Josef und Marianne Petz (geborene Gemböck)

Josef Petz

* 22.9.1866 Steyr
† 7.3.1926 Steyr

Josef Petz

Mollusken; Objekte für Sammlung Biologiezentrum gesammelt,


# Entom.; Käfer;
Mitglied des Österr. Ent. Ver. Wien vor 1900 (?); Porträt im "Fotoalbum Österr. Ent. Ver. Wien" (Abb. Nr. 134) (Archiv H. Malicky, Lunz).
Erwähnung in MITTER 2002 als Koleopterologe Oberösterreichs.
Biographisches: HEIKERTINGER, F., 1926: Josef Petz +. - Kol. Rundsch., 12: 172-173.
Gärtner und Heimatforscher; er arbeitete u.a. in der Gräflichen Attemsschen Samenkulturstation in St. Peter bei Graz; er widmete sich vorwiegend dem Studium der oberösterreichischen Käferfauna.
Keine Veröff. , lediglich botanische und koleopterologische Notizen und Zeichnungen in seinem Nachlass. Biogr.: (F. Heikertinger) Wien. ent. Ztg., 43, 47, 1926; (F. Heikertinger) Kol. Rdsch., 12, 172-173, 1926. [Alles nach In-dex Lit. Ent. II].
1 Veröff. (1893) über die Reblaus in Wien. ill. Gartenztg. (Index Lit. Ent. II).


Josef Petz +
Am 7. März 1926 verschied unerwartet schnell ein stiller, unermüdlicher, aber weit über die Grenzen von Oberösterreich hinaus bekannter Heimatforscher. Es war der in coleopterologischen Fachkreisen bestbekannte Josef P e t z, der in unermüdlicher Arbeit wertvolle Bausteine zur Erforschung der Fauna, besonders der weiteren Umgebung von Steyr, und der sich südlich davon ausdehnenden Alpen, zusammengetragen hat. Josef Petz wurde am 22. September 1866 in Steyr geboren, vollendete dort die Realschule und widmete sich vorerst der Gärtnerei, der er auch neben seinen entomologischen Arbeiten bis zu seinem Tode treu blieb; hiebei hat er sich auch große Verdienste um die Hebung unserer Obstkultur erworben. Im Jahre 1891 trat er als Beamter in die Sparkasse in Steyr ein und brachte es dort bis zum Kassendirektor. In seinen Musestunden legte Petz eine große Käfersammlung an und erwarb auch die wichtige Sammlung von Dr. Troyer; vor allem konnte er wissenschaftlich wertvolle Serien der Arten und Formen aus den Alpen Oberösterreichs, Salzburgs, Steiermarks und Kärntens seiner Sammlung einverleiben. Am reichsten sind hier vertreten die Carabiden und Staphyliniden. Besonders die letzte Familie bearbeitete er in engstem Kontakt mit Bernhauer, mit dem er auch viele Exkursionen durchführte. Petz zu Ehren wurde eine ganze Anzahl von Käferarten benannt. Schon zu Lebzeiten hat dieser Heimatforscher alle aufgesammelten Insekten, so weit sie nicht Käfer waren, dem oberösterreichischen Landesmuseum in Linz gespendet, das ihn im Jahre 1920 zu seinem Mandatar ernannte. Seine große Sammlung gelangte im Jahre 1927 durch Kauf in den Besitz des Landesmuseums.
Petz war nicht nur wegen seiner gründlichen Kenntnisse in Fachkreisen geschätzt, sondern auch von jedem, der ihn kannte, wegen seiner edlen Charaktereigenschaften verehrt und geachtet.
aus Kerschner Th., 1928: Josef Petz +. - Jb.OÖ.Mus.-Ver.: 82: 256.


