpointner +
Als am 20. September 1958 nach mehr als einjährigem schweren Leiden Fachinspektor Himmelfreundpointner die Augen schloss, da verloren das Oberösterreichische Landesmuseum und die Abteilung für Biologie einen Mann, der durch 35 Jahre seine gesamte Zeit und Kraft in den Dienst der Landesforschung gestellt hatte.
"Pointner" wurde am 27. September 1897 als Sohn des Landesbeamten Alois Himmelfreundpointner und dessen Ehefrau Maria in Linz geboren, besuchte hier die Volks- und Bürgerschule und trat 1911 in den Dienst der k. k. Post- und Telegraphenverwaltung. Mit dem Infanterie-Regiment Nr. 14 "Hessen" machte er vom 15. September 1915 an die Feldzüge in Rußland und in Italien mit, wo er am 15. Juni 1917 bei Porta le Porze schwer verwundet wurde (Kiefer und Giftgas). Nach seiner Entlassung aus der Armee am 2. November 1918 erfolgte eine Verwendung beim Landesgendarmeriekommando Nr. 3 in Vorarlberg, bis Himmelfreundpointner mit 18. August 1919 in den Dienst der Oberösterreichischen. Landesregierung trat. Er war hier zuerst im Landhaus beschäftigt und wurde im Jahre 1923 dem Oberösterreichischen Landesmuseum zugeteilt.
Hier arbeitete sich "Himmelfreund" mit ununterbrochenem Fleiße in die Tätigkeit eines Laboranten auf botanischem und zoologischem Gebiete ein. Sein gutes Gedächtnis und die handwerkliche Genauigkeit seiner Arbeiten befähigten ihn bald, die Präparatorenprüfung mit gutem Erfolge abzulegen, worauf er 1928 auf einen Posten des Technischen Hilfsdienstes höherer Art pragmatisiert wurde. Im zweiten Weltkrieg war Himmelfreundpointner vom 6. September 1943 bis 9. Mai 1945 als Unteroffizier in Verwendung. Nach einer kurzen Zeit der Kriegsgefangenschaft stellte er sich im Sommer 1945 dem Oberösterreichischen. Landesmuseum sofort für den Wiederaufbau der Sammlungen zur Verfügung.
Trotz der ununterbrochenen ärztlichen Betreuung traten im Jahre 1948 ernstere Störungen der Gesundheit auf, die im Jahre 1957 zu schweren Kreislaufschäden führten. Himmelfreundpointner war sich über die Art seiner Erkrankung und über deren absehbaren Ausgang im klaren, wie aus dem Nachlasse ersichtlich ist. Er hat jedoch niemals, bis zur letzten Stunde nicht, geklagt oder für sich Mitleid beansprucht.
Wie bekannt, bestand das Museum im Jahre der Übernahme in die Hände des Landes Oberösterreich im Jahre 1920 lediglich aus zwei Abteilungen, die in der nachfolgenden Zeit auf sechs Abteilungen erweitert worden sind. Bei den damit verbundenen großen Umgliederungen der Bestände hat Himmelfreundpointner, besonders unter dem Direktorate Dr. Theodor Kerschners, als Materialverwalter und Kenner aller Sammlungen des Hauses seine Unentbehrlichkeit gezeigt. Dies betrifft nicht nur die Mitarbeit bei der räumlichen und wertmäßigen Ordnung, sondern aus "Pointners" Leistungen bei der Bewältigung der stets großen räumlichen Schwierigkeiten im Hause und in den Depots, ebenso bei den großen und leider nicht verwirklichten Planungen für den Neubau eines Naturwissenschaftlichen Museum (siehe Landtagsprotokoll vom 18. Februar 1931), nicht zuletzt jedoch auch seine Arbeiten bei der Rückführung der bedeutenden Sammlungen in die Stifte Oberösterreichs.
Innerhalb der Sammlungen der Abteilung für Biologie betreute Himmelfreundpointner mit nimmermüder Hand das Oberösterreichische. Zentralherbar und den Komplex der Sammlungen der Avertebraten. Bei den vielen Exkursionen im ganzen Lande waren seine Vorbereitungen durch Übersichtlichkeit ausgezeichnet, er war den zahlreichen Helfern der Abteilung ein entgegenkommender Berater und verstand es so, diese Kräfte an die Abteilung zu binden.
Erst nach seinem Tode wurden zwei Faszikel gefunden, in denen handschriftlich zusammengestellt sind: die Namen von heute anders benannten Örtlichkeiten in und um Linz, also eine wichtige Unterlage für die entomologischen und botanischen Fundortverzeichnisse; sodann ein Katalog aller Naturwissenschaftler aus Oberösterreich in den letzten 150 Jahren, einschließlich wenig bekannter Sammler und ihrer Materialien; schließlich die Fortsetzung des von Dir. Dr. Kerschner begonnenen biographischen Archivs über die Naturkundler aus Oberösterreich. Mit diesen letztgenannten Arbeiten hat sich Fachinspektor Alois Himmelfreundpointner, der als letzter Diensttuer in der Abteilung über Personen, Sachen und Zeiten ein übersichtliches Bild hatte, ein bleibendes Denkmal gesetzt.
aus Kloiber Ä., 1959: Alois Himmelfreundpointer +. - Jb.OÖ.Mus.-Ver. 104: 100-101.
Biografische Daten zu Alois Himmelfreundpointner (aus Archiv Biologiezentrum Linz)
Die Nachruf Alois Himmelfreundpointner (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 104)

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