Carl Franz Anton Ritter von Schreibers

Dr. med. Carl Franz Anton Ritter von Schreibers

* 15.8.1775 Preßburg
† 21.5.1852 Wien

Dr. med. Carl Franz Anton Ritter von Schreibers

Carl Franz Anton Ritter von Schreibers (1775-1852): Abb. 11. Geb. in Preßburg/Bratislava, Abschluss des Medizinstudiums in Wien 1798, anschließend Bildungsreise in die Lombardei, nach Deutschland, England, Frankreich; seit 1801 Supplent an der Lehrkanzel für Naturgeschichte und Landwirtschaftslehre der Universität Wien (mit Verbindung u. a. zu Cuvier und Lamarck); 1806-1851 Direktor des Vereinigten Naturalien-Cabinets. Schreibers hat das Naturhistorische Museum zu einem wissenschaftlichen Institut ersten Ranges geführt (SCHOLLER 1953): durch Schaffung günstiger räumlicher Verhältnisse, den Aufbau von Fachbibliotheken und der Sammlungen (von der Brasilianischen Expedition 1817-1835 allerdings nur wenige Arachnida, ca. 60 Arten: Isis 1833 [4]: 308), durch Kontakt mit Fachleuten und die Auswahl des Personals. Er wird als ein Universalgelehrter von großem Format ... mit leidenschaftlicher Vorliebe für die Zoologie beschrieben.
Sein Interesse für die Spinnenkunde ist früh verbürgt: Auch bey der Naturgeschichte der Spinnen habe ich die freundschaftliche Unterstützung des Herrn von Schreiber [sic] in Wien zu hoffen, der schon sehr viele Arten erzogen und sie nach jedesmaliger Häutung abgebildet hat (HERBST, in LICHTENSTEIN & HERBST 1797: vi). HERBST (1800) erwähnt weiters Schreibers' Beobachtungen über Brutpflege (nach Exemplaren aus der Steiermark, p. 18), Giftwirkung (p. 24) und den Selbstmord der Skorpione (p. 22): Die alte Sage, dass die Skorpionen sich selbst tödten, wenn sie zwischen einem Kreis von glühenden Kohlen gelegt werden, ist durch neuere Versuche hinreichend widerlegt (auch VACHON 1963). Der erste Band des großen Tafelwerkes der Arachniden (HAHN 1831) ist Schreibers gewidmet, dem ausgezeichneten Beobachter und Kenner der Arachniden ... aus wahrer Verehrung und Hochachtung.
Bei SCHOLLER (1953) finden wir weitere Hinweise, auf eine von Schreibers 1811 begründete Spinnen-Spezialsammlung (p. 36) samt Monographie (mit umfangreichem Bildmaterial, 215 Blätter über 158 Species, p. 42; ebenso FITZINGER 1868a: 1.063, der Künstler: Bernhard von Schrötter). Doch ist diese Arbeit (mit anderen; Isis 1833 [4]: 379) nicht zum Druck gelangt: Schreibers' große Gewissenhaftigkeit ... war ... in den späteren Mannesjahren zu einer ... selbstquälerischen Skrupulosität entartet, die ihn immer wieder an der Vollständigkeit seiner Arbeiten zweifeln ließ. Bei der Beschießung des aufständischen Wien im Revolutionsjahr 1848 verbrannten alle diese Unterlagen in Schreibers' Amtswohnung zusammen mit seiner privaten Bibliothek und dem Briefwechsel (SCHOLLER 1953, MARSCHALL 1852, BLÖ 1876).
So erinnern an Schreibers in der Araneologie nur eine mittelamerikanische Radnetzspinne, Micrathena schreibersii (PERTY, 1833) und zwei obsolete Synonyme, Epeira schreibersii HAHN, 1834 (= Araneus circe SAVIGNY et AUDOUIN, 1825; Araneidae) sowie Uptiotes anceps schreberi WALCKENAER, 1837 (= U. paradoxus (C.L. KOCH, 1837); Uloboridae), beschrieben nach der an Walckenaer übersandten Abbildung eines Exemplars aus der Umgebung von Wien. (aus Denisia 8, 2003: p.144).



Carl Franz Anton Ritter von
geb. 1775 in Pressburg/Bratislava, gest. 1852
Biographie: THALER & GRUBER 2002 als Arachnologe Österreichs (mit Porträt, Abb.11).
geb.1775, gest. 1852
Biographie: CHRISTIAN 2002 betreffend Höhlen-Arthropoden Österreichs

100. Todestag Carl Franz Anton Ritter von Schreibers (aus Annalen Naturhistorisches Museum Wien, 1953)
Angaben zu Carl Schreibers aus Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien 1853
Biografie Ritter Carl Schreibers (Gebhardt L., 1964, Die Ornithologen Mitteleuropas)
Arachnologische Forschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Höhlenarthropodenforschung in Österreich, Stand 2003 (aus Denisia, Bd. 8)
Förderer der Höhlenforschung (aus Berichte GeolBundesanstalt Bd 95)
Zur Entwicklung der Paläontologie in Wien bis 1945 (Abh. Geologische Bundesanstalt Wien 72)
Die historische Portraitsammlung der Lepidoptera-Sammlung im Naturhistorischen Museum Wien - Vom Standesportrait bis zum "Entomologen-Selfie" des 19. Jahrhunderts (aus Quadrifinia 12, p. 196)

Show condensed biography

back

Find out more

Find out more about this person.

All collected specimens:

All determined specimens (including re-identifications):

All specimens in the collection:

All publications: