Rudolf Löberbauer

wiss. Kons. Rudolf Löberbauer

* 7.4.1899 Laakirchen
† 7.12.1967

wiss. Kons. Rudolf Löberbauer

Rudolf Löberbauer wurde am 7. April 1899 in Laakirchen geboren und verbrachte seine berufliche Laufbahn größtenteils in der Papierfabrik Steyrermühl. Löberbauer, ein hervorragender Schmetterlingskundler unseres Landes, leitete die "Salzkammergutrunde", eine 1929 gegründete entomologische Arbeitsgruppe, in den Jahren 1939 bis 1967. In den fünfziger Jahren, durch seinen Freund Kusdas motiviert, begann er einzelne Hautflüglergruppen, insbesondere Chrysididae und Mutillidae aufzusammeln, die heute mit Ausnahme der Hummeln zu unserer musealen Sammlung zählen, während der übrige Teil seiner Sammlung nach München verkauft wurde.



gest. 7.12.1967 in Wels; Mitglied der Wiener Entomologischen Gesellschaft, Mitarbei-ter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuse-ums und Vorsitzender der Salzkammergutrunde. 1963 von der Oberösterreichischen Landesregierung zum wissenschaftlichen Konsulenten ernannt. Tiergruppen: Noctuiden und Geometriden, besonders Formenkreis der Amathes HB. (Subg. Anomogyna) speciosa HB.
Gründete gemeinsam mit Mack, Foltin und Hörleinsberger die entomologische Arbeits-gemeinschaft in Gmunden (KLIMESCH 1983 Z. Arbgem. Österr. Ent. 35(1/2): 61-62).
Von Embacher 1998 betreffend Anomogyna mit einem Zitat (1952) vermerkt (Zt. Wien. Ent. Ges.).
geb. 1899, gest. 1967; wohnhaft in Steyermühl. Biographie: KUSDAS, K., 1967: In memoriam Rudolf Löberbauer. - Z. d. Wr. Ent. Ges. 52: 107-108.
12 Veröff. (1949-1955)
KUSDAS, K., 1967: In memoriam Rudolf Löberbauer. - Z. d. Wr. Ent. Ges. 52: 107-108 (mit Porträt und Publikationsliste).


