stehend von links nach rechts: M. Priesner, K. Kusdas, R. Wolfschläger, J. Wirthumer, Feichtinger, Haidenthaler, Waras, Wollendorfer, Rajecky, J. Häuslmayr, E. Hoffmann; sitzend von links nach rechts: S. Hein, R. v. Kulmburg, L. Müller, Th. Kerschner, H. Huemer, A. Naufock

Richard R. v. Kulmburg

* 1868
† 9.12.1942

Richard R. v. Kulmburg

# Entom.; Lep. Sammler;
Oberst Richard von Kulmburg +.
(Ein Nachruf.)
Einer Offiziersfamilie entstammend, im Jahre 1868 geboren, wurde Richard von Kulmburg nach Absolvierung der Theresianischen Militärakademie als Leutnant zum k. u. k. Inf.-Rgt. Nr. 54 (Olmütz) ausgemustert. Durch den Lepidopterologen Prof. Dr. Moriz Kitt, mit dem ihn ein Verwandtschaftsverhältnis band, erhielt er die erste Anregung zum Sammeln, die besonders bei seiner Kommandierung nach Bruck an der Leitha bei den dort auftretenden mediterranen und pontischen Faunenelementen so richtig zur Entfaltung kam. Dort wurden prächtige Serien von Colias chrysotheme Esp. und vieles andere erbeutet. Auch Ocnogyna parasita Hb. brachte er heim.
Nun nach Czernowitz versetzt, zog er 1914 in den Kampf gegen Rußland und geriet unverschuldet in Gefangenschaft, die er während zweier Jahre in Sibirien verbrachte. Im Austauschwege kam Oberst v. Kulmburg wieder nach Österreich und brachte hauptsächlichst aus dem Gefangenenlager in Nikolsk-Ussurijsk bei Wladiwostok eine Anzahl Lepidopteren mit, die er unter schwierigsten Umständen gefangen und über die Grenze geschafft hatte. Ein Teil hievon ging an das Naturhistorische Museum in Wien über, worunter sich eine Cymatophoride befand, die von Prof. Dr. Rebel als neue Gattung und Art erkannt, ihm zu Ehren als Acrosphalia Kulmburgi in den Verhandlungen der Zool.-botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1918, LVIII. Bd., S. (158). bis (161), beschrieben wurde. Außerdem befanden sich über 20 noch nicht im Wiener Museum vertretene Arten in der sibirischen Ausbeute Kulmburgs.
Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, machte Oberst von Kulmburg noch den Krieg als Regimentskommandant in Südtirol und schließlich vor Verdun mit. Vielfach mit hohen Orden ausgezeichnet, zog er 1918 nach Linz a.d.D. Bald wurde er hier ein eifriger Besucher der Sitzungen der lepidopterologischen Arbeitsgemeinschaft am Linzer Museum. Da seine Sammlung in Czernowitz durch die Russeninvasion zum Großteil zerstört wurde, musste neuerdings ans Sammeln gedacht werden, das er fleißig, auch mit Licht und Köder, meist im Vereine mit anderen Linzer Sammlern, in der Umgebung betrieb. Gelegentlich eines Sommeraufenthaltes in Leogang (Salzburg, Tirolergrenze) wurde eine schöne und interessante Ausbeute erzielt. Vor zwei Jahren nach Bad Ischl übersiedelt, war er durch ein Fußleiden schon stark am Sammeln gehindert, doch hing er noch leidenschaftlich an seinen Faltern. Unerwartet ist Oberst v. Kulmburg am 8. Dezember v. J. einem Schlaganfall erlegen.
Mit ihm ist ein Mann von vornehmster Gesinnung, heiteren Wesens, ein großer Naturfreund und gütiger Familienvater von uns gegangen, der sich bei allen und besonders in unserer Entomologischen Arbeitsgemeinschaft ein dankbares Andenken gesichert hat. Von Kulmburg hinterlässt eine tieftrauernde Witwe, einen Sohn, der sich ebenfalls dem Offiziersstande widmete, und zwei verheiratete Töchter. Seine Sammlung, die viel Material aus Oberdonau enthält, wurde von den Erben hochherzig dem hiesigen Gaurnuseum geschenkweise überlassen.
aus Hoffmann E., 1942: Oberst Richard von Kulmburg + (Ein Nachruf mit Foto) - Z. Österr. Ent.-Ver. 27: 67-68.



Angaben zu Richard von Kulmburg aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1983
Entomologische Forschung in Oberösterreich, Stand 1958 (Z. Wiener Ent. Ges. Bd. 43)
Lepidopterenforschung in Oberösterreich, Stand 1922 (aus Jber. Oberösterr. Musealver., Bd. 79)
Parte Richard Kulmburg (aus Archiv Biologiezentrum Linz)

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