Priesner Max, 1954, Archiv Biologiezentrum Linz

Max Priesner

* 2.2.1868 Viechtwang
† 18.1.1958

Max Priesner

# Entom., Coleopterloge;
Erwähnung in MITTER 2002 als Koleopterologe Oberösterreichs.
geb. 2.2.1868 in Viechtwang, gest. 18.1.1958 in Linz.
Er war Sammler von Coleopteren, vor allem in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark und Kärnten; am Oberösterreichischen Landesmuseum war er ständiger Mitarbeiter für die umfangreiche entomologische Sammlung.



Max Priesner +
Als Sohn des. Oberlehrers Matthias Priesner und der Frau Katharina wurde Max Priesner am 2. Februar 1868 in Viechtwang geboren. Durch die Versetzung seines Vaters nach Kremsmünster besuchte Priesner dort 7 Klassen der Volksschule und ab 1881 die Unterstufe des Gymnasiums. Da Priesners Vater 1884 starb, musste nun der angehende Quintaner die Schulbank mit der Tätigkeit als Laborant in der Apotheke in Vöcklabruck vertauschen. - Um 1887 bewirbt sich Priesner bei der Post- und Telegraphendirektion Linz um die Einstellung als Postexpeditor, er legt 1892 die Aufnahmsprüfung für den Staatspostdienst mit Erfolg ab und wird 1896 zum Postassistenten ernannt. In den nachfolgenden Jahren war er in Bad Ischl als Offizial eingestellt. Die Amtsleiterprüfung bestand Priesner 1908 mit gutem Erfolg, er wurde 1917 zum Postkontrollor ernannt, sodann 1920 Beamter der VII. Rangklasse und anschließend Postamtsdirektor.
Am 12. Februar 1896 ging Priesner mit Fräulein Anna Froschauer aus Waldhausen die Ehe ein, aus der vier Kinder entsprossen. Nach dem Tode seiner Gattin erfolgte 1932 eine zweite Eheschließung. Im März 1945 wurde die Wohnung in Linz durch Bombenschaden vernichtet, sodann ausgeplündert. Nach einem vorübergehenden Notquartier in Bad Hall zog Priesner nun zu seiner Tochter nach Linz in die Beethovenstraße, wo er 1946 auch seine zweite Frau verliert und nun endgültig bei seiner Tochter bleibt.
Aus dem handschriftlich vorliegenden Lebenslauf Priesners und aus den Aufzeichnungen seines Sohnes, des Amtsrates Carl Priesner, ist zu entnehmen, dass der Verstorbene schon 1897 als Sammler von Coleopteren in allen Gegenden Oberösterreichs hervortrat. Nach dem ersten Weltkrieg dehnte Priesner sein Sammelgebiet auf die Bundesländer Salzburg, Tirol, die Steiermark und Kärnten aus. Hatte schon die aktive Dienstzeit ihm viele Gelegenheiten zu kleineren Reisen geboten, so konnte sich Priesner nach seiner am 31. Oktober 1922 erfolgten Versetzung in den Ruhestand fast ausschließlich der Sammeltätigkeit widmen. Die Erfolge seiner insgesamt 50jährigen entomologischen Arbeit blieben nicht aus. Mit Anfang des Jahres 1928 wurde Priesner eingeladen, unter Museumsdirektor Dr. H. Ubell und unter dem Abteilungsvorstand Dr. Theodor Kerschner die vielfältigen entomologischen Sammlungen und Bestände zu einer einheitlichen Sammlung zu vereinigen und determinatorisch zu überprüfen.
Dem nachmaligen Direktor Dr. Th. Kerschner ist das Verdienst zuzuschreiben, Max Priesner als Fachmann und ständigen Mitarbeiter für die entomologischen Sammlungen gewonnen zu haben. Durch 30 Jahre wirkte Priesner in dieser Eigenschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum und vereinigte mit kundiger Hand und kritischem Auge die etwa 500.000 Exemplare umfassende Sammlung der Coleopteren zu einem wissenschaftlichen Apparate. - Priesners private Sammlungen wurden vom Oberösterreichischen Landesmuseum im Jahre 1931 angekauft, ein zweiter Posten ging mit der Zerstörung der Wohnung zugrunde. - Ein Hauptverdienst Max Priesners bestand darin, dass er eine Reihe naturwissenschaftlich interessierter Herren durch seinen Enthusiasmus für die Entomologie begeistern und für dieses Fach gewinnen konnte.
Für seine wissenschaftliche Tätigkeit bei der Erforschung der Insektenwelt Oberösterreichs wurde Priesner noch vor 1920 zum Mandatar des Museums Francisco-Carolinum ernannt. Am 26. Jänner 1957 wurde er mit dem Titel eines "Wissenschaftlichen Ehrenkonsulenten der Oberösterreichischen Landesregierung" durch Herrn Landeshauptmann ausgezeichnet. Am 18. Jänner 1958 hauchte Postamtsdirektor i. R. Max Priesner in den Armen seiner Tochter Ida sein Leben aus.
Max Priesner war ein Mann von ungewöhnlichem Format. Zu seiner Gesundheit und Elastizität fügten sich als Gaben seine fröhliche und unerschütterliche Lebensauffassung, seine vielseitige Bildung und die vornehme Art seines menschlichen Kontaktes. Sehr interessant waren seine noch in den letzten Monaten mit lauter Stimme erzählten Einzelheiten aus den Sammelfahrten der 90er Jahre und um die Jahrhundertwende. Trotz verschiedener gesundheitlicher Beschwerden war er durch die lange Zeit seines reichen Lebens ein Mann der selbstverständlichen Lebensbejahung. Wir werden dieses Mannes jederzeit in Achtung und Zuneigung gedenken.
aus Kloiber Ä., 1959: Max Priesner (Nachruf). - Jb.OÖ.Mus.-Ver. 104: 101-103.


Max Priesner (*02.02.1868 in Viechtwang +18.01.1958 in Linz)
Postangestellter in Linz und Bad Ischl, sammelte er vor allem Käfer in Oberösterreich, aber auch andere Insektenordnungen und in anderen Bundesländern. Seine Verdienste als Mitarbeiter am Oberösterreichischen Landesmuseum wurden 1957 mit dem Titel "Wissenschaftlicher Ehrenkonsulent der Oberösterreichischen Landesregierung" ausgezeichnet; seine Wanzenbelege befinden sich am Oberösterreichisches Landesmuseum/Biologiezentrum Linz.
aus Rabitsch, 2006, - Denisia 19, Linz


Angaben zu Max Priesner aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1983
Coleopterologische Forschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Entomologische Forschung in Oberösterreich, Stand 1958 (Z. Wiener Ent. Ges. Bd. 43)
Nachruf Max Priesner (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 104)
Wanzenkunde in Österreich (aus Denisia 19)

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