Rudolf Löberbauer
Am 7.12.1967 starb in Wels nach kurzer, schwerer Krankheit im 69. Lebensjahre Rudolf Löberbauer, Wissenschaftlicher Konsulent der Oberösterreichischen Landesregierung.
Am 7.4.1899 in Laakirchen als Sohn einfacher, arbeitsamer Eheleute geboren, besuchte er hier die Volksschule und später die Handelsschule in Gmunden. In der Folgezeit war er dann in Steyr als kaufmännischer Lehrling tätig, später ist er als Volontär in die Steyrwerke eingetreten. Nach seiner Militärdienstleistung im ersten Weltkrieg trat er als Arbeiter in die Papierfabrik Danzermühle in Laakirchen ein und war dann vom Jahre 1923 bis zu seiner Pensionierung bei der Papierfabrik Steyrermühl beschäftigt. Vorerst auch in diesem großen Betrieb als Arbeiter verwendet, wurde er durch seinen Fleiß und seine Fähigkeiten bald in das Angestelltenverhältnis übergeleitet und war in den letzten Jahren seiner Dienstlaufbahn in leitender Stellung in der Kraftzentrale dieses Werkes tätig. Wie die meisten der um die Jahrhundertwende Geborenen, war auch er noch einmal im zweiten Weltkrieg eingerückt, vorerst bei einer motorisierten Truppe in Enns und dann noch beim Volkssturm. Und dieses ganze Leben aus Entbehrung, Mühsal, Gefahren und bitteren Geschehnissen, wie z.B. dem Tod seiner ersten Gattin, formten den allzeit strebsamen und wissbegierigen Menschen zu einem Charakter, der fast hart schien, der jedoch als Freund und unbedingt verlässlicher Weggenosse oftmals in rührender Weise um seine Kameraden besorgt war.
Schon früh mit der Natur eng verbunden, widmete er sich bald mit großem Eifer und nie erlahmender Begeisterung dem Studium der Insektenkunde. Als am 19.2.1935 der hervorragende Arzt und Entomologe Dr. A. Binder in Ampflwang einem tückischen Leiden erlag, übernahm Löberbauer den Vorsitz in der von Binder ins Leben gerufenen Entomologenrunde und leitete diese kleine, aber in der Erforschung der Schmetterlingsfauna unserer Heimat ungemein rührige "Salzkammergutrunde" bis zu seinem Tode. Seit ungefähr 40 Jahren intensiv entomologisch tätig, war Löberbauer dauernd bestrebt, seine Kenntnisse zu erweitern. Dies gelang ihm durch engen Kontakt mit verschiedenen bedeutenden Entomologen und durch seine Auslandsfahrten, die ihn wiederholt nach Triest, Friaul, Sizilien, Dalmatien, Bulgarien, Griechenland und in die Türkei führten. Sein Hauptarbeitsgebiet lag jedoch in Oberösterreich, wo er besonders die Umgebung seines Wohnortes Steyrermühl, die Welser Heide und vor allem das Salzkammergut durchforschte. Eine große Zahl für unser Land neuer Funde ist ihm zu danken, deren genaue Daten er regelmäßig für das Fundbuch der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum zur Verfügung stellte. Auf meine Anregung hin beschäftigte er sich auch einige Jahre intensiv mit Goldwespen und anderen Hymenopteren und konnte auch auf diesem Gebiet auf ausgezeichnete Erfolge hinweisen. Die Sammlung Löberbauer umfasst etwa 36.000 Lepidopteren und 6.000 Chrysididen. Die letzteren hat das Oberösterreichische Landesmuseum erworben, während die Zygaenidae in den Besitz von Herrn Dr. K.H. Wiegel und der weitaus größere Teil der Lepidoptoren in den Besitz von Herrn Thomas Witt, beide Mitglieder der Münchner Entomologischen Gesellschaft, übergehen werden. Dank seiner außergewöhnlichen Beharrlichkeit und seines großen Einführungsvermögens in die Biologie, vornehmlich der Noctuiden und Geometriden, war er der beste Kenner der ersten Stände dieser Schmetterlingsgruppen. Löberbauer hat einige bemerkenswerte Arbeiten veröffentlicht, von denen wohl seine Arbeit über die Großschmetterlinge des Traunsteingebietes sowie das gemeinsam mit Jacques Aubert verfasste vorläufige Ergebnis einer Monographie über die Gruppe Calostigia (Cidaria auct.) austriacaria H.S. und C. püngeleri Stertz weit über den Rahmen der üblichen Publikationen reichen. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Landesforschung wurde er von der Oberösterreichischen Landesregierung mit Beschluss vom 18.3.1963 zum Wissenschaftlichen Konsulenten der oö. Landesregierung ernannt. Löberbauer war bis zu seinem Tode Mitglied des Oberösterreichischen Musealvereines und gehörte auch lange der Wiener Entomologischen Gesellschaft an. Auch die Arbeitsgemeinschaft österreichischer Entomologen und nicht zuletzt die Münchner Entomologische Gesellschaft zählte ihn zu ihrem Mitglied. Zu den Trauergästen, die sich am 13. Dezember 1967 in der Aufbahrungshalle in Laakirchen zum Abschied einfanden, gehörten außer der Gattin, Verwandten und Bekannten des Verschiedenen, seine Freunde der Salzkammergutrunde und eine Abordnung der Linzer Entomologen. Als Vertreter des Oberösterreichischen Landesmuseums und der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum würdigte H.H.F. Hamann, Kustos am Landesmuseum, die Verdienste, die sich Löberbauer durch seine ehrenamtliche Forschungsarbeit erworben hat und deren Ergebnisse noch in fernen Zeiten Kunde von einem der tüchtigsten Entomologen unseres Landes geben werden.
aus Kusdas K., 1968: Rudolf Löberbauer (Nachruf). - Jb.OÖ.Mus.-Ver. 113/II: 16-17.