Josef Petz +
Nicht Jeder tritt schriftstellerisch hervor - doch die stille, liebevolle, unermüdliche Arbeit in der Erforschung der Fauna der Heimat kann nicht minder wertvoll sein als die Beschreibung etlicher Dutzende neuer Arten und Varietäten.
Solch' ein stiller, unermüdlicher Heimatforscher war Josef Petz, der am 7. März 1926 unerwartet schnell von uns gegangen ist. Seinen Freunden, Stadtschulinspektor Karl Mitterberger in Steyr, dem bekannten Mikrolepidopterenforscher und Notar Dr. Max Bernhauer, seinerzeit in Grünburg a. d. Steyr, nunmehr in Horn in Niederösterreich, dem bekannten Staphylinidenspezialisten, verdanke ich die Daten zu der folgenden kurzen Würdigung des Verewigten.
Josef Petz wurde am 22. September 1866 zu Steyr in Oberösterreich geboren. Seine Vorliebe für die Pflanzen- und Insektenwelt veranlasste ihn, sich nach vollendetem Realschulstudium der Gärtnerei zu widmen. Mehrere Jahre war er in der Gräflich Lambergschen Schlossgärtnerei in Steyr, in der Gräflich Attemsschen Samenkulturstation St. Peter bei Graz, sowie in Guggenbach und in der königlichen Hofgärtnerei in Stuttgart tätig und erwarb sich hervorragende botanische Kenntnisse. Die Liebe zur Pflanzenwelt hat ihn auch später nie verlassen. Er hat zahlreiche Zucht und Einbürgerungsversuche mit fremden Kulturpflanzen, insbesonders Obstarten unternommen, hat durch unentgeltliche Abgabe von Edelreisern an Landwirte die Obstkultur gefördert, und sein Garten war nach dem Urteile von Fachleuten eine Sehenswürdigkeit. Er war auch ein gründlicher Kenner der Alpenflora.
Im Jahre 1891 kam Petz als Beamter an die Sparkasse in Steyr, woselbst er 1900 die Kassierstelle übernahm und 1923 zum Kassendirektor ernannt wurde. Er vermählte sich 1898 und führte bis zu seinem Tode ein glückliches Familienleben.
Petz hat sich vorwiegend dem Studium der oberösterreichischen Käferfauna gewidmet. Er erwarb die für diese Fauna bedeutsame Sammlung von Dr. Troyer und unternahm selbst zahlreiche Sammelfahrten in die Berge der Umgebung, sowie in die Alpen Oberösterreichs, Salzburgs, Steiermarks und Kärntens. Sein sehr reiches Material zeigt wissenschaftlich wertvolle, lange Serien der Arten und Formen dieses Gebietes. Insbesonders ragen die Carabiden und Staphyliniden hervor. Für letztere war von besonderer Bedeutung die Zusammenarbeit mit Bernhauer, der eine Zeit lang im nahen Grünburg wohnte. Es verging fast kein Sonntag, an dem nicht beide gemeinsam am Ufer der Steyr oder auf den benachbarten Bergen sammelten. Manche schöne Entdeckung entsprang dieser Zusammenarbeit. Auch nach der Übersiedlung Bernhauers nach Horn trafen sich die beiden fast alljährlich zu einer gemeinsamen Sammelfahrt, noch im letzten Jahre zum Glocknerhaus und über die Pfandlscharte nach Fusch, bei welcher Exkursion Petz schon Todesahnungen drückten, obwohl er sich besser befand als auf der vorjährigen Exkursion auf den Hoch-Obir.
Eine Frucht dieser Sammelfahrten ist unter anderem der schöne Oxytelus Petzi Bernh. von der Haunoldmühle bei Grünburg, nur in einem einzigen Stücke bekannt, ferner Anthobium Petzt Bernh. von den Steyrer Bergen, Atheta Petzi Bernh. vom Gaisberg, Atheta excelsa Bernh. vom Reichenstein, Atheta Petziana Bernh. i. l. vom Hoch-Obir, Thinobius Petzi Bernh. u. a. Erst kürzlich sandte er an Bernhauer noch ein Anthobium aus den Steyrer Bergen, das neu sein dürfte.
Weitere Petz zu Ehren benannte Käferarten sind: Thamnurgus Petzi Reitt. (von Petz aus Larven in Aconitum von der Großen Dirn bei Losenstein gezogen), Carabus auronitens v. Petzi Sokolair, Carabus concolor v. Petzianus Born, Bledius Petzi Bernh. (aus Deutsch-Ostafrika).
Andere aufgesammelte Insekten, sowie Dubletten der Käfer trat Petz an das Oberösterreichische Landesmuseum in Linz ab, das ihn in Anerkennung seiner vieljährigen Mitarbeit im Jahre 1920 zu seinem Mandatar ernannte.
Sehr zu bedauern ist, dass Petz nicht selbst zur Feder gegriffen hat. Seine reichen Erfahrungen und sein großes Material hätten ihn wohl befähigt, uns ein vollgültiges Bild der Käferfauna der Gegend um Steyr zu entwerfen. Aber stille, bescheidene, gründliche Menschen haben immer die Sorge, noch nichts Vollwertiges fertig zu haben und überlassen das Feld damit vielfach einer schreibseligen Halbheit, die minder ängstlich ist. In seinem Nachlasse finden sich botanische und koleopterologische Notizen, sowie eine Zusammenstellung des Flügelgeäders von Käfern mit Zeichnungen.
Nach dem einhelligen Urteile derer, die ihn gekannt haben,, war Petz ein Mann von prächtigen Herzens- und Charaktereigenschaften, ein lieber, treuer Genosse und ein fleißiger, ausdauernder Arbeiter.
Seine schöne Sammlung, die über 10.000 Arten und Varietäten in (samt den Dubletten) etwa 100.000 Exemplaren umfasst und die reich an belangreichen Belegstücken für die heimische Fauna ist, dürfte an das Landesmuseum in Linz gelangen.
aus Heikertinger F., 1926: Josef Petz + (Nachruf). - Koleopt. Rdsch. 12: 172-173.


Nachruf Josef Petz (aus Koleopterologische Rundschau, 1926)
Angaben zu Josef Petz aus Wiener Entomologische Zeitung 1926
Nachruf Josef Petz (aus Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 82)
Todesanzeige Josef Petz
Nachruf Josef Petz (aus Steyrer Zeitung, 9.3.1926, transkribiert von Dr. Siegfried Bernkopf)
Coleopterologische Forschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Nachruf Josef Petz (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 82)

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