Steinparz Karl, Archiv Biologiezentrum Linz

Karl Steinparz

* 3.11.1884 Dietach bei Steyr
† 18.7.1967

Karl Steinparz

# Ornithologe; War Angestellter der Sparkasse Steyr. Als Ornithologe wurde er durch seine zahlreichen Pu-blikationen, vor allem über die neu entstandenen Ennsstauseen weithin bekannt. Karl Steinparz war ein Ornithologe der ersten Stunde und zählte zu den Gründungsmitgliedern der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde im Jahre 1953, mittlerweile zu BirdLife Österreich umbenannt. Er war auch Präparator, seine Vogelsammlung befindet sich im Stadtmuseum Steyr, seine Tagebücher hat die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ. Landesmuseum übernommen. Seine Bibliothek ging nach seinem Tod an die Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde (heute: BirdLife Österreich) nach Wien. Nachruf: FIRBAS (1967). Der Sohn eines Müllers und Landwirts war nach dem Besuch der Landschule und der Handelsschule an der Sparkasse von Steyr, zuletzt als Oberbeamter, tätig. Der bäuerlichen Landschaft seiner Jugend verdankte er für das ganze Leben eine seine Wesenszüge formende Freude an der Beobachtung der heimischen Natur und vor allem an der Erforschung der Vogelwelt im Bereiche von Enns und Donau. Mit der häuslichen Vogelpflege beginnend, erwarb er - ein in der Stille Berufener - aus eigener Kraft und eigenem Willen bemerkenswert ausgereifte biologische Kenntnisse und anerkannte Meisterschaft in der Präparation. Was dem jungen Mann an Wissen (auch auf dem Gebiete der Botanik) fehlte, erweiterten die Militärjahre 1905 bis 1909 in Trient und am Gardasee. Zwischen 1824 und 1942 lockte ihn zudem der Wissensdurst wiederholt an den Neusiedler See, so daß M.R. Zimmermann in den "Beitr. Z. Kenntnis d. Vogelw. D. Neusiedlersee-Gebiets" (Ann. Wien 54, 1943) sich öfters auf ihn als kundigen Gewährsmann bezog. Den Spuren des von ihm verehrten R. Hantzsch folgte er auf einer Seereise nach Island. Bis ins hohe Alter fesselten ihn das Phänomen des Vogelzugs, tiergeografische Rätsel und nicht zuletzt die Faunengeschichte des österreichischen Raumes. Angeborene Schlichtheit hinderte ihn indes, mehr sein zu wollen als rühriger Feldbeobachter, obwohl sich ihm nach dem 1. Weltkrieg der Zugang zu Schrifttum und Wissenschaft öffnete. In den auf das Jahr 1918 folgende Jahrzehnten fühlte er mit Schmerz die "vogelkundliche Tätigkeit im heutigen Österreich lahmgelegt". Ehe die "Österreichische Vogelwarte, Verband für Vogelkunde und Vogelschutz" in Wien entstand, hatte er daher über die staatlichen Grenzen hinweg Verbindung mit vielen namhaften Köpfen der deutschsprachigen ornithologischen Forschung gesucht und gefunden. 1940 wurde er auch Mitglied der DOG. Was er schrieb, erwuchs aus innerer Sicherheit, trug oft Züge der Besinnlichkeit und verriet den im Schauen und Deuten geschulten Blick des Freilandforschers, für den Tatsachen wichtiger waren als am Schreibtisch erdachte Hypothesen. Zwischen 1914 und 1966 standen aus seiner Feder über 40 Verlautbarungen in Mitt. Vw., Verh. Wien, Bl. F. Naturk. U. Natursch., Vr., Natur u. Land, B. Bonn, Vogelk. Nachr. Aus Österr. Und Egretta. "D. Vogelw. Im Bereich zweier Ennsstauseen" fußte auf der Zusammenarbeit mit W. Bernhauer und W. Firbas (Naturk. Jb. D. Stadt Linz, 1957). In einer durch die Technik völlig gewandelten Umwelt schloß er die Augen. Seine Vogelsammlung (etwa 450 Stücke 400 Arten) ging durch Vermächtnis in den Besitz der Stadtgemeinde Steyr über. Seine Bibliothek kam an die Österr. Vogelwarte in Wien. - Lit.: Würdigung (von W. Firbas), Egretta 2, 1959, S. 57-59 (mit Bildnis). - Nachruf (von W. Firbas) Egretta 10, 1967, Seite 40/41 (mit Verzeichnis der Veröffentlichungen). - Nachruf (von C.A. Moser), Steyrer Zeitung, Juli 1967.
Karl Steinparz 75 (aus Egretta, Bd. 2)
Nachruf Karl Steinparz (aus Egretta, Bd. 10)
Kurzinfo Karl Steinparz (aus Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich - Naturschutz aktuell, Sonderband 2000)
Nachruf Karl Steinparz (aus Natur & Land 53)
Karl Steinparz, Mitentwickler des Östereichischen Naturschutzbundes (aus Natur & Land Bd 60)
50 Jahre Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum/Biologiezentrum (aus Vogelkdl. Nachr. Oberösterreich - Naturschutz aktuell, SB 2000)

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