Rudolf Löberbauer zum 60. Geburtstag.
Am 7.4.1959 feierte unser allseits verehrter Freund Rudolf Löberbauer seinen 60. Geburtstag. Seit vielen Jahren gehört er zu den erfolgreichsten Mitarbeitern der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft für Oberösterreich und wohl noch länger ist er Mitglied der Wiener Entomologischen Gesellschaft. Es mögen daher wenigstens ein paar Zeilen unserem Jubilar gewidmet sein.
Fast vier Jahrzehnte ist Löberbauer in seiner engeren Heimat, dem lieblichen Alpenvorland zwischen Lambach und Gmunden, beruflich an verantwortungsreicher Stelle in der Papierfabrik Steyrermühl tätig. Durch all diese lange Zeit hat er als ausgezeichneter Lokalfaunist an der Erforschung der Lepidopterenfauna gewirkt und hat sich in den letzten zehn Jahren noch mit viel Erfolg den Chrysididen gewidmet. Ein geradezu unwahrscheinliches Einfühlungsvermögen in die Lebensgewohnheiten, ganz besonders der ersten Stände bei den Lepidopteren, befähigten ihn in hohem Ausmaße einen Erfolg nach dem andern einzuheimsen und besonders seine Studien über die Agrotiden und Larentien überaus erfolgreich zu gestalten. Damit ist ihm wie ganz wenigen im Lande für die entomologische Forschung in Oberösterreich zu danken, dies umso mehr, als er auch viele sehr wertvolle Arbeiten publiziert hat, von denen hier nur zwei herausgegriffen seien: Die Gruppe Calostigia (Cidaria auct.) austriacaria HS. und C. püngeleri Stertz gemeinsam mit Jaques Aubert und die ebenfalls in dieser Zeitschrift erschienene Arbeit: Die Großschmetterlinge des Traunsteingebietes, die im Laufe des Jahrgangs 1959 abgeschlossen wird. Seit vielen Jahren ist er der Vorsitzende der kleinen, aber sehr rührigen "Salzkammergutrunde", die seinerzeit von unserem unvergeßlichen Dr. Adolf Binder ins Leben gerufen wurde, und führt so die gute, alte Tradition der oberösterreichischen Entomologen weiter.
Mögen dem Freund in ungebrochener Jugendfrische noch viele schöne Erfolge zuteil werden, zur eigenen Freude und zum Nutzen der Forschung in unserer schönen Heimat.
aus Kusdas K., 1959: Rudolf Löberbauer zum 60. Geburtstag. - Z. Wiener Ent. Ges. 44: 49-50.


In memoriam Rudolf Löberbauer
Nach einer kurzen, schweren Erkrankung ist unser guter Freund Rudolf Löberbauer am 7.12.1967 in Wels an den Folgeerscheinungen einer Lungenentzündung verschieden. Mit ihm verliert die Wiener Entomologische Gesellschaft ein altes Mitglied, die Entomologische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz einen ihrer erfahrensten, tüchtigsten und regsten Mitarbeiter und die kleine, aber rührige Salzkammergutrunde ihren Vorsitzenden. Für seine Verdienste um die heimatliche Forschung wurde Löberbauer am 18.3.1963 von der Oberösterreichischen Landesregierung zum Wissenschaftlichen Konsulenten ernannt.
Nur wenige Jahre waren ihm im "Ruhestand" gegönnt. Mit jugendlichem Eifer und den Kenntnissen des tüchtigen Entomologen arbeitete er in dieser Zeit vorzugsweise an Noctuiden und Geometriden und ganz besonders an dem Formenkreis der Amathes HB. (Subg. Anomogyna) speciosa HB., doch konnten diese Studien nicht mehr vollendet werden. Ein reicherfülltes Leben ist mit dem Hingang unseres Freundes erloschen. Geblieben sind seine gründlich durchdachten Arbeiten, die auch noch in fernen Zeiten allen jenen als Grundlagen dienen, die sich mit lepidopterologischen Studien befassen, und die Erinnerung an einen guten Kameraden.
aus Kusdas K., 1967: In memoriam Rudolf Löberbauer. - Z. Wiener Ent. Ges. 52: 107-108.


Lebenslauf Löberbauer Rudolf von Kusdas aus: Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft, 52. Jahrgang 1967, Seite 107
Angaben zu Rudolf Löberbauer aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1968
Angaben zu Rudolf Löberbauer aus Jahrbuch des Oberösterr. Musealvereins 1983
Angaben zu Rudolf Löberbauer aus Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 1967Wildbienen- und Wespenforschung in Oberösterreich, Stand 1987 (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10)
Wildbienenforschung in Österreich (aus Kataloge Oberösterreichisches Landesmuseum, Bd. N.F. 10 [2. Auflage] = Katalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck)
Nachruf Rudolf Löberbauer (aus Jb. Oberösterr. Musealver. 113b)

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