Josef Roth
Aus einer begüterten Kaufmannsfamilie stammend, wurde er zuerst Forstadjunkt in Hahnenhort (Oberösterreich); lernte später in Ostpreußen die Kunst des Präparierens und betrieb dieses Gewerbe mehr als 40 Jahre in seiner Heimatstadt Wels. Sicheres naturkundliches Wissen verschaffte dem geschickten Präparator einen über den örtlichen Bereich hinausgreifenden Rang. Er galt als einer der verläßlichsten Kenner der oberösterreichischen Vogelwelt. Fachleute aus allen Richtungen der Ornithologie kehrten bei ihm ein, begleiteten ihn auf Exkursionen und holten in Zweifelsfällen sein Urteil ein. Ein Tagebuch, das er in einem Zeitraum von 50 Berufsjahren mit aufschlußreichen Daten füllte, kam ebenso wie seine lokalfaunistisch beachtenswerte Sammlung von etwa 800 Vögeln in das Linzer Landesmuseum. Die größten Erfahrungen flossen ihm auf dem Welser Exerziergelände zu, das ihn als Rastplatz der Limikolen besonders anzog. Zur Feder griff er selten; vereinzelte kleinere ornithologische Beiträge waren "Aus O.-Ö." (Mitt. Vogelw. 7, 1907), D. Rauhfußkauz b. Wels" (Orn. Jb. 21, 1910), "Stercorarius parasiticus - Schmarotzerraubmöwe in O.-Ö." (ebd. 21, 1910), "O.-Ö." (Waldrapp 1, 1919), "Orn. Notizen aus O.-Ö. u. N.-Ö." (ebd. 2, 1920). Auch in Hubertus und der Welser Ztg. ließ er sich gelegentlich hören. (Aus GEBHARDT 1964).
Biografie Josef Roth (Gebhardt L., 1964, Die Ornithologen Mitteleuropas)