Willy Schlüter
Photo with permission of A. SCHLÜTER, Germany

Willy Schlüter

* 12.1.1866 Halle an der Saale
† 23.7.1938 Wernigerode

Willy Schlüter

The name SCHLÜTER is well known as a famous German firm dealing with and supplying natural history objects. The firm was founded in 1853 by Wilhelm SCHLÜTER. His father Friedrich SCHLÜTER (died 1873) was a well known entomologist and malacologist. W. SCHLÜTER started a business career together with his brother Karl as owner of a paint and varnish factory. Contacts with ornithologists like NAUMANN, BALDAMUS and KLEINSCHMIDT and a keen interest in oology and bird specimens led to the foundation of the firm W. SCHLÜTER, natural history dealer in 1853. W. SCHLÜTER collected himself along the Save and Theiss rivers in 1865 and published his first supply catalogue in 1868. His younger brother Julius who emigrated to Brazil, colony Blumenau, and many other collectors like the GEISLER brothers in Australia and New Guinea and SCHRADER in the Middle East contributed in collecting for the huge demand of natural history specimens. Until 1914 SCHLÜTER dealt with all major museums and private collectors around the world.
His sons Willy (1866-1938) and Curt (22.9.1881-1.5.1944) who both studied natural sciences, led the firm since 1894 and 1912 respectively. Since 1924 the firm ran under Dr. SCHLÜTER & Dr. MASS. After the second world war the SCHLÜTER family started business in Winnenden, W Germany, „A. Schlüter K.G. Naturwissenschaftliche Lehrmittelanstalt“.

Lit.:
GEBHARDT L., 1964: Die Ornithologen Mitteleuropas. — Giessen, 318 ff.
GEBHARDT L., 1970: Die Ornithologen Mitteleuropas. — J. Ornithologie, Sonderheft, 75 ff.
SCHMIDT R., 1919: Z. f. Ornithologie und Oologie 24: 7-10. Nachruf Wilhelm SCHLÜTER
KLEINSCHMIDT O., 1938: Falco 34, S. 75. Nachruf Willy SCHLÜTER

Pers. Comm.: U. MAMMEN Halle, A. SCHLÜTER, Winnenden, Germany Sein Großvater Friedrich SCHLÜTER genoß in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Ruf, ein ausgezeichneter Konchyliologe zu sein. Die Naturliebe setzte sich in der Familie fort: Der Vater Wilhelm SCHLÜTER gründete 1853 die weltbekannte Naturalien- und Lehrmittelanstalt in Halle, und der Sohn ging bereits als Schüler der Oberrealschule der Franckeschen Stiftungen dem Vater zur Hand, dabei dem Wissen um die Fauna und Flora fremder Erdteile feste Grundlagen verleihend. In der Studienzeit 1885 bis 1888 fand der Umfang der autodidaktische erworbenen Kenntnisse auf dem Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaften die positive Bewertung von Lehrern und Dozenten. Als er 1894 die Leitung des väterlichen Unternehmens übernahm, baute er das Geschäft zwar zielstrebig aus, mußte aber erfahren, daß seit der Wende des Jahrhunderts der alte Stil des Naturalienhandels und damit die Nachfrage nach ornithologischen oder oologischen Sammlungsgegenständen (die Vogelbälge stammten meist aus dem Kaukasus und Skandinavien) mehr und mehr in den Hintergrund traten. Im Sinne des vordringlich werdenden Naturschutzes verzichtete er daher auf die Beschaffung rezenter einheimischer Formen und stellte sich in enger Fühlung mit der naturwissenschaftlichen Fachwelt auf die Anforderungen des biologischen Unterrichts ein. Die Lieferung von Lehrmitteln aus den Bereichen der Anthropologie, Paläontologie, Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie stand fortan im Vordergrund des Geschäfts. 1911 legte Willy SCHLÜTER die Leitung in die Hände seines jüngeren, 1944 gestorbenen Bruders Curt SCHLÜTER und seines langjährigen Mitarbeiters Otto MAß. Die Firma hieß seitdem "Dr. Schlüter und Dr. Maß". Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg von C. SCHLÜTERs Sohn in Winnenden bei Stuttgart als A. SCHLÜTER K.G., Naturwissenschaftliche Lehrmittelanstalt neu aufgebaut. W. Schlüter selbst zog sich 1911 nach Wernigerode zurück und beschäftigte sich fortan mit der Ordnung seiner reichen Privatsammlungen, die dann an ihm nahestehende Museen übergingen. Die stattliche Kolibrisammlung kam in das Museum von Halberstadt. Durch die fachlichen Beziehungen zu vielen führenden Ornithologen - zu ihnen gehörten Graf H. v. BERLEPSCH und O. KLEINSCHMIDT - wußte sich der Kaufmann stets im Dienste der wissenschaftlichen Vogelforschung. So machte er sich 1911 nützlich durch die Herausgabe einer 2. Auflage von F.W. MEVES "Größe und Farbe der Augen aller europäischer Vögel" (1886). Die gewandelte Welt seiner späteren Jahre bewahrte ihm die Achtung, die menschlicher Rechtschaffenheit zukommt (aber nicht immer gewährt wird). - Lit.: Würdigung. Hallische Nachrichten v. 11.1.1936, Nr. 9. - Nachruf (von O. KLEINSCHMIDT). Falco 34, 1938, S. 75.
die Heinesche Vogelsammlung - Geschichte bis 1945 (aus Abh. Ber. Mus. Heineanum SH 8)

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